Die Ikone in Hitlers Badewanne
In dem neuen Film von Ellen Kuras spielt Oscar-Preisträgerin Kate Winslet mit aller Überzeugung die Fotografin und Kriegsreporterin Lee Miller.
In dem neuen Film von Ellen Kuras spielt Oscar-Preisträgerin Kate Winslet mit aller Überzeugung die Fotografin und Kriegsreporterin Lee Miller.
Über 40 Jahre lang hat Francis Ford Coppola an seinem SciFi-Epos gearbeitet, seit Ende September ist »Megalopolis« in den deutschen Kinos zu sehen. Das trashige Opus Magnum bietet sich als filmischer Kommentar auf die politischen Verhältnisse unter Donald Trump an.
Die Autorin und Filmemacherin Grit Lemke beleuchtet in ihrem neuen Film »Bei uns heißt sie Hanka« die sorbische Identität abseits der Folklore. Ihr autobiografisch grundierter Dokumentarfilm macht die Tradition und Gegenwart des wendischen Lebens auf ansteckende Weise greifbar.
Der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi gewann mit seiner Murakami-Verfilmung »Drive My Car« einen Oscar. Nun ist sein neuer Film »Evil Does Not Exist« im Kino zu sehen, der in meditativen Bildern dem Raubbau des Menschen an der Natur auf den Grund geht.
In den vergangenen Monaten sind einige eindrucksvolle Filme in die Kinos gekommen, die die weltweiten Flüchtlingsbewegungen in den Blick nehmen. Agnieszka Holland erzählt vom Elend an der polnisch-belarussischen Grenze, Brandt Andersen von den verschiedenen, in eine Flucht involvierten Akteuren und Matteo Garrone von der abenteuerlichen Reise zweier senegalesischer Teenager. Dabei verfolgen die Filmemacher:innen unterschiedliche ästhetische Konzepte.
Jim Jarmusch gilt als Erfinder des amerikanischen Autorenkinos, Filme wie »Stranger Than Paradise«, »Down By Law« und »Dead Man« sind längst Kult. Seit seinem 70. Geburtstag liegt eine vollständige Sammlung seines filmischen Schaffens vor.
25 Jahre ist es her, da eroberte Luc Bessons außergewöhnlicher Buddy-Movie »Léon – Der Profi« die Kinos. Zum Jubiläum erscheint eine edle Ausgabe für das Heimkino.
Viele hatten auf den Barbenheimer-Effekt gesetzt, doch am Ende ging Greta Gerwigs emanzipierter Turn der Barbie-Story bei den Oscars 2024 fast leer aus. Yorgos Lanthimos Frankenstein-Variation »Poor Things« hält die Fahne des Feminismus hoch, Hayao Miyazaki bekam für seinen mutmaßlich letzten Film seinen zweiten Oscar. Die drei deutschen Oscar-Kandidat:innen sowie Altmeister Martin Scorcese blieben ohne Auszeichnung.
In Justine Triets »Anatomie eines Falls« spielt Sandra Hüller als Schriftstellerin und Mutter unter Verdacht groß auf. In Cannes gewann der Film die Goldene Palme, in London den Bafta für das beste Originaldrehbuch. Bevor der Film Ende des Monats im besten Fall fünf Oscars gewinnen kann, unter anderem auch Sandra Hüller als beste Hauptdarstellerin, startet Justine Triets Justizthriller hier für das Heimkino.
Das Kafka-Jahr spielt auch abseits des strikt Literarischen eine zentrale Rolle. Zahlreiche Comics setzen Kafkas Leben und Werke in Text und Bild um. Sven Regener hat Kafkas Werk als Hörbuch eingelesen und für das Frühjahr sind eine Miniserie und ein Kinofilm angekündigt.
Die Bühnen-Komödie »Theater Camp« erzählt von jungen Menschen, die von den Bühnen der Welt träumen. Das fulminante und unterhaltsame Debüt von Nick Lieberman und Molly Gordon, in Sundance mit dem Preis der Jury ausgezeichnet, ist eine Hommage an die rebellische Alternativkultur, die mehr und mehr verschwindet.
Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos hat mit »Poor Things« eine gleichermaßen poetische wie moderne Frankenstein-Variation gedreht. Der für insgesamt elf Oscars nominierte Film ist vom Drehbuch über die Besetzung und schauspielerische Leistung bis hin zur ästhetischen Bildsprache ein Meisterwerk, das unerschrocken und konsequent für die künstlerische Vision seines Machers spricht.
Nach fünf Jahren ist die 74. Berlinale auch die letzte von Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian. Einst trat das Duo mit dem Auftrag an, das von Dieter Kosslik heillos überfrachtete Festival künstlerisch und organisatorisch zu reformieren. Am Ende waren es vor allem die Sparmaßnahmen, die zur Verschlankung des Programms geführt haben, dem auch nach fünf Jahren eine klare Handschrift fehlt.
In seinem nun mutmaßlich allerletzten Film führt der Begründer der längst legendären Ghibli-Studios Hayao Miyazaki zu den allerletzten Fragen. In diesem fantasievollen Alterswerk schimmert, schwirrt und wimmelt es in allen Ecken. Es ist gut möglich, dass der Japaner mit »Der Junge und der Reiher« seinen zweiten Oscar gewinnt.
Stephen Frears »The Lost King« erzählt auf Basis wahrer Begebenheiten von der Suche nach den sterblichen Überresten von King Richard III. Sally Hawkins trägt diesen Film und brilliert in der Rolle einer Hobbyhistorikerin.