Klassischer Paris-Noir
Nestor Burma ist einer der bekanntesten Ermittler Frankreichs. Über 20 Bände hat Léo Malet seinem Helden gewidmet. Vier davon hat der große Jacques Tardi als Comic adaptiert, die nun in einem edlen Sammelband erscheinen.
Nestor Burma ist einer der bekanntesten Ermittler Frankreichs. Über 20 Bände hat Léo Malet seinem Helden gewidmet. Vier davon hat der große Jacques Tardi als Comic adaptiert, die nun in einem edlen Sammelband erscheinen.
Die englische Übersetzung von David Diops Roman »Nachts ist unser Blut schwarz« hat vor wenigen Tagen den International Booker Prize gewonnen. Der düstere Roman folgt einem Soldaten aus dem Senegal, der im Ersten Weltkrieg in der französischen Armee dient.
Simon Spruyt vermittelt in seiner preußischen Fin-de-Siècle-Fantasie »Junker« in einer Art Ligne Claire Réduit treffend die Weltuntergangsstimmung vor dem Ersten Weltkrieg.
Stefan Hertmans erzählt in »Der Himmel meines Großvaters« die Geschichte seines Vorfahren, der pflichtbewusst in den Reihen des belgischen Heeres gedient hat, während die Welt um ihn herum zusammenbrach. Wir sprachen mit dem belgischen Autor über das Reproduzieren von Familiengeschichte, seinen lebenslang traumatisierten Großvater und die flämische Emanzipation in den Schützengräben.
Sebastian Rether ist in der Comicszene noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Mit seinem Debüt »Foc / Feuer« – einer universellen Parabel über den Krieg in reduziertem Stil wird sich das ändern.
Joe Sacco reist seit Jahren in die Krisenherde der Welt, um als Comicjournalist vom Schicksal der Menschen zu berichten. Mit »Der Erste Weltkrieg. Die Schlacht an der Somme« hat er ein historisches Panorama vorgelegt, das die Materialschlacht sichtbar macht und zeigt, wie sich das Individuum in der Masse auflöst.
In den USA wurden im Herbst die wichtigsten US-amerikanischen Comicpreise vergeben. Aus hiesiger Sicht erfreulich war nicht nur, dass viele der ausgezeichneten und nominierten Bände auch in deutscher Übersetzung vorliegen, sondern dass in allen drei Wettbewerben auch deutschsprachige Kunstschaffende vertreten waren.
Ulli Lust und Reinhard Kleist waren in diesem Jahr mit den englischsprachigen Ausgaben ihrer Comics »Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens« und »Der Boxer« für die drei wichtigsten US-Comicpreise nominiert. Auch wenn sie am Ende leer ausgingen, sind sie die deutschsprachigen Comiczeichner der Stunde.
Beim Internationalen Comicfestival in Angoulême werden alljährlich nicht nur die besten Comics der vergangenen Saison gekürt, sondern auch Comickünstler für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Drei Wochen vor dem 41. Festival stehen die 25 Nominierten für den »Großen Preis der Stadt Angoulême« fest. Die Liste reicht von B wie Blain bis W wie Watterson.
Mit Akira Toriyama zeichnete die Jury beim Festival International de la Bande Dessinée einen Klassiker der Mangas mit einem Sonderpreis aus. Eine neue Edition von George Herrimans »Krazy Kat«-Geschichten hat den Kulturerbe-Preis erhalten.