Fotografie

Magnum-Fotograf Peter van Agtmael gewinnt Preis für humanistische Fotografie

Der 32-jährige amerikanische Fotograf Peter van Agtmael wurde vor wenigen Tagen mit dem Eugene W. Smith Fotopreis für humanistische Fotografie ausgezeichnet. Der Amerikaner erhält den Preis für seine Serie »Disco Night September 11«, die bereits im Juni beim Lumix-Festival mit dem Preis für junge Fotografie bedacht wurde.

Seit vielen Jahren bildet Agtmael auf seinen Fotografien die Wirklichkeit und die Konsequenzen der amerikanischen Kriegseinsätze im Irak und in Afghanistan ab. Die New York Times empfahl Agtmaels in dem 2009 erschienenen Bildband 2nd Tour, Hope I don’t die versammelten Fotografien all jenen, die jemals auch nur ein kleines bisschen von den amerikanischen Kriegen im Mittleren Osten verstehen wollen. Die britische BBC führte ein Interview mit dem 2011 in die legendäre Magnum-Fotoagentur aufgenommenen Fotografen, um mehr über die Wirklichkeit in Afghanistan zu erfahren.

In seiner nun mit dem Eugene W. Smith-Award ausgezeichneten Serie geht er vor, wie in einem Tagebuch, in dem die diarischen Schrifteinträge von Bildern ersetzt werden. Die Bilder zeigen Soldaten im Einsatz oder sich auf den Einsatz vorbereitend, nach den wenigen lichten Momenten dürstend und der Routine folgend. Sie zeigen die daheim gebliebenen Familien, den Alltag »in the field«, die Entbehrungen und Bitternisse. Agtmaels Fotografie ist nicht auf die Sensationen der Massenmedien bedacht, sondern nimmt sich Zeit für die stillen und unspektakulären Momente, in denen sich die Wirklichkeit des menschlichen Daseins in einem Moment akkumuliert.

»Meine Fotografien handeln in erster Linie von Widersprüchen, der gleichzeitigen und unendlichen Koexistenz von Schönheit und ihrer Vermischung der Zerstörung der Liebe mit Hass«, kommentiert der Fotograf seine Bilder.

Peter van Agtmael studierte in Yale Geschichte und ging danach mit einem Stipendium der Charles P. Howland Stiftung ein Jahr nach China, um dort die Folgen der Baus des Dreischluchtenstaudamms fotografisch zu dokumentieren. Seit 2004 ist er freiberuflicher Fotograf, 2008 wurde er für die Aufnahme in die Magnum-Fotoagentur vorgeschlagen. Seit 2011 gehört er zur Elite der weltweiten Reportage-Fotografie.

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