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Der flüchtige Blick in den Spiegel

Noch bis 4. September zeigt die c/o Berlin Galerie im Amerikahaus unter dem Titel »Allure [frz. Stil, Eleganz]« eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Fotografien aus der Sammlung von Susanne von Meiss. Die zahlreichen Aufnahmen der verschiedensten Genres – Modefotografie, Street Photography oder Conceptual Photography – eint, dass sie einen flüchtigen Moment fotografisch festhalten und sichtbar machen. Der Begleitkatalog verewigt nicht nur das vergängliche Moment dieser Ausstellung, sondern erlaubt auch tiefere Einblicke in das grundsätzlich gelungene Ausstellungskonzept sowie den langen, genussvollen Blick auf das wahrhaft Schöne.

Ein akademisches Wüstenschiff

Nur wenige der Projekte des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer wurden außerhalb seines Heimatlandes verwirklicht. Die Universität von Algiers ist eines dieser Ausnahmeprojekte. Der Berliner Fotograf Andreas Rost hat den Campus in stechend scharfen Aufnahmen eingefangen und ein nahezu vergessenes Werk Niemeyers dokumentiert.

Der Botschafter der Eleganz

Starlets wie Marlene Dietrich und Audrey Hepburn gerieten eher zufällig vor seine Linse, Künstler wie Marc Chagall, Pablo Picasso oder Joseph Beuys ließen sich von ihm ins rechte Licht setzen. Der deutsche Fotograf Willy Maywald brachte mit seinen Bildern das mondäne französische Leben ins Nachkriegsdeutschland. Das Museum für Fotografie zeigt noch bis Anfang August eine Retrospektive.

Der neue Spaß am gedruckten Bild

Noch nie wurde so viel fotografiert, aber so wenig ausgedruckt. Für die Berlinerinnen Ul Vohrer und Annette Berr liegen die Ursachen dieses Phänomens auch in der Unkenntnis der Prozesse des Fotodrucks. Mit ihrer Druckwerkstatt wollen sie Kreative für die vielfältigen Möglichkeiten des Fine Art Prints begeistern und Wissenslücken schließen.

Die Liebe zum Spektakel

Weiblich, sinnlich, selbstbewusst. Die »Fräulein«-Fotografien von Ellen von Unwerth erinnern an die Ästhetik der Bilder Helmut Newtons. Anders als dieser nimmt Unwerth den starken Persönlichkeiten aber die verordnete Strenge und gibt ihnen eine sinnliche Verspieltheit zurück.

Wunscherfüllungszone oder modernes Pompeji?

Berlin ist dem Untergang als kultureller Themenpark geweiht. Zu diesem Urteil muss man kommen, folgt man seiner Polemik »Die Ordnung herrscht in Berlin« des französischen Soziologen Francesco Masci. Der Bildband »Wonderland. Wild Years revisited 1990 – 1996« hält relativierend dagegen und zeigt mit der Vergangenheit das eigentliche Drama der Berliner Kulturszene.

Robert Lebeck: Glanzlichter der Reportagefotografie

Am Samstag ist der deutsche Fotograf Robert Lebeck in Berlin verstorben. Lebeck dokumentierte Anfang der 60er Jahre den Aufbruch in den frisch in die Unabhängigkeit entlassenen afrikanischen Staaten und fotografierte die Verhältnisse in der Sowjetunion auf dem Höhepunkt der Kubakrise. Kein anderer deutscher Nachkriegsfotograf brachte den Deutschen die Welt so nahe und reflektierte zugleich derart kritisch die Verhältnisse im eigenen Land.

Götter in Stein

Es gibt nur wenige Tempelruinen, die eine ähnlich faszinierende Ausstrahlung besitzen, wie die jahrhundertelang im kambodschanischen Dschungel schlummernde Khmer-Metropole Angkor Wat. Jaroslav Poncar hat die Tempelstadt über zwanzig Jahre lang fotografiert. Seine in dem Bildband »ANGKOR« versammelten Schwarz-Weiß-Fotos fangen den Glanz und Ruhm der legendären südostasiatischen Tempelanlage ein.

Was wissen wir vom Kaukasus?

Diese Frage ist Ausgangspunkt der aktuellsten Arbeiten des italienischen Fotografen Davide Monteleone, für die er in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten hat. Der 1974 geborene Monteleone zeigt die bitter-zauberhafte Welt hinter der trügerischen Patina der kommunistischen und postkommunistischen Hinterlassenschaften.