Uda Strätling überträgt die Romane von Ann Petry, Teju Cole, Marilynne Robinson und Adam Haslett ins Deutsche. Vor Jahren schon legte sie eine erfrischend neue Übersetzung von Aldous Huxleys satirischer Dystopie »Schöne neue Welt« vor. Die ist kürzlich in einer von Reinhard Kleist illustrierten Ausgabe erschienen. Die in Hamburg lebende Übersetzerin macht im Austausch deutlich, wie Kleists expressive Illustrationen zu Huxleys anspielungsreicher Ironie passen und vor welche Herausforderungen ein solcher Klassiker eine Übersetzerin heute stellt.
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Manche Comics lassen die Luft knistern
Als avantgardistisches Medium hat die Neunte Kunst schon immer ein enges Verhältnis zur Sexualität. Waren die Werke von Robert Crumb, Milo Manara und Guido Crepax lange Zeit stilbildend, hat sich das Genre der erotischen Comics längst von seinen Ikonen emanzipiert. Statt schriller Enttabuisierung und Provokation geht es inzwischen um Aufklärung und das Feiern sexueller Vielfalt.
WeiterlesenBest-of 2020 aus den Publikumsverlagen
Die zwanzig besten Titel aus den Publikumsverlagen stammen von arivierten und neuen Autor:innen aus dem In- und Ausland. Am meisten hat mich eine glänzende Neuübersetzung überzeugt, der beste deutschsprachige Titel ist ein Romandebüt einer Berliner Theaterautorin.
WeiterlesenBest-Of Indie-Books 2020
Wie in kaum einem anderen Jahr wurde 2020 gelesen, denn Literatur gibt Halt. Dazu haben auch die vielen Titel aus den unabhängigen Verlagen beigetragen, die es immer schwerer gegen die großen Publikumsverlage haben. Hier findet ihr meine zwanzig Lieblingsbücher des Jahres aus den deutschen Indie-Verlagen, die aus Kapazitätsgründen nicht alle ausführlich besprochen werden konnten.
WeiterlesenHeimkinogold
Das Kinojahr 2020 war geprägt von Schließungen, viele Filme liefen gar nicht oder nur kurz auf der großen Leinwand. Wer sicher gehen wollte, blieb im Heimkino. Das wird auch für Anfang 2021 gelten. Wir haben unser zwölf Heimkino-Favoriten aus dem zu Ende gehenden Jahr versammelt, die auch als Geschenk unter dem Baum einen guten Eindruck machen.
WeiterlesenPhoenix aus der Asche
Darcy van Poelgeests »Little Bird« lebt in einer dystopischen Cyberpunk-Welt, in der alte weiße Männer einen Krieg gegen Emanzipation, Vielfalt und Freiheit führen. Ihr bleibt keine andere Wahl, als die Rebellion anzuführen. Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn die Leute mehr Comics lesen, sagt der Kanadier im Gespräch über seinen umwerfenden Comic.
WeiterlesenWenn doch nur…
Die Wahlberlinerin Anke Stelling hat einen Blick wie ein Skalpell. Entsprechend seziert sie die gesellschaftliche Wirklichkeit in ihren Büchern wie kaum eine andere Schriftstellerin. Demonstriert wird das in ihren gesammelten Erzählungen, die unter dem passenden Titel »Grundlagenforschung« erschienen sind.
WeiterlesenVom Wüten des Menschen
Jahrelang sind Jennifer Baichwal, Nick de Pencier und Edward Burtynsky mit ihrer Kamera losgezogen und haben festgehalten. wie sich der Mensch die Erde Untertan macht. Mit »Die Epoche des Menschen« haben sie ihre eindrucksvolle Anthropozän-Trilogie beendet und ihr umfassendes Projekt abgeschlossen.
WeiterlesenPoesie ist nie harmlos
Studenten proben in einer der zahlreichen afrikanischen Diktaturen ein Bühnenstück von Beckett, als Unruhen aufkommen. Für den Erzähler in Edem Amuweys kraftvollem Exilroman ist das nur der Anfang einer Odyssee.
WeiterlesenEin Zigeunertanz in Text und Bild
Davide Reviatis umwerfender Comic »Dreimal Spucken« erzählt vom Aufwachsen in der italienischen Provinz der sechziger Jahre und dem verheerenden Echo der Verbrechen an den Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg.
WeiterlesenEs wird Zeit, dass die Menschheit erwachsen wird
Die Art, wie wir mit der Natur umgehen, erinnert Prof. Joachim Bauer »an die Flegeljahre eines Pubertierenden«. In seinem Buch »Fühlen, was die Welt fühlt«, beschreibt der Psychologe auf Basis wissenschaftlicher und kultureller Quellen die missratene Emanzipation des Menschen von der Natur und was diese mit der Corona-Pandemie, der Zunahme von Hassgemeinschaften und politischem Extremismus zu tun hat. Ein Gespräch über das schlechte Verhältnis des Menschen zu seiner Lebensgrundlage und wie jede:r Einzelne etwas dagegen tun kann.
WeiterlesenGottes Fuß und Teufels Hand
Er bekam den Beinamen »Die Hand Gottes«, dabei war sein linker Fuß der göttliche Teil seines Körpers. Maradona hat selbst Legenden wie Pélé oder Franz Beckenbauer in den Schatten gestellt, er verkörperte Zeit seins Lebens Genie und Wahnsinn. Das belegt die Filmbiografie »Diego Maradona. Rebell. Held. Gott.«, die noch einmal seine besten Jahre als Fussballer in den Blick nimmt.
Weiterlesen»Wir sind die, die durch die Bücher verändert werden«
Der Berliner Verbrecher-Verlag feiert dieser Tage ein Jubiläum. 1995 ging der Verlag mit einem Buch von Dietmar Dath an den Start. Seitdem haben Jörg Sundermeier und Kristine Listau zahlreiche Preisträger hervorgebracht und einige Projekte verwirklicht, die andere für unmöglich gehalten haben. Eine Reise durch 25 Jahre Verbrecher-Verlag mit 25 Fragen.
WeiterlesenWie die Welt sich ändert
Die drei nominierten Sachbücher beim Bayerischen Buchpreis hinterfragen Ideologien und Ideologen. Jens Malte Fischer widmet sich in einer voluminösen Biografie dem Kritiker Karl Kraus, Hedwig Richter schreibt über die deutsche Demokratie und Max Czollek legt ein Programm der radikalen Vernunft vor.
WeiterlesenAssoziationsgewitter
Dorothee Elmingers »Aus der Zuckerfabrik« ist ein magisches Gedanken- und Erlebenslabyrinth, in dem selbst souveräne Leser:innen die Übersicht verlieren.
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