Ein sonderbarer Fall
Don’t SPAM me! Eine Geschichte über die Tücken der modernen Kommunikation, schwache Nerven und einen österreichischen Kleinverlag, den jetzt jeder kennt, weil der Kulturbetrieb nach einer Rundmail fast die Nerven verlor.
Don’t SPAM me! Eine Geschichte über die Tücken der modernen Kommunikation, schwache Nerven und einen österreichischen Kleinverlag, den jetzt jeder kennt, weil der Kulturbetrieb nach einer Rundmail fast die Nerven verlor.
Mit Hans Petter Molands »Kraftidioten« hat die 64. Berlinale endlich einen Favoriten für den besten Film und bringt mit einem großartigen Pål Sverre Hagen gleich noch einen Kandidaten für den Bären als bester Schauspieler in Stellung.
In Alain Resnais »Aimer, Boire et Chanter« geht es um eine Person, die im Film nicht einmal auftaucht. Der todkranke George bleibt ein Mysterium – für die Zuschauer ebenso wie für seine Freunde, die ihm seine letzten Monate auf Erden angenehm gestalten wollen.
Die Chinesen sind da. Mit Lou Yes »Tui Na« ist der erste von drei Wettbewerbsbeiträgen aus dem Reich der Mitte gestartet. Er bietet Einblicke in den Alltag einer Massagepraxis für Blinde.
Was ist über diesen Film schon alles geschrieben und gesagt worden. Vom Vorwurf der schlichten Pornographie bis hin zur grandiosen Verfilmung des allgegenwärtigen Sex-Hypes der Moderne – über Lars von Triers »Nymph( )maniac« streitet sich seit Wochen der Blätterwald. Auf der Berlinale war der erste Teil des Films erstmals in Deutschland zu sehen.
Im November 2013 stellte Assaf Gavron in Deutschland seinen neuen Roman »Auf fremdem Land« vor. Darin erzählt er von der illegalen Siedlung Ma’aleh Chermesch im Westjordanland, in der sich die Interessen jüdischer Siedler und arabischen Einwohner, die Sicherheitsinteressen Israels und die Staatlichkeitsansprüche der Palästinenser, weltliche Politik und biblische Heilsversprechen überlagern. Nachfolgend wird der Einführungstext von Maria Hummitzsch zur von ihr moderierten Lesung aus Gavrons neuem Roman publiziert.
Statt einer wirklichen Geschichte der Angst präsentiert der Argentinier Benjamin Naishtat mit »Historia del Miedo« ein vorhersehbares Stückwerk aus Klischees und Langeweile.
Dietrich Brüggemann hat mit »Kreuzweg« eine bedrückende Religionsfarce vorgelegt, in deren Mittelpunkt die 14-jährige Maria steht, die ihr Leben inmitten einer erzkonservativen Gemeinschaft Gott opfern will. Ein Hauch von Ulrich Seidl schwebte am Sonntag in den Berlinale-Wettbewerb.
Außerhalb des Wettbewerbs tummeln sich die Filme mit Staraufgebot und bildgewaltigen Erzählungen. Der Wettbewerb der Berlinale ist weniger glamourös gestartet als das Rahmenprogramm. Der einzige echte Hingucker war bislang Wes Andersons Belle-Epoque-Märchen »Grand Budapest Hotel«.
Dominik Grafs »Die geliebten Schwestern« ist eine Hommage an Friedrich Schiller und den freien Geist sowie eine Verneigung vor dem Mut dreier Menschen, einen anderen Weg und damit das Scheitern zu wagen.
Edward Berger erzählt in seinem Sozialdrama »Jack« von einer überforderten Mutter und der Odyssee ihrer beiden Söhne durch ein ignorant überzeichnetes Berlin.
Forest Whitaker überzeugt in »La voie de l’ennemie« als Ex-Häftling, der erbittert mit den Dämonen seiner Vergangenheit und um seine Menschenwürde kämpft. Rachid Boucharebs Wettbewerbsbetrag ist eine Anklage gegen den Alltagsrassismus in den USA.
Ein junger britischer Soldat gerät im nordirischen Konflikt zwischen die Fronten und kämpft, auf sich allein gestellt, ums Überleben. Der britische Film »’71« erzählt von einem vergessenen europäischen Bürgerkrieg, dessen Ende noh nicht allzu viele Jahre zurückliegt.
Bill Watterson, der Zeichner der weltberühmten Comicstrips von »Calvin & Hobbes«, wurde beim 41. Internationalen Comicfestival in Angoulême für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Damit ist er auch zum Jurypräsidenten des nächsten Festivals ernannt worden. Die internationale Comicwelt fragt sich, ob der publikumsscheue Autor den Posten antreten wird.
Beim 41. Internationalen Comicfestival in Angoulême triumphierten vor allem Autoren aus dem franko-belgischen Raum. Das Beste Album des Jahres stammt aus der Feder des Franzosen Alfred und erzählt sensibel von der Reise zweier Brüder in die gemeinsame Vergangenheit. Die großen Favoriten »Last Man« und »Saga« gingen leer aus.