Verschwörerisch gut
Der 30-jährige Nick Drnaso war mit »Sabrina« als erster Comiczeichner überhaupt für den Man Booker Prize nominiert. Seine gezeichnete Erzählung porträtiert eine verbitterte Gesellschaft am Rande des Abgrunds.
Der 30-jährige Nick Drnaso war mit »Sabrina« als erster Comiczeichner überhaupt für den Man Booker Prize nominiert. Seine gezeichnete Erzählung porträtiert eine verbitterte Gesellschaft am Rande des Abgrunds.
In eindrucksvoller Manier hält Man-Booker-Preisträger Paul Beatty in seinem Roman »Der Verräter« der postrassistischen US-amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vor. Ein literarischer Kristall, dessen Strahlen die Finsternis ausleuchtet.
Hanya Yanagiharas aufwühlendes Freundschaftsepos »Ein wenig Leben« ist ein Extremfall der Literatur. In seiner postmodernen, post-migrantischen, post-sexuellen und Post-Gender-Form nötigt er zur permanenten Grenzüberschreitung.
Der indische Schriftsteller Aravind Adiga gewann 2008 mit seinem Debütroman »Der weiße Tiger« den Booker Prize. Nach »Zwischen den Attentaten« und »Letzter Mann im Turm« ist nun sein vierter Mumbai-Roman »Golden Boy« erschienen, in dem es um Cricket und das Scheitern großer Hoffnungen geht. Wir trafen Adiga in Berlin und sprachen mit ihm über den indischen Volkssport, die wachsende Gewalt in der größten Demokratie der Welt sowie über Grenzen und Limitierungen beim Schreiben.
Richard Flanagans Erinnerungsroman »The Narrow Road to the Deep North« setzt der banalen Gewalt des Krieges eine tiefe Menschlichkeit entgegen. Im Oktober gewann er mit dem Roman den Man Booker Prize. Vor der Preisverleihung hatte es intensive Diskussionen um die Änderungen der Regularien des bedeutendsten britischen Literaturpreises gegeben.
Seine Leser verzauberte der indische Autor Aravind Adigar mit seinem Erstlingsroman »Der weiße Tiger«, indem er seine Heimat entzauberte. Der gerade erschienene zweite Roman steht dem mit dem Man Booker Prize prämierten Debütwerk in nichts nach. Mit »Zwischen den Attentaten« hält Adiga der indischen Gesellschaft erneut schonungslos den Spiegel vor.