Monate: Februar 2022

Leipzig überrascht

Wie in jedem Frühjahr hat die Jury zum Preis der Leipziger Buchmesse 15 Titel in das Schaufenster gestellt, die um den begehrten Preis konkurrieren. Dabei setzt die Jury mehrere Ausrufezeichen und macht einen großzügigen Bogen um die Konzernverlage, die den Messeausfall provoziert haben. Der Preis wird trotz Ausfall der Messe im März vergeben.

Berlinale: Goldener Bär geht an spanisches Drama »Alcarràs«

Die Preise bei der Berlinale 2022 sind vergeben. Den Goldenen Bären für den Besten Film nimmt die Spanierin Carla Simón mit nach Hause. Als beste Hauptdarstellerin wurde die deutsche Kabarettistin Meltem Kaptan geehrt, den Bären für die Beste Doku erhalten zehn anonyme Filmemacher:innen aus Myanmar. Das Festival leidet derweil weniger unter den Corona-Einschränkungen als vielmehr unter programmatischer Willkür und der Verwässerung der Sektionen.

Ein Schweizer Drama

Mit Michael Kochs Film »Drii Winter« läuft seit Jahren mal wieder ein Beitrag, in dem durchgängig Schweizerdeutsch gesprochen wird. Erzählt wird das Drama einer Liebe vor majestätischer Kulisse.

Wer A sagt, kann noch lange nicht sprechen

Nicolette Krebitz’ »A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe« ist eine witzige, kluge und leichtfüßige Liebesgeschichte zwischen einem ungestümen jungen Mann und einer selbstkontrollierten reifen Frau. Sophie Rois glänzt im zweiten deutschen Wettbewerbsbeitrag bei der Berlinale.

Jetzt kommen die Frauen

Nachdem der Beginn der Berlinale von männlichen Charakteren geprägt sind, rücken zunehmend Frauen in allen Gefühlslagen in den Mittelpunkt des Festivals. Der maskuline Blick wird dabei mehr als einmal entlarvt.

Was tut der Schwanz?

Die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann hat aus einem Casting für einen Film über einen literarischen Porno-Klassiker einen Film gemacht. In »Mutzenbacher« hält sie die Kamera drauf, wenn sich Männer von sexualisierter Gewalt inspiriert fühlen.

Glitzernde Wände

Der chinesische Regisseur Li Ruijun zeigt in seinem meisterhaften Epos »Return to Dusk«, dass Glück auch auf karger Erde wachsen kann, wenn man es nur geduldig genug pflegt. Fragil bleibt es dennoch.

Blinde Wut

Der italienische Meister des Horrors Dario Argento kehrt nach über zehnjähriger Abwesenheit mit dem packenden Thriller »Occhiali Neri« fulminant auf die Leinwand zurückkehrt.

Ein Mann auf den Knien

Ulrich Seidl porträtiert in »Rimini« einen Schlagersänger über seinem Zenit, der an der Adria mit allen Mitteln um seine Existenz kämpft. Dabei bebildert der österreichische Filmemacher auch das sozialpolitische Elend, das die Festung Europa an der Adria produziert.