Alle Artikel in: Film

Rom antwortet nicht

Übermorgen wird die große deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta 81 Jahre alt. Im Wettbewerb der 73. Berlinale ist vorher ihr Spielfilm »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« zu sehen, der die Beziehung von Max Frisch und Ingeborg Bachmann in den Blick nimmt.

Den Tod im Nacken

Der australische Filmemacher Rolf de Heer geht mit einem gleichermaßen avantgardistischen wie radikalen Film in den Wettbewerb. »The Survival of Kindness« ist eine nachdenkliche Allegorie auf die rassistischen Verhältnisse der Welt.

Unbeugsamer Widerstand

Steffi Niederzolls bedrückender Dokumentarfilm »Sieben Winter in Teheran« eröffnet die Perspektive Deutsches Kino auf der 73. Berlinale. Er ist ein erster Höhepunkt auf einem Festival, das sich besonders der Situation in der Ukraine und im Iran widmen will.

Keine Seifenoper

Rebecca Miller eröffnet mit einer klugen Komödie die 73. Berliner Filmfestspiele. »She Came To Me« ist eine amüsante Reise durch die Neurosen der Boomer hin zur gelassenen Klugheit der Gen Z.

Brutale Wahrheit

Die nigerianisch-amerikanische Regisseurin Chinonye Chukwu setzt in ihrem ebenso bedrückenden wie bewegenden Drama »Till – Kampf um die Wahrheit« der vergessenen Ikone der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung Mamie Till Mobley ein Denkmal. Parallel zu ihrem Film ist ein mehrfach ausgezeichneter Bildband erschienen, in dem der Fotograf Bob Newman dem langen Schatten des Lynchmords an Emmett Till nachgeht. Auch Percival Everett greift in seinem aktuellen Roman »Die Bäume« die Ereignisse um die Ermordnung von Emmett Till auf.

Berlinale 2023: Avantgarde statt Blockbuster

Insgesamt 18 Filme werden bei der 73. Berlinale im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren, allein fünf Filme kommen von deutschen Filmemacher:innen. Margarethe von Trotta kehrt nach Jahrzehnten zum Festival zurück. Der amerikanische Regisseur Steven Spielberg wird den diesjährigen Ehrenbären erhalten.

Die Einsamkeit der Angehörigen

Der Regisseur Hans-Christian Schmidt hat den autofiktionalen Roman »Wir sind dann wohl die Angehörigen« verfilmt. Erzählt wird die Geschichte der Entführung des Soziologen und Mäzens Jan Philipp Reemtsma aus der Perspektive seines 13-jährigen Sohnes.

»Die Linken haben ihren Marx vergessen«

Der neue Geniestreich des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund führt vom Catwalk auf eine Luxusjacht bis auf eine einsame Insel. Im Mittelpunkt stehen Carl und Yaya, die mit Schönheit reich werden wollen. Echten Reichtum erleben sie auf einer Luxusjacht, wo Waffenhändler, Dotcom-Milliardäre und Oligarchen Spielchen spielen. Bis sie auf einer einsamen Insel stranden. In Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, konfrontiert uns diese Satire über die Dekadenz in der Welt mit den Abgründen der Gegenwart. Ich konnte mit Ruben Östlund über fehlende Gleichstellung, sympathische Reiche und die Bedeutung von Karl Marx sprechen.

Ukrainische Perspektiven

Die Deutsche Kinemathek bringt »Perspectives of Ukrainian Cinema« auf die Leinwand. Bis zum 30. Juni wird in Berlin, Leipzig und Hamburg ukrainisches Gegenwartskino gezeigt, das ein eindrucksvolles und facettenreiches Bild von Land und Menschen geben. Der Eintritt zu allen Vorführungen ist frei.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

Joachim Trier hat einen grandios lebensbejahenden Film über die Suche nach Erfüllung im 21. Jahrhundert gedreht. Seine Liebeskomödie »Der schlimmste Mensch der Welt« erzählt vom Erwachsenwerden in den 30ern und verhandelt dabei die großen existenziellen Fragen. Getragen von einer umwerfenden Hauptdarstellerin ist dies der schönste Film des Jahres.