Das Funkeln der Schatten
Teju Cole führt in seinen Essays von Caravaggios Kunst zum Black Empowerment und beleuchtet das Dunkel der Welt. Für die Schattenwelten des Daseins findet er Worte, die diese in ihren Kontexten verständlich machen.
Teju Cole führt in seinen Essays von Caravaggios Kunst zum Black Empowerment und beleuchtet das Dunkel der Welt. Für die Schattenwelten des Daseins findet er Worte, die diese in ihren Kontexten verständlich machen.
Zwei Anthologien mit Texten afrikanischer Autor:innen bieten vielfältige Perspektiven und Haltungen, um die festgefahrenen Denkmuster über Afrika aufzulösen. Dabei weisen sie Bezüge zu so genannten black classics auf und gehen zugleich neue Wege, um außergewöhnliche Geschichten von bemerkenswerten Gewöhnlichkeiten zu erzählen.
Honorée Fanonne Jeffers erzählt die amerikanische (Gründungs)Geschichte aus der Perspektive afro-indigener Menschen. In ihrem fulminanten Debüt erfindet die amerikanische Lyrikerin die Great American Novel neu.
Die Auszeichnung des Tansaniers Abdulrazak Gurnah mit dem Literaturnobelpreis hat den deutschen Literaturbetrieb auf dem falschen Fuß erwischt. Die weitgehende Unkenntnis von Autor und Werk zeigt nicht nur, dass die deutschsprachige Literaturlandschaft zu westlich orientiert ist, sondern macht auf ein viel grundsätzlicheres Problem der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte aufmerksam.
Die Kunsthistorikerin und Filmemacherin Nana Oforiatta Ayim erzählt in ihrem ambitionierten Debütroman »Wir Gotteskinder« von der Rückeroberung der eigenen Geschichte.
Die Debatte um die Übersetzung von Amanda Gormans Gedicht »The Hill We Climb« ist unter die Räder die Identitätspolitik gekommen. Das Grundverständnis von dem, was Literatur überhaupt soll, ist dabei aus dem Blick geraten.
In eindrucksvoller Manier hält Man-Booker-Preisträger Paul Beatty in seinem Roman »Der Verräter« der postrassistischen US-amerikanischen Gesellschaft den Spiegel vor. Ein literarischer Kristall, dessen Strahlen die Finsternis ausleuchtet.
Afroamerikaner leben in ständiger Furcht vor staatlicher Gewalt. Eine der Mitbegründerinnen von #BlackLivesMatter erzählt nun ihre »Geschichte vom Überleben«.
Mit 86 Jahren erzählt Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison noch einmal brillant vom Rassismus in den USA. Größer, kraftvoller und poetischer als ihr Roman »Gott, hilf dem Kind« kann Literatur nicht sein.
1979 beginnt der amerikanische Autor James Baldwin ein Buch über eine Reise zu schreiben, »von der ich immer wusste, dass ich sie eines Tages antreten werde«. Über 30 Seiten ist er nie hinausgekommen, Raoul Peck hat sein Manuskript nun verfilmt. Der Dokumentarfilm »I’m not your Negro« ist ein bewegender Beitrag zum Rassismus in den USA und ein Meisterwerk des politischen Kinos.
Die in London lebende Autorin Nadifa Mohamed erzählt in ihrem zweiten Roman »Der Garten der verlorenen Seelen« aus der Sicht von drei Frauen vom Kampf ums Überleben kurz vor Ausbruch des somalischen Bürgerkriegs – eine ebenso berührende wie erschütternde Lektüre.