Alle Artikel mit dem Schlagwort: Joann Sfar

Klassischer Paris-Noir

Nestor Burma ist einer der bekanntesten Ermittler Frankreichs. Über 20 Bände hat Léo Malet seinem Helden gewidmet. Vier davon hat der große Jacques Tardi als Comic adaptiert, die nun in einem edlen Sammelband erscheinen.

Roulette des Lebens

Über fünfhundert Seiten avantgardistische Comiclektüre – mit zwanzigjähriger Verspätung erscheint mit »Der Schwindler« Pascal Rabatés Durchbruch als Comiczeichner. Dieser stilistisch betrachtete Ausreißer im Gesamtwerk des Franzosen ist das eindrucksvolle Porträt eines eigensinnigen Glücksritters im zaristischen Russland und zugleich ein schonungsloses Psychogramm der postrevolutionären russischen Gesellschaft.

#WomenDoBD oder: Realitätsverweigerung in Angoulême

Gut drei Wochen, bevor das Internationale Comicfestival in Angoulême seine Tore öffnet, hat es seinen großen Skandal. Als die Festivalleitung zu Wochenbeginn die Nominierungsliste für den Großen Preis von Angoulême herausgab, befanden sich unter den 30 genannten Comickünstlern ausschließlich männliche Comicschaffende. Nachdem ein Drittel der Nominierten um Streichung von der Liste bat und Comickünstlerinnen Sturm liefen, will das Festival nun nachbessern. Der Schaden ist dennoch immens.

Eine Kindheit im Nahen Osten

Acht Jahre lang hat der französische Zeichner Riad Sattouf für die Satirezeitschrift Charlie Hebdo das »geheime Leben der Jugend« erkundet, nun erobert er mit augenzwinkernder Religionssatire gleichermaßen Kinosäle und Buchhandlungen. Deutschlands einflussreichster Comickritiker Andreas Platthaus hat Sattoufs autobiografischen Comic »Der Araber von morgen« ins Deutsche übertragen, der Neunten Kunst aber dennoch einen Bärendienst erwiesen.

Die Karikatur lebt oder: Die Feder, das Schwert und der Tod

Nachdem bereits am Tag des schrecklichen Attentats auf die Redaktion des französischen Satiremagazins »Charlie Hebdo« zahlreiche grafische Reaktionen im Netz zu finden waren, haben auch am tag danach viele Kollegen und Freunde der ermordeten Karikaturisten und Zeichner die Ereignisse verarbeitet. Bilder des Widerstands, der Wut und der Trauer von Riad Sattouf, Lewis Trondheim, Joann Sfar, James, Penélope Bagieu, Benjamin Lacombe, Ptiluc, Stephen Collins, Marjane Satrapi, Alison Bechdel, Fábio Moon, Manuele Fior, Reinhard Kleist, Flix und Jens Harder sowie dem Zeichnerduo Ruppert & Mulot.

»Wir müssen unbedingt weiterlachen«

Bei dem schrecklichen Attentat auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift »Charlie Hebdo« sind zwölf Menschen ums Leben gekommen, darunter die Spitze der politischen Satire in Frankreich. Ein Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit, auf den viele Autoren und Karikaturisten mit Erschrecken, Trauer und Trotz reagiert haben. 

Dialoge zwischen Realität und Imagination

Der Franzose Joann Sfar ist einer der erfolgreichsten Comicautoren Europas. Sein Kinofilm »Gainsbourg« gewann drei Césars, die Trophäe des französischen Filmpreises. Im Januar 2014 konnte ich mich mit ihm in Dresden über sein umfangreiches Werk, dessen Verankerung in der jüdischen (Kultur)Geschichte und die Balance zwischen Realität und Imagination, Abgeklärtheit und Magie unterhalten.

Erotik im Comic ­– Ein Versuch, das Ungreifbare zu greifen

Der Gegenstand des Erotischen in der Neunten Kunst unterliegt in hohem Maße der Subjektivität des Autors. Erotik liegt schließlich im Auge der Betrachtenden und ist dem nagenden Zahn der Zeit sowie den kulturgesellschaftlichen Wandlungsprozessen unterworfen. Die hier vorgestellten Comics sind im offenen Deutungsraum von Erotik, Sex und Porno zu verorten und könnten Ausgangspunkt einer Debatte sein, die überfällig ist. Auf die teils explizite Illustration des Beitrags sei an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen.

Selbstfindungstrip nach Italien

Der französische Comiczeichner Alfred erzählt in »Come Prima« von zwei Brüdern, die nach Jahren der Trennung eine Reise nach Italien unternehmen und sich dabei selbst finden. Mit diesem preisgekrönten Album beweist sich Alfred als souveräner Meister seines Genres.

»Beim Zeichnen muss etwas Imaginäres entstehen«

Vor wenigen Wochen stellte David B. auf dem Comicsalon in Erlangen den zweiten Teil seiner Geschichte über die Beziehungen der Vereinigten Staaten mit dem Nahen Osten »Die besten Feinde« vor. Ich sprach mit dem französischen Comicstar über seine neue Arbeit, aber auch über das Düstere und Absurde in seinem Werk, die Bedeutung von Träumen und Fantasien für seine Arbeit sowie die Suche nach grafischen Lösungen am Zeichentisch.