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Im Nebel der Ohnmacht
Der Exil-Iraner Amir Gudarzi erzählt in seinem Debütroman von dem, was ein iranischer Flüchtling auf seinem Weg nach Europa zurückgelassen, und dem, was er nicht erwartet hat. »Das Ende ist nah« nicht autobiografisch zu lesen ist nicht leicht, und nicht alles an diesem Text wirkt stimmig. Unabhängig davon erzählt Gudarzi eindrucksvoll von der grotesken Wirklichkeit der Willkommenskultur.
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Mehr oder weniger gespalten
Wo stehen wir nach all den Krisen der vergangenen Jahre als Gesellschaft? Gibt es noch einen gemeinschaftlichen Konsens? Was ist überhaupt diese so umkämpfte Mitte der Gesellschaft? Wer darf in dieser Platz nehmen und welche Themen werden dort verhandelt? Und was ist eigentlich mit dieser digitalen Welt, in die alles strebt? Einige aktuelle Bücher gehen diesen Fragen auf den Grund.
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Booker Prize geht an Paul Lynch
Der irische Schriftsteller gewinnt mit seinem Roman »A Prophet Song« den wichtigsten britischen Buchpreis. Paul Lynch folgt auf Shehan Karunatilaka, dessen Roman »Die sieben Monde des Maali Almeida« morgen in der deutschen Übersetzung erscheint.
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Asterix und die Achtsamkeit
Die 40. Ausgabe der Comicreihe »Asterix«, »Die weiße Iris«, kehrt zu alter Größe zurück. Texter Fabcaro und Zeichner Didier Conrad liefern eine amüsierende Geschichte mit frischen Ideen, in der die Römer versuchen, Asterix und seine Gefährten durch Positivismus zu zähmen. Trotz einiger einschneidender Änderungen bleiben die Gallier am Ende ihren alten Gewohnheiten treu.
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Entfesselt in Fesseln
Ihre Geschichte verkaufte sich millionenfach und wurde für Netflix von Maria Schrader verfilmt. Jetzt hat die bekennende Unorthodoxe Deborah Feldman über das zwanghafte Verhältnis, das Deutschland und die Deutschen zum Judentum haben, ein Buch geschrieben und beweist darin Chuzpe.
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Leuchttürme und Abenteuer
Der Autor und Zeichner Walter Moers hat mit »Die Insel der Tausend Leuchttürme« einen weiteren Roman aus seinem fiktiven Kosmos Zamonien veröffentlich. Das Buch war seit Jahren angekündigt. Und um es gleich vorweg zu sagen: Das Warten auf diese Explosion aus Kreativität und Erzählfreude hat sich gelohnt.
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Genial überdreht – Lars von Triers Abschluss von »Geister«
Der dänische Regisseur Lars von Trier hat nach 25 Jahren seine legendäre Horror-Serie »Hospital der Geister« abgeschlossen. In »Geister - Exodus« lädt er noch einmal in das Königliche Reichskrankenhaus Kopenhagen ein, um in grandioser Manier den Kehraus der Dämonen zu betreiben. Seien Sie bereit für das Gute und das Böse!
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Indie-Perlen in Bücherfluten
Vor, während und nach der Frankfurter Buchmesse waren Zeitungen und Radiosender voller Buchtipps. Aber irgendwie stieß man überall auf die gleichen Titel und Debatten. Hier finden Sie einige lesenswerte Bücher aus unabhängigen Verlagen, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
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Tonio Schachinger gewinnt den Deutschen Buchpreis 2023
Der Preis für den Roman des Jahres geht an den österreichischen Autor Tonio Schachinger. Sein ausgezeichneter Roman »Echtzeitalter« taucht in die Internats- und Gamerszene ein und überzeugte die Jury, weil er mit feinsinniger Ironie die politischen und sozialen Verhältnisse der Gegenwart spiegele.
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Sanfter Poet und rebellischer Vollblutmusiker
Lew Hohmanns Film über den Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel lebt von den offenen Gesprächen mit dem Sänger, der Kraft seiner Texte, dem Zauber seiner Konzerte und einer bewegten Biografie. Wer Wenzel noch nicht kennt, kann ihm hier endlich begegnen.