Wir schreiben das Jahr 1914. Die deutschen Militärs suchen mithilfe eines »The Great Game« genannten Spiels nach der perfekte Strategie gegen die übermächtige britische Seemacht. Die »paschtunische Schandlinie« im Osten Afghanistans hat sich dabei als »Achillesferse des britischen Kolosses« herausgestellt. In seinem historischen Reise- und Abenteuerroman »Risiko« erzählt Steffen Kopetzky fulminant die Geschichte einer Geheimmission, mit der das Deutsche Kaiserreich den Ersten Weltkrieg am Hindukusch drehen wollte.
Als es 1914 zum Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand kommt, steht die Welt bereits unter Strom. Die Militärs der Großmächte Deutschland, Großbritannien und Russland suchen bei Strategiespielen schon lange nach der besten Taktik im sogenannten »Great Game«. Dann kommt es in den ersten Kriegstagen zu einem hinterhältigen Angriff der deutschen Marine auf die britischen Truppen vor Albanien. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und fällt verheerend aus. Die Deutschen müssen ins neutrale Istanbul fliehen. Hier wartet der Diplomat und Orientkenner Freiherr Max von Oppenheim mit einem waghalsigen Plan auf. Unter der Führung von Oberleutnant Oskar Niedermayer schickt er eine Geheimexpedition auf den Weg nach Kabul, um im Auftrag des »Sultans von Deutschland« Hadschi Wilhelm el-Almani ein Bündnis mit den Afghanen zu schließen. Mit von der Partie sind der Marinefunkoffizier Sebastian Stichnote, der NZZ-Journalist Adolph Zickler und der britische Spion Andrew Gilbert, die alle ihre eigenen Ziele verfolgen.
Steffen Kopetzky ist mit seinem Roman Risiko ein betörend-mitreißender Abenteuerroman gelungen, in dem er nebenbei mit dem von Michel Houellebecq gezeichneten Bild des Islam aufräumt. Im Interview spricht er über die Hintergründe des Romans und seine Recherchen.
Herr Kopetzky, Sie erzählen in Ihrem Roman »Risiko« vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs von einer Geheimexpedition deutscher Militärs und Diplomaten nach Afghanistan. Wie sind Sie auf diesen Stoff gestoßen?
Ich habe in einem Buch des britischen Historikers Peter Hopkirk, in dem er sich mit der Spionagegeschichte im frühen 20. Jahrhunderts des britischen Empires auseinandersetzt, davon gelesen. Darin schrieb er über den Jihad als Mittel der deutschen Militärs. Ziemlich schnell habe ich den unglaublichen Stoff darin erkannt, speziell als ich die ersten Fotos von Oskar Niedermayer in Kabul gesehen habe. Mit seinem Räuberbart, mit Hut und Patronengürtel, der Flinte zwischen den Beinen, steht er da im Auftrag des Deutschen Reiches mitten in der afghanischen Hauptstadt – man denkt sofort an eine Karl-May-Figur. Dann habe ich festgestellt, dass es zu dem Thema nur einen einzigen Roman von 1917 gibt, geschrieben von John Buchan, der später als Autor von Die neununddreißig Stufen sehr bekannt wurde. Er war auch Chef des britischen Geheimdienstes zum Ende des Ersten Weltkriegs. Buchan ist im Grunde der erste britische Spion, der auch Romanautor war; und hat als Einziger diesen Stoff in einem seiner Romane verwendet.
Können Sie sich erklären, warum dieser fantastische Stoff in der (Literatur-)Geschichte kaum bekannt ist?
Inzwischen schon, denn sobald man sich mit der Sache beschäftigt, wird es kompliziert. Die verschiedenen Reiseberichte und autobiografischen Dokumente von Oskar Niedermayer oder Werner Otto von Hentig und ein paar anderen der Expedition (sogenannten Niedermayer-Hentig Expedition, A.d.A.) widersprechen sich in der Sache zum Teil stark. Die Lektüre des Niedermayer-Buchs ist zudem auch ziemlich qualvoll, ständig springt er vor und zurück. Es war dementsprechend nicht einfach, aus all dem Material einen Plot zu stricken und die Gesamtlage zu begreifen. Ich musste viel nachrecherchieren, auch um herauszufinden, inwieweit diese Expedition im Kontext des 1. Weltkriegs überhaupt einen strategischen Sinn hatte. Die Recherchekreise wurden dann immer größer, dehnten sich aus auf das Osmanische Reich, die Geschichte des Islam, den inneren Zerfall des Islam und so weiter, so dass es eigentlich einen Universalgelehrten erfordert. Ich habe bei diesen Recherchen relativ schnell verstanden, warum das bislang noch keiner gemacht hat.
Haben Sie den Nahen und Mittleren Osten bereist, um einen Eindruck der Bedingungen vor Ort zu bekommen? Sie beschreiben diese in Ihrem Roman überaus eindrücklich?
Nicht wirklich. Nach Konstantinopel beziehungsweise Istanbul habe ich eine Recherchereise für den Roman gemacht. Außerdem war ich schon mal in Indien und mit einer Kulturdelegation des deutschen Außenministers in Islamabad, aber in Mesopotamien, Irak, Persien oder Afghanistan war ich noch nie. Als man noch nach Afghanistan reisen konnte, war ich noch nicht an dem Thema dran, und als es dann soweit war, war die Situation im Land – zumindest für jemanden, der wie ich nicht landeskundlich ist – zu riskant. Aber man muss ja nicht unbedingt irgendwohin reisen, um Dinge zu beschreiben, sondern es geht um das richtige Arrangement der Dinge.
Wie schwer ist es Ihnen gefallen, die Balance zwischen dem Abrücken von den vorhandenen biografischen Wegmarken ihrer Figuren und der Rekonstruktion der historischen Umstände der Unternehmung zu finden?
Für mich hat sich der ganze Stoff erst mit der Figur von Sebastian Stichnote erschlossen. Zuvor gab es nur eine große Materialsammlung. Von Niedermayer wusste ich, dass er nicht die Hauptfigur sein konnte, weil der Charakter zu widersprüchlich und ambivalent ist. Außerdem war mir die Vorgeschichte dieser Expedition wichtig, die ja erst in Istanbul beginnt. Mit dieser Vorgeschichte wollte ich den Seekrieg im Mittelmeer und damit den Spielgedanken, also das strategische Mit- und Gegeneinander der Mächte zu Wasser und zu Lande, in den Roman bringen. Auch Konstantinopel als Stadt des Übergangs schlechthin – von Wasser zum Land, von Europa nach Asien und von Okzident zu Orient – kommt erst zur Geltung, wenn es ein Davor und Danach gibt.
Keine der historischen Figuren war geeignet, um all diese Dinge zusammenzuführen. Da stieß ich auf die Information, dass die Expedition eine transportable Funkanlage bis Isfahan mitschleppte, und hatte sofort die Idee, dass die tragende Figur der Funker, hier der Marineoffizier Sebastian Stichnote, ist. Indem er mit auf die Expedition geht, konnte ich die Geschichte des Seekriegs im Mittelmeer, die Situation in Konstantinopel und die Expedition miteinander verbinden. Für den Roman habe ich mich dann bei allen bedient, zugleich aber viel weggelassen, was der Geschichte nicht gedient hätte. Etwa den ständigen Zoff zwischen Werner von Hentig und Oskar von Niedermayer. Da trafen ein vegetarischer Preuße und kerniger Bayer unter extremen Bedingungen aufeinander, aber dieser innerdeutsche Konflikt hatte in dem Roman einfach keinen Platz.
Die Werke von Karl May und Lawrence von Arabien alias Thomas Edward Lawrence prägen das Bild des Nahen Ostens bis in die Gegenwart (nicht zuletzt von Werner Herzog missglücktem Wüstenepos »Queen of the desert« bewiesen). Haben Sie sich mit deren Werken vorab beschäftigt oder bewusst nicht, um den dortigen Bildern nicht »auf den Leim« zu gehen?
Der erste Satz meines Buches ist eine Hommage an Die sieben Säulen der Weisheit. Das Buch von Oberst Lawrence habe ich natürlich gelesen, es ist wesentlich interessanter als der Film. Es ist ein monumentales Werk, in dem jedes Wadi durchwandert wird – eine unglaubliche Leistung. Ich weiß nicht, warum er dann so verfemt war – ich glaube, aufgrund der Homoerotik, Homosexualität stand in der Zeit noch unter Strafe, aber er beschreibt ziemlich offen, wie man so unter Männern lebt. Das war für mich zusätzlich interessant und hat mich für die Geschichte des NZZ-Korrespondenten Adolph Zickler inspiriert. Was Karl May betrifft, bin ich kein klassischer Leser seiner Romane. Weder als Kind noch später wurde ich recht warm mit seiner Literatur. Aber während der Recherche habe ich schon bestimmte Bücher von ihm mit gewinnendem Vergnügen gelesen, angefangen von Durch das Land der Skipetaren über Durchs wilde Kurdistan bis hin zu Von Bagdad nach Stambul. Das sind ja auch die Settings meines Romans, da kam ich gar nicht dran vorbei.
Sie schildern Sie eindringlich die Krankheitszustände der Mitreisenden und die Konsequenzen für die Expedition. Da heißt es etwa: »Wie ein Eisblock vom Pol, den man durch die härtesten Regionen des irdischen Wüstengürtels schleppt, schmolz die Expedition ab. Die Ruhr war ihnen treu geblieben und hörte nicht auf, Gedärme in blutigen Schleim zu verwandeln. Der beständige Mangel an frischem Wasser dörrte ihr Fleisch aus und ließ ihre Zungen anschwellen, bis sie das Gefühl hatten, ersticken zu müssen. Die knochentrockene Staubluft schmirgelte ihre Atemwege wund.« Wie haben Sie für solch realistische Passagen recherchiert?
Man recherchiert immer in verschiedene Richtungen. Dass die Ruhr ein ständiger Begleiter der Reise war, kann man bei Niedermayer und Hentig lesen. Wenn man wissen will, wie sich Ruhr anfühlt, konsultiert man Mediziner und andere Quellen.
Bei Stichnote beschreiben sie im Laufe der Reise dessen zunehmendes Abdriften ins Delirium aus Zahnschmerz und Heroinsucht. War es denn typisch für die Zeit, Zahnschmerzen mit Heroin zu begegnen?
Heroin ist ein von der Bayer AG entwickeltes Schmerz- und Hustenmittel bei Grippe gewesen und sollte einem die Fähigkeit verleihen, sich in einer schwierigen körperlichen Verfassung heldenhaft zu benehmen. Daher auch der Name.
Auch wenn der Marineoffizier Sebastian Stichnote die tragenden und Enden zusammenhaltende Figuren ist, haben Sie sich für einen allwissenden Erzähler entschieden, der nicht nur in die Köpfe des Journalisten Zickler oder des Geheimagenten Gilbert Andrew schlüpft, sondern auch von den Ereignissen rund um die Mission bis in die Gräben nach Verdun schaut. Warum dieser Wechsel der Perspektiven? Wollten Sie der Erzählung dadurch (doch mehr) realistische Tiefe verleihen?
Ja, durchaus. Auch in meinen vorherigen Romanen habe ich mich vieler Personen und Perspektiven bedient, die miteinander in Bezug standen. In dem Fall von Risiko bestand der Reiz darin, dass die Figuren erst jede für sich entwickelt und zusammengeführt werden mussten, um dann bei der Expedition nach und nach wieder aus der Geschichte zu verschwinden.
Eine zentrale Rolle in ihrem Roman hat auch das Brettspiel »The Great Game«. Im Roman heißt es, dass die Karte und die Spielfiguren ermöglichten, »für Stunden eine eigene Welt zu bilden, die ihre Spieler so manches Mal mehr packte, als die wirkliche es je vermocht hätte.« Wie sind Sie auf das Spiel gekommen und was hat es mit diesem Spiel auf sich?
Im ersten Teil des Romans, der in Durazzo spielt, gibt es die Situation, in der Stichnote den Offizier Dönitz aufsucht, um einen freien Tag zu beantragen. Ich wusste, dass der Offizier vor Stichnote irgendetwas verbergen sollte, was das genau war, konnte ich aber noch nicht sagen. Dann hatte ich die Idee des Spiels, das eine Weltkarte zeigt, weil ich darin auch die Gesamtsituation des Krieges, das Vor- und Zurückrücken der Kräfte, zeigen konnte. Dahinter liegt natürlich auch das damalige militärische Denken, dass beim nächsten Krieg wieder die Großmächte aufreiten und ihre Kräfte sechs Wochen lang hin- und herschieben. So hat man bis in die Generalstäbe hinein damals gedacht. Wenn man sich den Schlieffen-Plan anschaut, zu dem es ja keine Alternative gab – die Besetzung Belgiens war notwendig, damit die Nordsee nicht verschlossen blieb –, dann stellt man fest, dass er gestrickt wurde wie eine Schachpartie.
Mich hat das Anhäufen von Material und Schlagkraft, das Taktieren und Abwarten auf den richtigen Moment, das im »Great Game« im Zentrum steht, eher an »Siedler von Catan« erinnert.
Ja, vielleicht auch das. Worum es mir geht, ist aber dieses am Reißbrett geplante strategische Denken. Insofern war das Spiel ein ganz wichtiges Element im Roman, auch um ihn an die Gegenwart anzuschließen. Derlei Strategiespiele sind ja wieder gefragt, finden zunehmend auch online statt. Da gibt es Spiele, die genauso funktionieren, Anno 1701 oder der Nachfolger Anno 1404 etwa, bei dem man über Wochen eine Partie spielt, Wirtschaftskraft aufbaut, Armeen formiert und so weiter. Eine ganz andere Geschichte kam nach Abschluss des Romans hinzu. Als das Manuskript fertig war, schickte mir mein Verleger ein Buch von dem neokommunistischen französischen Regisseur Guy Debord mit dem Titel Le Kriegsspiel. Es hat so ein Spiel im preußischen Generalsstab tatsächlich gegeben (hier eine Online-Version, A.d.A.). Es nannte sich »Das taktische Kriegsspiel im preußischen Generalsstab« und wurde zur Ausbildung eingesetzt. Es funktionierte genauso, wie ich es mir ausgedacht habe, und ist im Grunde die Mutter der Strategiespiele, die wir heute so kennen.
Kann man den Ersten Weltkrieg auf ein Spiel herunterbrechen?
Es ist anders. Ich glaube, dass unsere Vorstellung vom preußischen Militär überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmt. Wir denken heute an Kadavergehorsam, die preußischen Heeresreformer aber, also Leute wie Clausewitz, Gneisenau und Hardenberg, hatten etwas ganz anderes im Sinn. Nach der Fast-Niederlage gegen Napoleon hatten sie beschlossen, dass sie die militärische Ausbildung verändern und Elemente mit einfließen lassen müssen, die bislang ausgespart wurden, Dinge wie Zufall, Dynamik und Friktion. Wenn etwa zwei Heere aufeinandertreffen, in denen der Wille eine große Rolle spielt, entstehen besondere Kräfte, die damals noch nicht mitgedacht wurden. Sie flossen dann in die Ausbildung bis in die untersten Ränge ein, so dass jeder preußische Soldat ein strategisches Verständnis entwickelte und in der Lage war, den Vorgesetzten zu ersetzen. Darin bestand das Modell, das sich auch im »Great Game« wiederfindet. Dieses Modell wurde erst dann naiv, als der industrialisierte Krieg 1914 begann und alle bislang gekannten Dimensionen überstieg.
Es gibt in »Risiko« auch sehr fantastische Noten, etwa wenn Sie gegen Ende des Romans die westeuropäische Erzähltradition mit der orientalischen Erzählweise verknüpfen.
Das Buch ist so geschrieben, dass der angenommene Leser des Westens und der angenommene Leser des Ostens von der Bildsprache mitgenommen werden. Im Laufe des Romans vollzieht sich dann ein Perspektivwechsel, indem die westliche Welt aus den Augen des Orients betrachtet wird.
Diese Verschiebung der Poetologie führt auch zu einer Entschleunigung des Lesens. Die Passagen, in denen wir mit der orientalischen Brille auf den Westen schauen, transportieren etwas, dass es im Zeitalter der Entzauberung der Welt kaum noch zu geben scheint: das Mystische, Fremdartige, Faszinierende.
Die Reise verändert nicht nur die Charaktere, sondern eben auch den Erzähler und die Erzählung. Die Poetologie, die dabei entsteht, war mir wichtig, denn sie macht auch sichtbar, wie sich kulturhistorische Vorstellungen in beiden Welten spiegeln. Etwa in dem Vogelbild, in dem die klassische Antike, das Christentum und der Orient zusammenfinden, die vom albanischen Adler bis zum persischen Falken reicht.
Was sagt uns diese Geschichte über die gegenwärtigen Verhältnisse im Nahen und Mittleren Osten?
Im Grunde erfahren wir doch in diesen Geschichten, wo die politischen Konflikte, die uns heute in Atem halten, ihren Ausgang genommen haben. Da ist zum einen der Gedanke, man könnte mit dem fundamentalistischen politisierten Islam umgehen wie mit einer Waffe. Der Gedanke dieses Unternehmens bestand ja darin, die Muslime zu radikalisieren und als Stoßtrupp einzusetzen, um im fernen Osten dem britischen Reich eine Niederlage beizubringen, die dann auch auf den europäischen Schlachtfeldern ihre Wirkung entfalten würde. Keine singuläre Idee, ähnlich hat man das mit der sozialen Revolution in Russland versucht, deren Ideengeber Alexander (Parvus) Helphand im Roman ja auch vorkommt. Zum anderen wird die Zerrüttung des Islam durch die Aufteilung des Osmanischen Reiches sichtbar. Durch Sykes-Picot wurden ganze Zivilisationen ausgelöscht. Die nomadische Lebensweise wurde durch die Staatengründung am Reißbrett aller Grundlagen beraubt. Vom mittleren Osten bis nach Zentralasien siedelten die Nomaden sich dann als Lumpenproletariat in den Städten an. Zugleich hat man den Wahhabiten, der radikalen islamistischen Sekte schlechthin, mit Saudi-Arabien ein ganzes Land gegeben. All diese Dinge wurden in der Zeit der Expedition angerührt. Ihre Folgen spüren wir noch heute.
Möchten Sie Ihren Roman als historischen Roman oder als Abenteuerroman verstanden wissen?
Das ist mir egal. Ich wollte den Stoff so verarbeiten, dass der Leser nicht mehr aufhört zu lesen. Da lag es nahe, die Spannungsmomente des Abenteuer- und Spionageromans zu verwenden. Es gibt aber auch Elemente des Reiseromans, der Kultur- und der Kriegsgeschichte. Was auch immer den Leser bei der Stange halten kann, habe ich benutzt, um den Weg von Albanien bis nach Afghanistan und am Ende sogar bis nach Kolumbien nicht zu lang werden zu lassen.
Herr Kopetzky, das ist Ihnen formidabel gelungen. Ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche Ihrem Buch, das zu den spannendsten in diesem Bücherfrühjahr gehört, viele Leser.
Die historischen Bilder, die diesen Beitrag illustrieren, sind der Sammlung »Werner Otto von Heftig 1915 – 1917« aus der Phototheca Afghanica entnommen, mit der die Stiftung Bibliotheca Afghanica im schweizerischen Bubendorf verschollene Bilder von Afghanistan sucht und zugänglich macht. Das Titelbild zeigt eine Gruppenaufnahme der Offiziere der Militärischen Mission in stark verschlissenen Uniformen, breitkrempigem Hut, Patronentaschen über der Schulter und mit Pistole am Gürtel, vor der Mauer des Bagh-e Babur stehend (v.l.n.r.: Dr. Günther Voigt, Oskar Niedermayer, Kurt Wagner). Links im Hintergrund Dr. Werner von Hentig auf seinem Blauschimmel Pascha sitzend.