Alle Artikel mit dem Schlagwort: Małgorzata Szumowska

We are so fucked: Bodypolitics auf der 68. Berlinale

Am Ende wenden sich zwei Frauen aus Osteuropa dem brisanten Thema »Bodypolitics« zu. Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie konfrontiert die Zuschauer mit einem verstörenden Forschungsprojekt, in dem alle Hüllen fallen, Małgorzata Szumowska macht einen jungen Schönling zum Ungeheuer und beobachtet vor dem Hintergrund von Polens national-religiöser Ideologie die Reaktionen.

Viel Mittelmaß, wenig Brillanz

Zur Halbzeit der 68. Berliner Filmfestspiele hat man den Eindruck, Festivaldirektor Dieter Kosslick will erneut beweisen, dass es ihm partout nicht gelingen mag, einen Wettbewerb mit ausreichend großen Filmen zu bestücken. Die Höhe- und Tiefpunkte der ersten fünf Festivaltage.

Ein Kino in der nordsyrischen Stadt Aleppo im Oktober 2010 | Foto: Thomas Hummitzsch

Berlinale legt Schwerpunkt auf das Kino im Nahen Osten

Das politischste aller Filmfestivals macht sich auch in diesem Jahr auf die Suche nach der Realität im internationalen Filmgeschäft. Die Berlinale erkundet das »Recht auf Glück«, beobachtet die weltweiten Flüchtlingsströme und schaut auf das Kino im Nahen Osten. In zwei Mammutvorführungen wird das Sitzfleisch des Publikums besonders auf die Probe gestellt.

»Taxi« von Jafar Panahi | Berlinale

Eine Rose und einen Goldenen Bären für die Filmleute

Dem iranischen Regisseur Jafar Panahi ist für seinen Film »Taxi« der Goldene Bär für den Besten Film verliehen worden. Die Jury zeichnet damit ein unter widrigen Umständen gedrehtes Porträt einer Gesellschaft im ständigen Ausnahmezustand aus. Panahi gewann bereits 2006 mit seinem Film »Offside« den Großen Preis der Jury. Auch bei den Silbernen Bären zeigte sich, dass die Berlinale das politischste unter den internationalen Filmfestivals ist.

Die Niedertracht im System

Gibt es für die katholische Kirche einen richtigen Umgang mit den Missbräuchen Minderjähriger? Ist jede Schuld sühnbar? Diese Fragen stellt der chilenische Regisseur Pablo Larraín in seinem sehenswerten Wettbewerbsbeitrag »El Club«. Die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska konfrontiert in ihrem Film »Body« Hungerkult mit Spiritismus.

Lauf um dein Leben!

Mit »Die Nonne« des französischen Regisseurs Guillaume Nicloux und »Im Namen des…« der polnischen Filmemacherin Małgorzata Szumowska zeigen zwei Filme aus dem Wettbewerb der diesjährigen Berlinale die fanatische Seite des Religiösen. Sowohl Nicloux’ Adaption von Denis Diderots gleichnamigen Romanfragment als auch Szumowskas Geschichte eines homosexuellen Priesters in Polen machen deutlich, wie der Mensch im Mahlwerk der religiösen Dogmen kaputtgemacht wird.

»Shoah« von Claude Lanzmann | © Les Films Aleph/Why Not Productions

63. Berlinale: Die Verhandlung des Menschlichen im Kinosaal

Neben Stars und Sternchen bieten die diesjährigen Internationalen Filmfestspiele Berlin vor allem spannende Beiträge, die den Menschen unter dem Eindruck der internationalen Finanzkrise in den Blick nehmen. Außerdem verneigt sich die Berlinale vor dem französischen Dokumentaristen Claude Lanzmann und zeigt sein bis heute einmaliges, neuneinhalbstündiges Erinnerungswerk »Shoah« aus dem Jahr 1985 in einer restaurierten Fassung.