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Ein Haus in Flammen
Paul Murrays Familien-Epos erzählt von einer Familie, die unter dem Druck der zahlreichen Krisen und der Vergangenheit in sich zusammenfällt. »Der Stich der Biene« stand im vergangenen Jahr auf der Shortlist des Booker Prize und gehört zu den mitreißendsten Lektüren des Frühjahrs.
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Politisches Kino und die Ästhetik
In den vergangenen Monaten sind einige eindrucksvolle Filme in die Kinos gekommen, die die weltweiten Flüchtlingsbewegungen in den Blick nehmen. Agnieszka Holland erzählt vom Elend an der polnisch-belarussischen Grenze, Brandt Andersen von den verschiedenen, in eine Flucht involvierten Akteuren und Matteo Garrone von der abenteuerlichen Reise zweier senegalesischer Teenager. Dabei verfolgen die Filmemacher:innen unterschiedliche ästhetische Konzepte.
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Jenny Erpenbeck für International Booker Prize nominiert
Jenny Erpenbeck hat es mit ihrem englischen Übersetzer Michael Hofmann auf die Shortlist für den International Booker Prize geschafft. Die Berlinerin ist in der englischsprachigen Welt äußerst erfolgreich, manche sehen in ihr bereits eine kommende Nobelpreisträgerin. Mit dem renommierten Preis wird der beste Roman aus dem nicht englischsprachigen Ausland ausgezeichnet.
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Die Ordnung ist ein Arschloch
Barbi Markovic hat mit »Minihorror« den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. In ihrem fünften Buch begibt sie sich mit einem skurrilen Pärchen in die Abgründe des Alltags und vermisst diese mit genauem Blick.
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Die lässig-weirde Poesie des Jim Jarmusch
Jim Jarmusch gilt als Erfinder des amerikanischen Autorenkinos, Filme wie »Stranger Than Paradise«, »Down By Law« und »Dead Man« sind längst Kult. Seit seinem 70. Geburtstag liegt eine vollständige Sammlung seines filmischen Schaffens vor.
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Literaturkritik oder Bookstagram
Die Literaturkritik kämpft gegen die Windmühlen der Wirtschaftlichkeit in einer sich verändernden Medienlandschaft. Sendeplätze, Seiten und Honorare werden gestrichen, die Vielfalt der Kritik gerät in Gefahr. Über den Zusammenhang von Schreiben und Ökonomie.
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Horror, Flüche und die Siebziger
Barbi Markovics »Minihorror«, Tom Holerts »ca. 1972« und Ki-Hyang Lees Übersetzung von Bora Chungs »Der Fluch des Hasen« gewinnen beim Preis der Leipziger Buchmesse. Das Gruselige, Abgründige und Dunkle, das die Jury in den nominierten Büchern fand, passt zur weltpolitischen Lage, auf die die scheidende Juryvorsitzende Insa Wilke in ihrer politischen Preisrede einging. Zur Krise auf dem Buchmarkt äußerte sich Wilke nicht, die erneute...
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Ein ungewöhnlicher Superheld
25 Jahre ist es her, da eroberte Luc Bessons außergewöhnlicher Buddy-Movie »Léon – Der Profi« die Kinos. Zum Jubiläum erscheint eine edle Ausgabe für das Heimkino.
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Hellsichtige Chronistin Haitis
Die Literatur von Marie Vieux-Chauvet wäre längst Teil des klassischen Kanons, hätte der Westen einen klareren Blick auf die Literatur des globalen Südens. Als Tochter Haitis hat sie die Geschichte ihres Landes und ihrer Menschen in der Literatur festgehalten. Ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod sind ihre Werke endlich in einer entschieden offenen deutschen Übersetzung zu entdecken.
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Wer will ich sein?
Montserrat Roig erzählt in ihrer Barcelona-Trilogie von Frauen auf der Suche nach ihrer Identität. In ihrem Hohelied auf die katalanische Selbstbehauptung zeigt die 1991 verstorbene Autorin eine Stadt, die unter der Geschichte tanzt und taumelt und erzählt von Frauen, die in Extremsituationen über sich hinauswachsen.