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Echoräume des Wahnsinns
Daniel Clowes »Monica« war eines der meisterwarteten Comics des Jahres 2024. Die Erzählung folgt der Suche einer Frau nach ihrer Mutter zwischen seltsamen Sektierern und Verschwörungstheoretikern. Die unterschiedlichen Stationen von Monicas Lebens springen von Genre zu Genre und Idiotie zu Idiotie. Mit dem Album »Patience« fügt sich dieses neue Werk von Daniel Clowes zum Psychogramm einer paranoiden Gegenwart.
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Mehr als ein gutes Buch
Im #TrilogieDezember habe ich drei- und vereinzelt auch mehrbändigen Reihen vorgestellt, die etwas Besonderes für Literaturfans darstellen. Mit dabei waren Literaturpreisträger:innen wie Toni Morrison oder Jon Fosse, Genre-Autoren wie Jeff Vandermeer oder Cixin Liu und viele deutschsprachige, preisgekrönte Autor:innen wie Anke Stelling, Ralf Rothmann oder Natascha Wodin.
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Vom Obdachlosen zum Guru
Endlich, endlich: Der zweite Band der großartigen Comic-Adaption von »Vernon Subutex« aus der Feder von Luz liegt vor. Das leicht größenwahnsinnige und großartige Comicprojekt des Ex-Charlie Hebdo-Karikaturisten interpretiert die Romantrilogie neu und kongenial. Auch im zweiten Band hält Luz die beeindruckende Qualität, mit der er die Adaption begonnen hat.
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Die Ikone in Hitlers Badewanne
In dem neuen Film von Ellen Kuras spielt Oscar-Preisträgerin Kate Winslet mit aller Überzeugung die Fotografin und Kriegsreporterin Lee Miller.
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Ein Hohelied der Literatur
Der rumänische Schriftsteller Mircea Cartarescu erzählt vom unglaublichen Aufstieg eines Niemands zum Kaiser von Äthiopien. Sein neuer Roman »Theodoros« ist Weltliteratur, die bleibt, weil sie virtuos die Kunst des Erzählens feiert. Ernest Wichner hat dieses überbordende Meisterwerk fulminant ins Deutsche übertragen.
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Booker Prize für Space Opera von Samantha Harvey
Die Britin Samantha Harvey ist für ihren Roman »Orbital« mit dem wichtigsten Literaturpreis der englischsprachigen Welt ausgezeichnet worden. Damit hat erstmals seit 2019 wieder eine Frau den renommierten Booker Prize gewonnen. Der Roman, der von sechs Raumfahrer:innen erzählt, erscheint in dieser Woche in der Übersetzung von Julia Wolf unter dem Titel »Umlaufbahnen« auch in Deutschland.
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Roman über algerischen Bürgerkrieg mit Prix Goncourt ausgezeichnet
Der algerische Autor Kamel Daoud hat für seinen aktuellen Roman »Houris« den renommierten Prix Goncourt erhalten. Darin erzählt eine junge algerische Frau ihre leidvolle Geschichte aus dem Bürgerkrieg der Neunziger Jahre. Die Übersetzung von Celan-Preisträger Holger Fock soll im Herbst 2025 bei Matthes & Seitz Berlin erscheinen.
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Coppolas Trumphole oder: City for Sale
Über 40 Jahre lang hat Francis Ford Coppola an seinem SciFi-Epos gearbeitet, seit Ende September ist »Megalopolis« in den deutschen Kinos zu sehen. Das trashige Opus Magnum bietet sich als filmischer Kommentar auf die politischen Verhältnisse unter Donald Trump an.
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Ausgezeichnet übersetzt
Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wurden nicht nur der Deutsche Buchpreis, sondern auch zahlreiche andere Preise vergeben. Zu den Ausgezeichneten gehören auch einige Übersetzer:innen. Ein willkommener Anlass, den Blick auf die diesjährigen Übersetzerpreise und ihre Preisträger:innen zu lenken.
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Der Lauf der Gewalt
Clemens Meyer hat ein Epos über die Brutalität des 20. Jahrhunderts geschrieben. In »Die Projektoren« verdichtet er die grausame Wirklichkeit mit Witz und Fantasie – und bändigt so das Chaos der Welt. Auch ohne Deutschen Buchpreis ist dieser Roman ein Solitär.