Monate: August 2013

Ein Roman mit Eigenleben

In »Menschen aus Papier« erzählt der mexikanische Autor Salvador Plascencia fantasievoll von der Liebe in finsteren Zeiten und wandelt dabei zwischen den realen und fiktiven Welten. Dass seine Figuren gegen ihren Erfinder aufbegehren, gehört zu den amüsenten Seiten dieses faszinierenden Romans.

Unter Verdacht

Der amerikanische Pflichtverteidiger Steven T. Wax schildert, wie die Bush-Regierung unter dem Deckmantel des Antiterrorkampfes mit unschuldig Verdächtigen umgeht. Nahezu lückenlos dokumentiert er das zunehmende Aufbäumen der amerikanischen Justiz gegen die eigene Regierung.

Verschwunden in Argentinien

Das argentinische Militär führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Pablo Poznan gerät in die Fänge des Regimes. Eine verzweifelte Suche beginnt, die greifbar den Horror des Gewaltregimes enthüllt und nebenbei eine Satire auf das jüdische Selbstbild entwirft. Nathan Englander legt mit »Das Ministerium für besondere Fälle« ein Debüt vor, das unter die Haut geht.

Hoffen auf das Netzwerk

Können Netzwerke die sozialen und politischen Probleme einer zusammenwachsenden Welt lösen? Die Kulturwissenschaftler Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer untersuchen in ihrem Buch »Netzwerk Kultur« die Anpassung von Netzwerken an die gegenwärtigen Verhältnisse.

Der lange Weg nach Westen

Kaum ein Autor trifft den Ton des ost-west-deutschen Dialogs besser als Ingo Schulze. In seinem Roman »Adam und Evelyn« rückt er die Flucht aus der DDR in die Nähe einer Vertreibung aus dem Paradies und macht deutlich, wie es heute um die deutsch-deutschen Verhältnisse steht.

Fleisch ist mein Gemüse

Es gibt so manch unkommentierten Missstand in diesem Land, aber wehe man nimmt dem Deutschen sein tägliches Schnitzel. Dann droht der Untergang der freiheitlichen Republik und so mancher sieht am Horizont schon die apokalyptischen Vorboten der Diktatur in den Himmel aufsteigen. Ein Kommentar zum Veggie-Day.

Jean Paul – Erfolgsautor, Biertrinker, Vergessener

»Formuliermonstrum, Idyllen- und Formatsprenger, Weltschmerzpfleger, Kosmosträumer, Dichter, Denker, Geist« – mit diesen Worten beginnt Ulrich Holbein das Kapitel zu Jean Paul in seinem 2008 erschienenen »Narratorium«. Diese Worte umschreiben aufs Trefflichste einen der großen Unbekannten der deutschen Literatur, der vor 250 Jahren in Wunsiedel das Licht der Welt erblickte.