Die Ethik auf dem Teller
Von Jonathan Safran Foer über Karen Duve bis hin zu den Aktivisten gegen Nahrungsmittelverschwendung – was kommt auf unsere Teller und welche Gewissensbisse haben wir beim Essen? Eine Bücherschau.
Von Jonathan Safran Foer über Karen Duve bis hin zu den Aktivisten gegen Nahrungsmittelverschwendung – was kommt auf unsere Teller und welche Gewissensbisse haben wir beim Essen? Eine Bücherschau.
Der Kunsthistoriker Hans Belting legt mit seiner Geschichte des Gesichts »Faces« eine beeindruckende Studie über die soziale und kulturelle Praxis der facialen Reproduktion und Maskerade vor, in der er einen Bogen von den antiken Masken bis hin zum digitalen Abbild schlägt.
Eva Hesse hat sich über ein halbes Jahrhundert mit Ezra Pound und seinem Werk auseinandergesetzt und legt nun erstmals eine deutsche Gesamtausgabe seiner »Cantos« vor, die der schwingenden Musikalität der Poundschen Verse gerecht wird.
Panorama der deutschen Lebensverhältnisse oder rassisches Abbild der Weimarer Gesellschaft? Unumstritten ist August Sanders fotografisches Werk nicht, dennoch gilt es bis heute als eines der größten der Fotografiegeschichte.
Beim Lesen der umwerfend komischen und tiefgründigen Erkundungen des Alltags aus der Feder von Manu Larcenet schauen wir mit einem Lächeln in den Spiegel.
Roberto Bolaño misst in seinem »Lumpenroman«, dessen Verfilmung »Il Futuro« gerade in den deutschen Kinos läuft, die Ränder und Ausläufer der grauenhaften Hölle aus, die der Chilene in seinen Texten immer wieder ergründet. Ein Blick in sein Werk macht dies deutlich.
Chris Ware hat mit »JIMMY CORRIGAN oder DER KLÜGSTE JUNGE der WELT« ein epochales Meisterwerk der Comickunst geschaffen, das aufräumt mit dem unsinnigen Gerücht, Comics wären Kinderkram. Dieser kongeniale Bildroman hebt seinen Autoren auf eine Stufe mit Weltautoren wie Marcel Proust oder Robert Musil.
Der deutsche Fotograf Andreas Gursky ist für seine großformatigen Raster-Aufnahmen bekannt. Wie angeordnet und aufgereiht wirken die abgelichteten Objekte auf seinen Bildern. Gursky führt uns mit der postmodernen Gesellschaft die Zeichen der Zeit vor Augen. Die Monografie seines Werks macht dies genealogisch nachvollziehbar.
Von der Rabenmutter aus dem schützenden Nest gestoßen erzählt Peter Wawerzinek in seinem mit dem Bachmannpreis gekrönten Roman »Rabenliebe« von einem Leben, das mit dem Winter nur eine Jahreszeit kennt.
Mahmud Doulatabadis Roman »Der Colonel« ist sprachgewaltiges Dokument über den Niedergang einer Gesellschaft und das Ende einer Familie, das unter die Haut geht. Der bereits vor 25 Jahren geschriebene, aber erst jetzt erschienene Text galt als Beleg der iranischen Missstände. Vor allem ist Doulatabadis Werk große Literatur.
Die Zahl internationaler Friedensmissionen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Allerdings lässt sich feststellen, dass es dabei viele Rückschläge und Fehlentwicklungen gegeben hat. Roland Paris ist den Ursachen dieser Probleme auf den Grund gegangen.
Die weißrussische Historikerin Swetlana Alexijewitsch bringt mit ihren Werken Licht in das Dunkel, in dem die russischen Seele vor sich hin krankt, indem sie stellvertretend für die Welt ihr Ohr auf die Schiene der Zeit legt und das leise und laute Beben der Gleise für sich sprechen lässt.
Im Kunstsalon Cassirer ging es nicht einfach nur um Kunst, es ging um viel mehr. Die Debatten und Kontroversen um die Ausstellungen machen deutlich, dass sie als Gradmesser für die Weltoffenheit des wilhelminischen deutschen Bürgertums herangezogen werden müssen.
Nicht der Wertverlust des Euro gefährdet Europa, sondern die fehlende politische Bereitschaft, dem internationalen Finanzsystem neue Regeln zu geben.
Die Norwegerin Jannicke Systad Jacobsen erzählt in ihrem brillanten Debütfilm »Turn me on« atmosphärisch und sensibel vom Zauber und der Qual der Identitätssuche junger Menschen.