Königswege sind Trampelpfade
Der Lyriker Oswald Egger hält am 12. September die erste Berliner Rede zur Poesie. Wir konnten ihm vorher ein paar Fragen zum Status Quo der Lyrik in Deutschland stellen.
Der Lyriker Oswald Egger hält am 12. September die erste Berliner Rede zur Poesie. Wir konnten ihm vorher ein paar Fragen zum Status Quo der Lyrik in Deutschland stellen.
Die literaturWERKstatt Berlin ist eine Institution für die Kunst der Poesie. Zum 25-jährigen Jubiläum im September erhält das Haus einen neuen Namen und organisiert die erste Berliner Rede zur Poesie. Gründungsdirektor Thomas Wohlfahrt erklärt die Motive des Namenswechsels, erläutert die Ausrichtung des künftigen Hauses für Poesie und spricht über den Sinn der Lyrik in unserer Zeit.
Das niederländische Literaturmagazin »DAS MAG« gibt es erst seit fünf Jahren, aber schon jetzt ist es die wichtigste Stimme für junge Literatur aus Flandern und den Niederlanden. Der mairisch-Verlag legt zum Buchmesseschwerpunkt eine Best-Of-Ausgabe vor.
Stefan Hertmans erzählt in »Der Himmel meines Großvaters« die Geschichte seines Vorfahren, der pflichtbewusst in den Reihen des belgischen Heeres gedient hat, während die Welt um ihn herum zusammenbrach. Wir sprachen mit dem belgischen Autor über das Reproduzieren von Familiengeschichte, seinen lebenslang traumatisierten Großvater und die flämische Emanzipation in den Schützengräben.
Die Welt ist am Ende, es lebe die Literatur. Es ist nicht das schlechteste Zeichen, wenn die nominierten Titel für den Literaturpreis der Leipziger Buchmesse literarisch etwas wagen. Dabei entführen sie nach Norddeutschland, in den wilden Osten oder in die weite Welt, schwanken zwischen Milieustudie, postmoderner Odyssee, Weltminiatur und regionaler Geschichtsschreibung. Neben vier bemerkenswerten Titeln gibt es auch einen, den man schnell wieder vergessen wird.
Das Literaturjahr 2015 hat gezeigt, dass Berliner Autoren erfolgreicher schreiben, als die Hauptstadtclubs Fußball spielen. Ob das Literaturjahr 2016 mithalten kann, bleibt abzuwarten, aber es gibt einiges, worauf man sich freuen kann. Das Schöne daran: der besonderen Provinzialität von Berlin wird schreibend definitiv ein Ende gemacht wird.
Beim »Wortgarten«-Festival für Literatur und Musik in der Uckermark lasen zahlreiche Literaturpreisträger aus noch unveröffentlichten Texten. In traumhafter Kulisse kamen sich Literaturszene und Publikum so nah wie selten. Ein Bericht.
An einem heißen Juli-Tag heißt nicht nur eines der besten Gedichte in Tom Schulz’ neuem Band Lichtveränderung. Der Titel ist auch Programm für die deutsche Lyrikszene, die sich in diesen Sommertagen wortreich feiert.
In diesem Bücherherbst werden die voluminösen Werke von Jonathan Franzen, Clemens Setz, Feridoun Zaimoglu, Karl Ove Knausgård und Laksmi Pamuntjak für Debatten sorgen. Die Werkausgabe von Wolfgang Herrndorf, die Prosasammlung von Hans Carl Artmann und Siegfried Lenz Erzählungen lassen noch einmal in ihrer Literatur schwelgen. Ein Blick auf die zwanzig literarischen »Schwergewichte« der Herbstsaison.
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2015 erhielt der Berliner Verlag Berenberg den diesjährigen Kurt Wolff Preis. Damit geht der Preis verdientermaßen an einen Verlag, der in seinem Programm gleichermaßen Buchkunst und engagierte Literatur hochleben lässt. Dies hat auch die Leseerfahrung des Autors geprägt.
Die Stiftung Buchkunst kürt jedes Jahr die schönsten deutschen Bücher und die schönsten Bücher aus aller Welt. Ein offizieller Wettbewerb, der Schönheit messbar machen will. Über den Ansatz kann man streiten. Oder selbst losgehen und die für sich schönsten Bücher finden.
Mit Jan Wagners »Regentonnenvariationen« gewinnt erstmals ein Lyrikband den Preis der Leipziger Buchmesse. Den Sachbuchpreis erhielt der Österreicher Historiker Philipp Ther für seine gesellschaftspolitischen Erkundungen in »Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent«. Der Preis für die beste Übersetzung ging an Mirjam Pressler für ihre Übertragung von Amos Oz’ neuem Roman »Judas«.
Der langjährige Hanser-Verleger und Literat Michael Krüger stellte in Berlin seine Lieblingsbücher vor und schwelgte vor allem in der jüdisch-osteuropäischen »Literatur der Beiläufigkeit«. Besonders angetan zeigte er sich von Danilo Kiš, Robert Walser und Franz Kafka sowie von Mercè Rodoreda und Botho Strauß.
Kaum ein Schriftsteller von seinem Gewicht ist so schnell in Vergessenheit geraten, wie Thomas Brasch. Zahlreiche Bücher und ein Kinofilm ermöglichen es, sich auf ganz unterschiedliche Weise dem 2001 verstorbenen Dichter anzunähern.
»Es schien mir …, dass die Zeit gekommen ist, um über alle alten und neuen Themen und Dinge im Lichte der Ankunft Amerikas und der Demokratie nachzudenken.« Über die prosaischen Verse des amerikanischen Nationallyrikers Walt Whitman.