Klassiker, Literatur, Roman

Die Wundertüte der Literatur

Lange Zeit als Fleißpreis verschrien, bietet der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung den Wortschauflern der Literatur die Anerkennung, die ihnen oft verwehrt bleibt. Die fünf nominierten Bücher sind erzählerische Meisterwerke, deren Genuss wir ihren Übersetzer_innen verdanken.

Was braucht es, um die Leistung der Übersetzenden bewerten zu können. Muss man etwa die Sprachen beherrschen, aus denen die Werke ins Deutsche übertragen worden sind? Oder reicht es aus, den Glanz des übersetzten Textes zu erkennen, sein Strahlen über andere Texte hinaus, um eine Bewertung vorzunehmen? Es ist in jedem Jahr dieselbe Frage, die aufkommt, wenn die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse heranrückt, und eine klare Antwort wird man auf diese Frage nie finden. Die Übersetzenden selbst wissen, dass sie, sofern sie nicht aus dem Englischen oder Französischen übersetzen, in den Redaktionen nur wenige auf ihrer Seite wüssten, wenn Sie das Verstehen oder gar Sprechen der Sprache verlangten, aus der sie übersetzen. Zugleich kommt die Ehrung mit einem Feigenblatt daher, wenn sie letztendlich allein auf dem deutschen Text und nicht auf den gefunden Lösungen für konkrete Probleme, vor die der Text in der Ausgangssprache stellt, beruht. Es ist kein Zufall, dass der renommierte und mit dem Leipziger Übersetzerpreis bereits ausgezeichnete Ulrich Blumenbach im Gespräch die Kenntnis der Originalsprache bei Rezensenten und Lektoren einforderte, »denn erst dann können sie kompetent beurteilen, was ein Übersetzer aus der Vorlage gemacht hat«.

Das ist jedoch – zumindest in den Redaktionen – selten der Fall. So beherrschte im vergangenen Jahr keines der Jurymitglieder in Leipzig Hebräisch, den Preis trug dennoch Mirjam Pressler mit ihrer Übertragung von Amos Oz Judas davon. Aber auch die Kenntnis von Italienisch beziehungsweise Sizilianisch für die Bewertung von Moshe Kahns Übersetzung des Horcynus Orca von Stefano d’Arrigo oder des Schwedischen für die Einordnung von Thomas Steinfelds Neuübertragung von Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden war allenfalls partiell vorhanden.

Das bedauernswerte Dilemma zwischen fehlender Sprachkenntnis und Übersetzungsbewertung ist allgegenwärtig bei der Übersetzungskritik. Und ist die Literaturkritik aufgrund der enger werdenden Räume, kürzeren Fristen und schlechteren Entlohnungen bereits unter Druck, gilt dies für die Übersetzungskritik umso mehr, denn sie bräuchte eine sorgfältigere und intensivere Auseinandersetzung mit den Texten – ganz unabhängig davon, ob die Ausgangssprache des Originals beherrscht wird oder nicht. Denn ob ein Text glänzt oder nicht, ist entgegen des von dieser Metapher provozierten Bildes keine Frage der Oberfläche, sondern der Tiefe. Eine ernsthafte Übersetzungskritik erforderte das Hineinsteigen in einen Text, in die Struktur, den Klang, um die Assoziationsräume, die sich öffnen, überhaupt erst einmal zu betreten. Die Redaktionen, die für diese Arbeit noch die notwendige Zeit sowie den Platz einräumen, um die dabei gewonnenen Erkenntnisse den Lesern oder Hörern nahezubringen, sind rar gesät.

Dazu kommt, dass die Übersetzungskritik ebenso wie die Theater- oder Literaturkritik mit dem medialen Druck einen Verlust der Transparenz erleidet. »Rezensenten müssen in der Lage sein, immanente Kriterien der Übersetzung zu entwickeln, um zu begründen, warum eine Übertragung ihrer Ansicht nach gelungen oder nicht gelungen ist«, forderte Blumenbach im vergangenen Jahr im Gespräch, denn diese Kriterien würden dafür sorgen, dass Bewertungen nachvollziehbar sind. Tatsächlich könnten sie sich erst dann ihrem eigenen Wesen stellen, der Kritik, und eine sinnvolle Debatte über eine Bewertung von Literatur und insbesondere von Übersetzungen ermöglichen.

Dass sich so wenige Redaktionen zu diesem Dilemma bekennen und stattdessen den Anschein wahren, die oder der Kritiker des Hauses hätte tatsächlich die Übersetzung bewertet, ist die eigentliche Schande im Literaturbetrieb. Nachfragen bei den Übersetzenden, wie es zu dieser oder jener Lösung gekommen ist, sind selten. Man fragt sich warum, denn sie sind höchst willkommen und stoßen bei Übersetzenden auf offene Ohren. Ulrich Blumenbach etwa berichtet im Gespräch, dass er im Zuge der Debatte um seine Übersetzung von David Foster Wallace’ Infinite Jest viel mit dem Literaturredakteur von DIE WELT ausgetauscht hätte. »Das ist meiner Meinung nach absolut legitim und beweist nur journalistische Sorgfaltspflicht.«

Für die diesjährigen Nominierungen müsste man fünf Ausgangssprachen beherrschen, um die konkreten Übersetzungsleistungen klassifizieren zu können. Im vorhergehenden Prozess der Auswahl der fünf Titel müssen es noch unzählige mehr gewesen sein. Der Autor dieses Textes beherrscht selbst zwei der fünf Sprachen, eine Exegese anhand der Originalausgaben ist nicht erfolgt. Auch konnte er nicht alle nominierten Romane lesen, so dass lediglich drei der fünf nominierten Romane einer Bewertung unterzogen wurden. Die Auswahl erfolgte dabei zufällig und keinem qualitativem Kriterium, am Ende dieses Textes werden die nominierten, aber nicht gelesenen Titel kurz vorgestellt. Die Beurteilung der vorliegenden Romane erfolgt, sofern nicht anders vermerkt, also einzig auf der Basis der deutschen Übersetzung.

Am wahrscheinlichsten ist eine echte Übersetzungskritik bei Frank Heiberts Übertragung von Richard Fords Roman Frank möglich, denn diese ist aus dem Englischen erfolgt. Der Berliner Übersetzer ist damit bereits zum zweiten Mal mit einem Roman des Amerikaners nominiert, 2008 war er mit dem fast 800 Seiten zählenden Vorgänger Die Lage des Landes nominiert.

Richard Ford: Ford. Aus dem Englischen von Frank Heibert. Hanser Verlag 2015. 224 Seiten. 19,90 Euro.
Richard Ford: Ford. Aus dem Englischen von Frank Heibert. Hanser Verlag 2015. 224 Seiten. 19,90 Euro.

Nun also Frank, und schon am Titel sieht man, dass Heibert nicht den gleichen Fehler gemacht hat, wie man ihn Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld oder ihrem Verlag ankreiden muss, die Jonathan Franzens Roman Purity mit Unschuld übersetzt und damit die Doppelbedeutung des Titels als Namen der Hauptfigur sowie des Themas des Romans aufgehoben haben.

Heibert belässt es bei Frank (was aufgrund der Geläufigkeit des Namens im deutschen Sprachraum zudem einfacher ist), denn Richard Ford hat für den Roman seine berühmteste Figur Frank Bascombe (Der Sportreporter, Unabhängigkeitstag, Die Lage des Landes) wieder hervorgeholt. Er konfrontiert ihn nach dem Hurrikan Sandy mit dem Chaos, das der Sturm hinterlassen hat, und lässt ihn vor dieser Kulisse auf die Verwüstungen in seinem Leben blicken. So wird die Trümmerlandschaft zum Ausgangspunkt eines Rückblicks, in dem sich der Zeit- und Weltenwandel spiegelt.

Heiberts Text zieht den Leser in sich hinein und lässt ihn nicht mehr los. Schon auf der ersten Seite des Romans wird deutlich, dass es der Berliner Sprachjongleur, der aus insgesamt fünf Sprachen übersetzt, nicht bei einem einfachen oder schnörkellosen Ton lassen will. Da zaust die Winterbrise durch das Haar des Helden, während die Dollars an der Zapfsäule »wegklackern«. Wie mitreißend schön allein dieses Verb, dass ein vergessenes Geräusch in Erinnerung ruft und so beiträgt, um diesen Roman nicht so schnell aus der Hand zu legen. Später wird man auf Sätze stoßen, in denen Heibert die Ford’sche Sprachökonomie wunderbar ins Deutsche gehoben hat. Etwa wenn einer von Frank Bascombes Figuren vor seinem vom Hurrikan zerstörten Haus steht und feststellt »Er hat seinen Ruin und seine Ruine lang genug angestarrt.«

Auch Claudia Hamm darf sich Hoffnungen machen, dass in den Redaktionen sprachkundige Kritiker sind, die ihre Arbeiteinzuschätzen wissen. Nach Limonow und Alles ist wahr hat sie auch Emmanuel Carrères Das Reich Gottes aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt. Ob es sich dabei um einen Roman handelt, ist schwer zu sagen. Wenn ein neues Evangelium versetzt mit religionsphilosophischen Ausflügen und autobiografisch motivierten Reflektionen ein Roman ist, dann hat man es hier mit einem solchen zu tun.

Emmanuel Carrère: Das Reich Gottes. Aus dem Französischen von Claudia Hamm. Matthes & Seitz Berlin 2016. 524 Seiten. 24,90 Euro
Emmanuel Carrère: Das Reich Gottes. Aus dem Französischen von Claudia Hamm. Matthes & Seitz Berlin 2016. 524 Seiten. 24,90 Euro

Ausgehend von seinen eigenen Zweifeln setzt sich der Franzose mit Hang zu ideologischen Kontroversen mit der Frage auseinander, ob man daran glauben kann, dass Jesus auferstanden ist. Das führt ebenso zu den Urfragen des Christentums wie zu dessen Ursprüngen sowie ursprünglichen Zweifeln. In einer fiktionalen Aneignung der überlieferten Evangelien lässt er Paulus mit Lukas gemeinsam durch das römische Reich im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt reisen und die Zweifel an der Auferstehung Christi diskutieren. Dies verknüpft er mit seinen eigenen Erfahrungen spiritueller Sinnsuche, die ihn vor zwanzig Jahren nahe an den Katholizismus gebracht haben.

Claudia Hamms lesbare Leistung liegt vor allem in der eigenen Zurückhaltung bei der Übertragung dieses Romans. Sie lässt Carrère in ihrer Übersetzung dieses autobiografischen Selbstbefragungsromans die eigenen Zweifel und das eigene ironische Kopfschütteln über jene vergangenen Unsicherheiten, über die er zum Zeitpunkt des Schreibens bereits erhaben war. Das wahrt vor allem die hohe Authentizität dieses Textes, der insbesondere davon lebt, dass der Autor jede Zeile nutzt, um über sich selbst und sein vermeintlich sicheres weltanschauliches Fundament nachzudenken.

Eine weitere Herausforderung der Übersetzung dieses Romans besteht zudem in den verschiedenen Textarten und Sprechweisen, die hier zur Anwendung kommen. Hamm wechselt zwischen essayistischer Selbstentäußerung, psalmodischer Evangelienerzählung, privaten Briefen und jüdischem Witz in spielerischer Leichtigkeit, Brüche und Ungereimtheiten innerhalb und zwischen den Registern muss man mit der Lupe suchen. Das spricht für die große Kunstfertigkeit und Zuneigung, mit der sie sich dem Text des Franzosen gewidmet hat.

Ein Mammutwerk ist Die Tutoren von Bora Ćosić, entstanden in den siebziger Jahren und Jahrzehnte auf eine Übersetzung wartend. Dieser hat sich Brigitte Döbert angenommen, in jahrelanger Sysiphosarbeit hat sie sich dem Sprachungetüm des bosnischen Autoren gewidmet. Der Roman ist in dem großen Gesamtwerk mit über 30 Büchern zweifellos das Opus Magnum, ein sprachgewaltiges, vielstimmiges Werk, das der Autor an anderer Stelle bereits als »Fest des Oralen« bezeichnet hat. Er beginnt mit einer Art Enzyklopädie des Popen Theodor Uskoković, der eine Inventur des Weltlichen im Historischen durchführt, um die übervolle Welt, die ihn umgibt, greifbar zu machen. Der Roman weitet sich dann zu einer Familiengeschichte der Uskokovićs in fünf Büchern, in denen jeweils die fünf Tutoren Theodor, Katharina, Laura, Lazar und Bora Cosić ihre Sicht auf die Welt in ihrer jeweiligen Zeit präsentieren. Darin wenden sich die Erzählenden übergeordneten Motiven zu – Keim, Heim, Welt, Spiel, Werk – spiegeln den Blick, den sie auf die Welt und was sie im innersten zusammenhält werfen.

Bora Ćosić: Die Tutoren. Aus dem Serbischen von Brigitte Döbert. Verlag Schöffling & Co 2015. 792 Seiten. 39,95 Euro.
Bora Ćosić: Die Tutoren. Aus dem Serbischen von Brigitte Döbert. Verlag Schöffling & Co 2015. 792 Seiten. 39,95 Euro.

»Gottes Sprache ist das eine, und wie das Volk redet, das andere«, heißt es in Roman – ein Satz, der die Herausforderung der Übersetzung nicht einmal ansatzweise greifbar macht. Denn Döbert hatte es nicht mit zwei Sprachen oder Sprechweisen zu tun, sondern mit unzähligen. Ćosićs Roman ist ein Fest der Sprache, ein Feuerwerk der Stile – er spielt in einer Liga mit den Werken von James Joyce, Thomas Mann und François Rabelais.

Von Dichtung über Volksspiel bis hin zur behördlichen Aufzählung, das alles noch einmal gebrochen im Spiegel von Ironie und Spott der jeweiligen Zeit – all das galt es in der Übersetzung zu treffen. Cosićs bosnischer Verleger Milos Stambolic schrieb über den Roman, dass es von der ersten bis zur letzten Seiten keine einzige mit normaler Prosa gebe. Und tatsächlich, der Autor spielt vergnügt wie ein Kind, aber niemals unbedacht auf allen Ebenen der Sprache, schert sich nicht um klassische Wortbildung oder Wortbedeutung, wirbelt die Grammatik durcheinander und spielt mit den verschiedenen Jargons – von der religiösen Poesie bis hin zum technokratischen Amtssprech. »Unübersetzbar« hieß es jahrelang. Döbert beweist das Gegenteil.

Sich diesem sprachlichen Vielerlei zu stellen erscheint allein schon kühn. Wie Döbert dies aber macht, wie sie Lösungen für die unzähligen Herausforderungen findet, ist tatsächlich einfach nur grandios. Exemplarisch sei eine Passage herausgegriffen, in der Ćosić den Kanon der eintausend wichtigsten Liebesromane persifliert. Da ist in der Übertragung vom »Gilgulasch«-Epos die Rede, dem »Leiden der jungen Wörter«, vom »Schatten junger Mädchengrüße« und »David Stoppelfeld«. Hier verneigte sich selbst der Autor vor seiner Übersetzerin, da seine Passage die literarischen Anspielungen mit lokalen Verweisen vesehen hat, die in Deutschland wegen der fehlenden Kenntnis der Referenzen niemand verstanden hätte. Döbert hat also nicht nur übersetzerisch fulminante Arbeit geleistet, sondern dabei auch ein hohes Maß an Kreativität walten lassen, wofür sie gerade mit dem Straelener Übersetzerpreis ausgezeichnet wurde. Auch wenn sie übersetzerisch den mutmaßlich anspruchsvollsten Titel unter den Nominierungen beigetragen hat, wäre eine weitere Auszeichnung zwar verdient, aber sehr überraschend.

Joan Sales: Flüchtiger Glanz. Aus dem Katalanischen von Kirsten Brandt. Hanser Verlag 2015. 567 Seiten. 26,- Euro
Joan Sales: Flüchtiger Glanz. Aus dem Katalanischen von Kirsten Brandt. Hanser Verlag 2015. 567 Seiten. 26,- Euro

»Für einen einzigen Moment des Glanzes würde ich alles geben«, heißt es in Joan Sales erstmals aus dem Katalanischen übersetzen Roman Flüchtiger Glanz, dessen Lektüre Kirsten Brandt zu verdanken ist. Die katalanische Literatur ist im europäischen Lesekanon ein weißer Fleck, der mit der Entdeckung von Mercé Rodoreda neben Joan Sales gerade ein wenig Farbe erhält.

Dass Sales Briefroman erst jetzt in einer deutschen Übersetzung erscheint, liegt auch an seiner langen Publikationshistorie. Nach 1939 konnte der spanische Bürgerkrieg eigentlich nur aus Sicht der franquistischen Sieger dargestellt werden, andere Perspektiven wurden unter dem Deckmantel der Zensur begraben. So auch dieser, der als erstes Postbürgerkriegsepos überhaupt die Sicht des unterlegen republikanischen Lagers einnimmt.

Die jungen Katalanen Lluís, Trini und Cruells bilden dabei die drei Erzählstimmen, die dem Roman seine Struktur vorgeben. Sie berichten, so erfährt man in dem Begleitband zum Buch, vom Alltag hinter den Fronten jeweils aus verschiedenen Positionen. Sales begann mutmaßlich 1948, den Roman zu schreiben, erstmals erscheint ein zensierter Text – dem Roman werden Verstöße gegen Kirche, Moral und Dogma von Francos Zensurbehörde vorgeworfen – 1956, eine unzensierte Fassung aber erst 1971.

Der Titel des Romans spielt an auf William Shakespeares Zeile »the uncertain glory of an April day«, denn es war der 14. April 1931, als die Zweite Spanische Republik ausgerufen wurde. Dieser Tag ist ein Bezugspunkt der Handlung des Romans, weil er als Fixpunkt eines Glanzes dient, der im Dunkel des Spanischen Bürgerkrieges versunken ist und in seiner Abwesenheit den Blick auf die Dinge lenkt.

Michail Ossorgin: Eine Straße in Moskau.
Aus dem Russischen von Ursula Keller.
Die Andere Bibliothek 2015.
519 Seiten. 24,- Euro

Ursula Keller, die sich als Autorin und Übersetzerin mit der russischen Klassik auseinandersetzt, hat den 1928 geschriebenen Roman Eine Straße in Moskau des Exilliteraten Michail Ossorgin aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt.

Im Zentrum steht die Siwzew Wrazhek, eine unscheinbare Straße im Herzen Moskaus, die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine große literarische Tradition hat. Der junge Tolstoj lebte hier, genauso wie die russische Dichterin Marina Zwetajewa. Boris Pasternak siedelte hier Teile seines Romans Doktor Schiwago an.

Diese Straße ist in Ossorgins Universum das Zentrum der Welt zwischen 1914 und 1920. Aus dem Mikrokosmos eines Professorenhaushalts werden Weltkrieg, Oktoberrevolution und postrevolutionäre Wirren beobachtet. Mit einem Kaleidoskop der kleinen Leute erzählt Ossorgin eine große Geschichte und wird so zum Chronisten seiner Zeit.

Die erste, überaus bibliophile Auflage des wiederentdeckten Klassikers aus dem Berliner Verlag Die Andere Bibliothek war innerhalb von Wochen vergriffen, seither gibt es eine etwas weniger aufwendig gestaltete Nachauflage.

1 Kommentare

  1. […] Der Frankfurter Verlag Schöffling & Co. hat sowohl Guntram Vespers Roman Frohburg als auch Brigitte Döberts Übersetzung von Die Tutoren herausgegeben, Jürgen Goldsteins Sachbuch ist bei Zwischen Freiheit und Naturgewalt ist bei […]

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