Alle Artikel mit dem Schlagwort: Booker Prize

© The Booker Prize

Booker Prize für Space Opera von Samantha Harvey

Die Britin Samantha Harvey ist für ihren Roman »Orbital« mit dem wichtigsten Literaturpreis der englischsprachigen Welt ausgezeichnet worden. Damit hat erstmals seit 2019 wieder eine Frau den renommierten Booker Prize gewonnen. Der Roman, der von sechs Raumfahrer:innen erzählt, erscheint in dieser Woche in der Übersetzung von Julia Wolf unter dem Titel »Umlaufbahnen« auch in Deutschland.

Booker-Prize-Roman »Die Sieben Monde des Maali Almeida« von Sheehan Karunatilaka | © Thomas Hummitzsch

Karmageddon in Colombo

In Shehan Karunatilakas Geisterroman »Die sieben Monde des Maali Almeida« kämpft ein Zocker und Kriegsfotograf um sein Nachleben. Dabei nutzt der in Sri Lanka lebende Autor alle Mittel der Literatur, um seine Leser:innen blendend zu unterhalten, während er die grausame Wirklichkeit des Krieges in all ihren Dimensionen einfängt.

Friedenspreisträger 2023: Der unbeugsame Salman Rushdie

Der in Mumbai geborene und in den USA lebende Schriftsteller Salman Rushdie, Autor von Bestsellern wie »Die satanischen Verse«, »Joseph Anton« und »Quichote« wurde zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidige er die Freiheit des Denkens und der Sprache, heißt es in der Begründung. Seit Jahrzehnten lastet auf Rushdie ein Todesurteil der Ayatollahs, im August vergangenen Jahres wurde er bei einer Lesung lebensbedrohlich attackiert. Seither ist er auf einem Auge blind, seine Schreibhand wurde ebenso nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen.

© Thomas Hummitzsch

Die Tyrannei der Sprache

Postkoloniale Literaturen haben das Zeug, unseren Blick auf die Welt und auf uns selbst nachhaltig zu verändern. Bei ihrer Entstehung greifen aber oftmals Kräfte, die in der literaturkritischen Reflektion selbst kaum beachtet werden. Sie spiegeln in sich die Verhältnisse, aus denen sie hervorgegangen sind.

© Thomas Hummitzsch

Prix Goncourt und Booker Prize prämieren afrikanische Literatur

Der Senegalese Mohamed Mbougar Sarr hat den Prix Goncourt, der Südafrikaner Damon Galgut den Booker Prize gewonnen. Damit gingen die renommierten Preise für den besten französisch- und englischsprachigen Roman an Autoren, die über afrikanische Themen schreiben. Vor wenigen Wochen erst wurde der auf Sansibar geborene britische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Nicht nur literarisch Nachholbedarf

Die Auszeichnung des Tansaniers Abdulrazak Gurnah mit dem Literaturnobelpreis hat den deutschen Literaturbetrieb auf dem falschen Fuß erwischt. Die weitgehende Unkenntnis von Autor und Werk zeigt nicht nur, dass die deutschsprachige Literaturlandschaft zu westlich orientiert ist, sondern macht auf ein viel grundsätzlicheres Problem der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte aufmerksam.