Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ulrich Blumenbach

Holger Fock und Sabine Müller erhalten Paul-Celan-Preis

Der vom Deutschen Literaturfonds alljährlich vergebene, mit 20.000 Euro dotierte Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen geht in diesem Jahr an das Übersetzungstandem Holger Fock und Sabine Müller. Damit erhalten zwei verdiente Übersetzer:innen aus dem Französischen den wichtigsten deutschen Übersetzerpreis. Dass auch sie auf das Preisgeld angewiesen sind, haben sie erst kürzlich in einem Essay erklärt und damit auf ein strukturelles Problem von Übersetzenden hingewiesen.

Leipzig überrascht

Wie in jedem Frühjahr hat die Jury zum Preis der Leipziger Buchmesse 15 Titel in das Schaufenster gestellt, die um den begehrten Preis konkurrieren. Dabei setzt die Jury mehrere Ausrufezeichen und macht einen großzügigen Bogen um die Konzernverlage, die den Messeausfall provoziert haben. Der Preis wird trotz Ausfall der Messe im März vergeben.

Wenn Übersetzerinnen und Übersetzer lesen

Urlaubszeit ist Lesezeit – das gilt auch für jene, die den deutschen Lesenden einen Großteil der Literatur überhaupt erst zugänglich machen. Trotz Abgabestress haben einige Übersetzerinnen und Übersetzer uns geschrieben, was sie in diesem Sommer lesen. Einige sehr gelungene Übersetzungen über die unten genannten Bücher hinaus legen wir ausdrücklich zur sommerlichen Lektüre ans Herz. Sie finden Sie in unserem Titelbild.

Der Traum von ewiger »Pralinen-Prosa«

Ulrich Blumenbach ist einer der renommiertesten deutschen Literaturübersetzer. Seine Übersetzungen der Arbeiten von David Foster Wallace sind mit Lobeshymnen bedacht worden, gerade sitzt er an »Witz«, dem Großwerk des amerikanischen Hyper-Intellektuellen Joshua Cohen. Ein Gespräch über das Übersetzen von Hochliteratur, Versäumnisse der Literaturkritik und die notwendige Unterscheidung von dicken und gewichtigen Büchern bei Preisvergaben.

One man in his time plays many parts – Reaktionen auf den Tod von Harry Rowohlt

Harry Rowohlt war Übersetzer, Autor, Kolumnist, Kommunist und der Penner in der Lindenstraße. Schlechte Autoren verdarben ihm den Spaß, von guten Autoren konnte er hingegen nicht genug bekommen. Vielen ließ er die Ehre zuteil werden, ihre Werke selbst einzulesen. Mit Harry Rowohlt verliert die deutsche Literatur- und Übersetzerszene ihren sympathischsten und streitbarsten Knurrhahn. Ulrich Blumenbach, Isabel Bogdan, Ulrich Pröfrock, Martina Tichy, Hinrich Schmidt-Henkel, Maria Hummitzsch, Sylke Hachmeister, Marvin Kleinemeier und Thomas Hummitzsch erinnern sich an »ihren« Harry Rowohlt .

»War das jetzt Scheiße? Oder war das quasi wahnsinnig, groß und frei?«

1989 schrieb David Foster Wallace ein Buch über die »Antimusik« der damaligen Stunde: Rap. Dieses erscheint nun mit dem vielsagenden Untertitel »Warum Rap, den Sie hassen, nicht Ihren Vorstellungen entspricht, sondern scheißinteressant ist und wenn anstößig, dann bei dem, was heute so abgeht, von nützlicher Anstößigkeit«. Ein Text, der Antwort gibt, ob sich die Lektüre eines 25 Jahre alten Buches lohnt, und eine Zitatensammlung, wie David Foster Wallace 1989 die ihn umgebende Subkultur wahrnahm.

Die Patronen im Magazin

Wer sich für Tschetschenien und Literatur interessiert, war bislang auf Arkadi Babtschenko und seine Romane angewiesen. Mit dem Amerikaner Anthony Marra gibt es nun eine weitere gewichtige Stimme. Sein Roman »Die niedrigen Himmel« zeigt die menschliche Seite in einem seit Jahren gärenden Konflikt.