Die Magie von Sätzen
Pulitzerpreisträgerin Louise Erdrich erzählt in ihrem neuen Roman »Jahr der Wunder« von einer indigenen Buchhändlerin, ihrem Ringen um Vergangenheit und Gegenwart und der befreienden Kraft der Literatur.
Pulitzerpreisträgerin Louise Erdrich erzählt in ihrem neuen Roman »Jahr der Wunder« von einer indigenen Buchhändlerin, ihrem Ringen um Vergangenheit und Gegenwart und der befreienden Kraft der Literatur.
In der Anthologie »Türschwellenkinder« erzählen die Kinder von Schneider:innen, Stahlarbeitern, Putz- oder Hausfrauen von der Arbeit ihrer Eltern. Dabei wird deutlich, wie die eigene soziale Herkunft das Schreiben und Erinnern prägt. Pierre Bordieu kann sich von diesen Erzählungen bestätigt fühlen.
Der französische Autor Éric Vuillard ist einer der prominentesten Vertreter der engagierten Literatur seines Landes. In seinem neuen Buch geht er dem eiskalten Kalkül der bourgeoisen Elite im Rahmen des Indochina-Feldzugs auf den Grund.
Der mit 5.000 Euro dotierte Uwe-Johnson-Förderpreis 2023 wird im September an Domenico Müllensiefen für seinen Wenderoman »Aus unseren Feuern« verliehen. »Der Autor schreibt, als würde er lange schon nichts anderes tun«, heißt es in der Begründung. Der in Leipzig lebende Autor trat mit seinem Debüt in die Fußstapfen von Clemens Meyer, so lebendig und voller Punch ist sein Roman.
Der in Thüringen geborene Lyriker und Prosaist Lutz Seiler erhält Anfang November den wichtigsten Literaturpreis des Landes. Niemand macht aus dem Zerrinnen von Erfahrungen und Erinnerungen so klingende Literatur wie der in Deutschland und Schweden lebende Schriftsteller, der spätestens jetzt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren gelten muss. Seine preisgekrönten Romane haben als veritable Bestseller viele Leser:innen gefunden, seine Erzählungen und Gedichte hätten wohl ebenso viele Leser:innen verdient.
Der vom Deutschen Literaturfonds alljährlich vergebene, mit 20.000 Euro dotierte Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen geht in diesem Jahr an das Übersetzungstandem Holger Fock und Sabine Müller. Damit erhalten zwei verdiente Übersetzer:innen aus dem Französischen den wichtigsten deutschen Übersetzerpreis. Dass auch sie auf das Preisgeld angewiesen sind, haben sie erst kürzlich in einem Essay erklärt und damit auf ein strukturelles Problem von Übersetzenden hingewiesen.
Die Macher des mehrfachen Oscar-Gewinners »Im Westen nichts Neues« werden Nino Haratischwilis erfolgreichsten Roman »Das achte Leben (für Brilka)« als Amazon-Serie produzieren. Das Medienboard Berlin-Brandenburg soll die Verfilmung laut Hollywood Reporter unterstützen.
Xi Xis magisch-realistischer Roman »Meine Stadt« entführt ins Hongkong der Siebziger Jahre und vermittelt ein Gefühl für diese Metropole im Schwebezustand.
Der in Mumbai geborene und in den USA lebende Schriftsteller Salman Rushdie, Autor von Bestsellern wie »Die satanischen Verse«, »Joseph Anton« und »Quichote« wurde zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidige er die Freiheit des Denkens und der Sprache, heißt es in der Begründung. Seit Jahrzehnten lastet auf Rushdie ein Todesurteil der Ayatollahs, im August vergangenen Jahres wurde er bei einer Lesung lebensbedrohlich attackiert. Seither ist er auf einem Auge blind, seine Schreibhand wurde ebenso nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen.
Im neuen Roman von T.C. Boyle gerät die Natur ins Kippen und beißt zurück. In »Blue Skies« spielt Amerikas Kultautor mit Elementen von Ökothriller, Science Fiction und klassischer Tragödie und beweist einmal mehr seine Klasse.
Der neue Roman des amerikanischen Avantgardisten Dennis Cooper ist so persönlich wie nie. »Ich wünschte« ist eine nachgereichte Umarmung an seine große Liebe und ein gleichermaßen erschütterndes wie erhebendes Dokument autofiktionaler Literatur.
Die Schriftstellerin, Lyrikerin und Literaturprofessorin Ulrike Draesner lüftet den Deckmantel des Schweigens und lässt Frauen erzählen, wie sich Krieg und Gewalt in Körper und Seele festkrallen.
Die Pulitzer-Jury hat entschieden, den Belletristik-Preis erstmals an zwei Autor:innen zu vergeben. Barbara Kingsolver und Hernan Diaz erhalten in diesem Jahr für ihre aktuellen Romane den renommierten Pulitzer Preis.
»Unser Deutschlandmärchen« von Dinçer Güçyeter erhält den Preis der Leipziger Buchmesse. Die Buchszene jubelt über die Auszeichnung des beliebten Dichterverlegers mit dem wichtigsten Buchpreis des Frühjahrs, favorisiert waren zwei andere Kandidatinnen. Außerdem wird Regina Scheer für ihre Biografie der linken Intellektuellen Hertha Gordon-Walcher und Johanna Schwering für ihre Übersetzung von Aurora Venturinis Roman »Die Cousinen« ausgezeichnet.
Pünktlich zum Österreich-Schwerpunkt auf der Leipziger Buchmesse erscheint »Literatur und Kritik« in neuem Gewand. Unter der neuen Herausgeberin Ana Marwan zeigt sich die österreichische Zeitschrift auf der Höhe der Zeit: vielfältig, offen und innovativ.