Monate: Juni 2025

© Thomas Hummitzsch

Deutscher Sachbuchpreis geht an Comic

Mit Ulli Lusts »Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte« war erstmals überhaupt ein Comic für den seit fünf Jahren bestehenden Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Die Jury hat den mit 25.000 Euro dotierten Preis an Lusts essayistischen Comic vergeben, weil er »die starke Frau als Mensch« präsentiere. Ulli Lust schriebt damit ihre einmalige Erfolgsgeschichte fort, zum ersten Mal wurde mit ihrem Album ein Comic mit einem der großen deutschen Literaturpreise ausgezeichnet.

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Totalitäres Kintopp

Die Hamburger Comickünstlerin Isabel Kreitz erzählt in ihrem neuen Comic von einem verbotenen Autor und seinem Beitrag zum letzten NS-Propagandafilm. »Die letzte Einstellung« bedient sich frei an der Biografie von Erich Kästner, ist aber mehr als eine Kästner-Story.

Adrien Brody als László Toth in Brady Corbets »The Brutalist« | © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.

Betonierte Traumata

Brady Corbet bringt mit »Der Brutalist« die fiktive Biografie eines jüdischen Architekten auf die Leinwand, der dem Holocaust entkommen ist und in Amerika seine (Alb)Träume in Beton meißelt.

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Die Erfahrung der Einsamkeit

Traumabewältigung, Epochengemälde, Kulturgeschichte – all das ist Dolores Pratos Roman »Unten auf der Piazza ist niemand«. Vor allem aber ist er Kindheitsbeschwörung und Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Vergleiche mit Marcel Proust sind mehr als berechtigt.

Ella Øverbye und Selome Emnetu in »Träume« von Dag Johan Haugerud | © Motlys

Träume, Liebe und Begehren

Dag Johan Haugerud hat mit den Filmen »Liebe«, »Sehnsucht« und »Träume« eine beeindruckende Filmreihe über die Lust auf Berührung geschaffen. Der Abschlussfilm der »Oslo-Trilogie« gewann im Frühjahr den Goldenen Bären bei der Berlinale, jetzt sind alle drei Filme in den Kinos zu sehen.

Kinder, Kriege, Kolonialismus

Für den fünften Deutschen Sachbuchpreis sind acht Titel nominiert, die aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei geht es um die im Titel genannten, aber auch um Jahrhundertmenschen, Erinnerungspolitik, Pflanzenkräfte, Technikglauben und die prähistorische Geschichte aus weiblicher Perspektive. Gesucht wird der Nachfolger von Christina Morinas Studie »Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren«.