Jahr: 2022

Literatur Mohamed Mbougar Sarr | © Thomas Hummitzsch

Eine gewaltiges Labyrinth

Der Senegalese Mohamed Mbougar Sarr erhielt für »Die geheimste Erinnerung der Menschen« den Prix Goncourt 2021. Sein Roman ist die Beschwörung eines marginalisierten malischen Schriftstellers, eine Hommage an die Literatur und ein überwältigendes Leseerlebnis. Dies ist ein Roman, der bleiben wird.

Ein Befreiungsschlag

Der 1975 erschienene Debütroman von Gayl Jones ist so kraftvoll und schmerzhaft wie ein Blues-Song. Er handelt von einer Blues-Sängerin und ihren Konfrontationen mit den verschiedenen Formen männlicher Gewalt. Mit Gayl Jones kann man eine außergewöhnliche Stimme der Schwarzen Literatur Amerikas wiederentdecken.

Dincer Gücyeter | © Thomas Hummitzsch

Für jedes Bild ein passendes Kostüm

Dinçer Güçyeter hat im Juni mit dem Peter-Huchel-Preis die wichtigste Auszeichnung für deutsche Lyrik erhalten. Nun legt er mit »Unser Deutschlandmärchen« einen wort- und bilderstürmenden Roman über (s)eine türkische Einwandererfamilie vor. Ein Gespräch über schriftstellerische Abenteuer, proletarische Schreibschulen und ausgezeichnete Lyrik.

© Thomas Hummitzsch

Innovation gibt es nicht umsonst

Springer-Unternehmer Christoph Keese hat ein Buch über visionäre Erfinder geschrieben, die mit marktwirtschaftlichen Instrumenten die Grenzen des Möglichen verschieben. Anhand von Beispielen aus den Bereichen Energie, Kommunikation, Mobilität, Gesundheit und Bildung zeigt er auf, wie technologischer Fortschritt und digitale Innovation Mensch und Gesellschaft voranbringen können.

Weltumwälzendes Konzept

In einem weltweit einmaligen Projekt werden verschiedene Erzählungen aus dem Werk des chinesischen SciFi-Superstars Cixin Liu in Comics übertragen. Ich sprach mit Christophe Bec, der gemeinsam mit Stefano Raffaele die Adaption von »Die wandernde Erde« vorgenommen hat, mit der das Comicprojekt startet.

Johann (Claude Heinrich) und seine Mutter Ann Kathrin Scheerer (Adina Vetter) In »Wir sind dann wohl die Angehörigen« von Hans-Christian Schmidt mit einem verzweifelten Brief des entführten Jan Philipp Reemtsma. | Copyright: Pandora Film

Die Einsamkeit der Angehörigen

Der Regisseur Hans-Christian Schmidt hat den autofiktionalen Roman »Wir sind dann wohl die Angehörigen« verfilmt. Erzählt wird die Geschichte der Entführung des Soziologen und Mäzens Jan Philipp Reemtsma aus der Perspektive seines 13-jährigen Sohnes.

Jetzt ist der Moment…

Jetzt ist der Moment, um der Ukraine zu helfen, diesen Kriegswinter zu überstehen – das wollen mehr als 70 Osteuropa-Forscher:innen, Schriftsteller:innen, ehemaligen Diplomat:innen und Politiker:innen, Historiker:innen und Sicherheitsexpert:innen in einem aktuellen Aufruf. 30 internationale Autor:innen berichten zudem in einem neuen Film, was der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit ihnen macht.

© Thomas Hummitzsch

Literatur reagiert auf die Gegenwart

Welche Bedeutung haben Nature Writing und Climate Fiction in der zeitgenössischen Literatur? Wie beeinflussen laufende Debatten zum Klimawandel die Arbeit einer literarischen Institution? Anlässlich einer Recherche für den tip Berlin bat ich Janika Gelinek, einer der beiden Leiterinnen des Literaturhaus Berlin, auf diese Fragen einzugehen. Hier dokumentiere ich ihre Antwort.