Tourismus in die eigene Jugend
Über zwanzig Jahre, nachdem Danny Boyle seine neuen schottischen Helden durch den Drogensumpf von Edinburgh begleitet hat, gibt es nun ein Wiedersehen. Es lebe der Punkrock!
Über zwanzig Jahre, nachdem Danny Boyle seine neuen schottischen Helden durch den Drogensumpf von Edinburgh begleitet hat, gibt es nun ein Wiedersehen. Es lebe der Punkrock!
Max Frisch, Eugen Ruge, Michel Bergmann, Irvine Welsh, E. M. Forster, Stephen King, Stanislaw Lem oder Philip K. Dick – nur einige Literaten, deren Werke es auf die Leinwand und ins Programm der Berliner Filmfestspiele geschafft haben. Eine Übersicht der Literaturverfilmungen auf der 67. Berlinale.
Große amerikanische Autoren wie Tom Wolfe oder James Salter lobten den meisterhafter Stil und die abgründige Komik in der Prosa von Hunter S. Thompson. Mit seinem Buch über die Hells Angels und dem Roman »Angst und Schrecken in Las Vegas« wurde Thompson zur Kultfigur. In der Edition Tiamat ist eine Auswahl seiner grenzenlosen Korrespondenz mit Persönlichkeiten wie Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und zahlreichen seiner Redakteure und Lektoren erschienen. Ein Fan-Interview mit dem begeisterten Hunter S. Thompson-Leser Marvin Kleinemeier über den engagierten Reporter und dessen Gonzo-Briefe.
Daniel Kehlmanns Eulenspiegel-Roman »Tyll« ist ein episches Panorama des Dreißigjährigen Krieges.
Ben Lerner geht in seinem Roman »22:04« den Fragen nach Identität und Kollektivität in Zeiten von Anpassung und Individualismus nach. Jonathan Franzens DDR-Roman »Unschuld« ist auch eine Reflektion über die Hypokrisie im Internet-Zeitalter. Aravind Adiga hält in »Golden Boy« der indischen Gesellschaft einmal mehr den Spiegel vor.
Thomas Melle hat »Die Welt im Rücken«, Antonia Baum setzt nimmt »Tony Soprano« auf die Stoßstange und Dmitrij Kapitelman geht in seinem ausgezeichneten Debütroman dem »Lächeln meines unsichtbaren Vaters« auf den Grund.
»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« ist der bedeutendste Roman des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass Marcel Proust mindestens genauso viel Zeit in die Pflege seiner Korrespondenz wie in seine Literatur gesteckt hat, wissen die wenigsten. Eine edle zweibändige Edition von Briefen gibt jetzt einen Einblick in das Denken, Hadern und Mosern des bedeutendsten französischen Schriftstellers.
Der indische Schriftsteller Aravind Adiga gewann 2008 mit seinem Debütroman »Der weiße Tiger« den Booker Prize. Nach »Zwischen den Attentaten« und »Letzter Mann im Turm« ist nun sein vierter Mumbai-Roman »Golden Boy« erschienen, in dem es um Cricket und das Scheitern großer Hoffnungen geht. Wir trafen Adiga in Berlin und sprachen mit ihm über den indischen Volkssport, die wachsende Gewalt in der größten Demokratie der Welt sowie über Grenzen und Limitierungen beim Schreiben.
Im neuen Roman von Don DeLillo wird dem Tod der Kampf angesagt. »Null K« ist ein schillernder Bernstein, der die Geister aus dem Werk des Amerikaners in sich einschließt.
Zehn Jahre nach »Die Beschissenheit der Dinge« hat der Belgier Dimitri Verhulst seine Erfahrungen im Kinderheim in »Die Unerwünschten« verarbeitet. Wir sprachen mit ihm über seine Rettung durch die Literatur, kreative Eingebungen und die kleinen Freuden im Leben.
Die lateinamerikanische Gegenwartsliteratur muss sich keineswegs vor der hiesigen verstecken. Im Gegenteil: sie hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn statt sich im magischen Realismus zu verlieren, wendet sie sich auf faszinierende Weise der Wirklichkeit Süd- und Mittelamerikas zu.
Erfolgsregisseur Fatih Akin bringt Wolfgang Herrndorfs Jugendroman »Tschick« auf die Leinwand und feiert das mitunter komplizierte Coming-of-Age der beiden Hauptfiguren als rasant-warmes Sommermärchen.
Stefan Hertmans erzählt in »Der Himmel meines Großvaters« die Geschichte seines Vorfahren, der pflichtbewusst in den Reihen des belgischen Heeres gedient hat, während die Welt um ihn herum zusammenbrach. Wir sprachen mit dem belgischen Autor über das Reproduzieren von Familiengeschichte, seinen lebenslang traumatisierten Großvater und die flämische Emanzipation in den Schützengräben.
»Cadenza for the Schneidermann Violin Concerto«, der nachgereichte Debütroman des Amerikaners Joshua Cohen, ist ein ebenso vergnüglicher wie ambitionierter Metaphernsalat, der ahnen lässt, dass mit der fortlaufenden Publikation seines Werkes noch Sensationelles kommt.
Urlaubszeit ist Lesezeit – das gilt auch für jene, die den deutschen Lesenden einen Großteil der Literatur überhaupt erst zugänglich machen. Trotz Abgabestress haben einige Übersetzerinnen und Übersetzer uns geschrieben, was sie in diesem Sommer lesen. Einige sehr gelungene Übersetzungen über die unten genannten Bücher hinaus legen wir ausdrücklich zur sommerlichen Lektüre ans Herz. Sie finden Sie in unserem Titelbild.