Monate: Februar 2023

Bewegte Welten

Für manche sind sie Kinderkram, für andere große Kunst. Die Rede ist von Animationsfilmen. Die Berlinale hat einige im Programm. Ein Beitrag über Liu Jians »Art College 1994«, Makoto Shinkais »Suzume«, den Film »White Plastic Sky« von Tibor Bánóczki und Sarolta Szabó sowie »La Sirène« von Sepideh Farsi.

»Auf‘n Sack gehen«

Am Ende der 73. Berlinale sprechen alle über ein Thema: toxische Männlichkeit. Die vierte Auflage des Filmfestivals unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian überzeugte mit einem spannenden Wettbewerb, lässt aber auch eine gewisse Willkür erkennen. Von den angekündigten Schwerpunkten zum Iran und zur Ukraine war wenig zu spüren. Eine erste Bilanz.

Die Freiheit der Kunst

Der Chinese Liu Jian rückte kurz vor dem Start der Berlinale noch mit seinem Animationsfilm »Art College 1994« in den Wettbewerb des Festivals. Er erzählt darin anhand einer Handvoll Figuren von den Debatten um Kunst, Politik und Gesellschaft am Campus der Chinese Southern Academy of Arts.

Land der streunenden Hunde

Heute vor einem Jahr begann Russland seinen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Die aktuelle Situation im Land und die lange Geschichte dieses Konflikts werden in allen Sektionen auf der 73. Berlinale aufgegriffen. Sie reichen vom Selenski-Porträt bis zu den Eindrücken aus einem befremdlichen Sommer inmitten einer Kriegslandschaft.

Die Liebe ist eine Qual

Der portugiesische Regisseur João Canijo konkurriert mit dem Drama »Mal Viver« um die Bären. Darin porträtiert er fünf Frauen und ihre schwierigen Beziehungen zueinander. Parallel läuft im Nebenwettbewerb Encounters sein Film »Viver Mal«, in dem die Genialität dieses Spiegelprojekts überhaupt erst sichtbar wird.

Selbstsuche in Lost Places

Während in den vergangenen Jahrzehnten der japanische Animationsfilm einen festen Platz in der westlichen Filmwelt hat, war davon auf der Berlinale wenig zu spüren. Nun ist mit dem mitreißenden Epos »Suzume« erstmals seit 21 Jahren ein animierter Film aus Japan wieder im Wettbewerb vertreten.

Das Lodern der Welt

Der Klimawandel spielte bislang auf der Berlinale noch keine Rolle. In Christian Petzolds »Roter Hinmel« bildet er den Hintergrund eines Dramas, in dem er sich den großen Fragen der menschlichen Existenz widmet.

Wieso weißt Du, wer du bist?

Die spanische Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren ist die zweite Debütantin im Wettbewerb. Ihr Film »20.000 especies de abejas« ist ein weiterer Beweis für das feine Händchen von Festivaldirektor Carlo Chatrian. Er erzählt die berührende Geschichte eines Kindes, das mit seiner geschlechtlichen Identität hadert.

Komplexe Geschichte

Angela Schanelec präsentiert mit »Music« im Wettbewerb der Berlinale ihre persönliche Variante des Ödipus-Mythos. Gesprochen wird dabei wenig, dafür spielt der Gesang eine wichtige Rolle. Einfacher zugänglich macht das den Film nicht.

Die Angst haben

Mit dem Krieg in der Ukraine geht auch eine Militarisierung der Welt einher. Der Italiener Giacomo Abbruzzese und der Mexikaner David Zonana gehen in ihren Filmen dieser befremdlichen Entwicklung nach und zeigen, was die Erfahrung von Gewalt mit Menschen macht.