Alle Artikel mit dem Schlagwort: Antje Rávik Strubel

Dissidentisches Kopfkino

Stephanie Bart begibt sich für ihren bedrückenden Roman »Erzählung zur Sache« in die Gedankenwelt von Gudrun Ensslin. Dabei macht sie die Radikalisierung der RAF aus dem Inneren heraus verständlich, ohne die Taten zu rechtfertigen. In dem Versuch, dem dissidentischen Weltgeist eine Stimme zu geben, lassen sich Parallelen sowohl zu Klassikern wie Peter Weiss »Ästhetik des Widerstands« als auch zu Gegenwartsromanen wie Antone Volodines »Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher« ziehen.

Eindrucksvolle Auswahl für den Leipziger Übersetzerpreis

Die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse beweist, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat. Statt großer Namen und dicker Titel stellt sie in der Kategorie Übersetzung fünf Titel ins Schaufenster, die wohl die wenigsten auf dem Schirm hatten. Statt auf die vermeintliche Bedeutung tragender Werke lenkt die Jury den Blick auf die facettenreiche Kunst des Sprach- und Kulturtransfers. Ein Überblick der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Übersetzungen.

Sprache in zänkischen Zeiten

Antje Rávik Strubel bezieht bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises Position im Meinungsstreit um Fragen von Benennungen und Bezeichnungen. Ihre Dankesrede war ein Plädoyer für die Offenheit und Beweglichkeit der Sprache. Um eine Normalität greifen zu können, die normal ist, weil sie ist und nicht weil sie gut oder schlecht ist.

Berliner Literatur(t)räume

Das Literaturjahr 2015 hat gezeigt, dass Berliner Autoren erfolgreicher schreiben, als die Hauptstadtclubs Fußball spielen. Ob das Literaturjahr 2016 mithalten kann, bleibt abzuwarten, aber es gibt einiges, worauf man sich freuen kann. Das Schöne daran: der besonderen Provinzialität von Berlin wird schreibend definitiv ein Ende gemacht wird.