Alle Artikel mit dem Schlagwort: Franz Kafka

Nis-Momme Stockmann | Foto: Thomas Hummitzsch

Stranger than fiction oder: Der Raum, wo das Neue wäre, bleibt unerreichbar

Der Dramatiker Nis-Momme Stockmann kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Preis der Leipziger Buchmesse machen. In seinem 700-seitigen Debütroman »Der Fuchs« schlittern die Leser auf verschiedenen, kompliziert ineinander gewundenen Erzählbahnen durch das komplexe Ideen- und Gedankengebäude des Erzählers Finn Schliemann, in dessen Kopf Zustand und Perspektive von Mensch, Welt und Kosmos vielstimmig verhandelt werden. Ein Gespräch über das Ende der Postmoderne, die Lage der Nation, Verramschungsklauseln und bierlaunige Theaterkritik. Oder anders gesagt, ein Gespräch über »reden und schreiben und meinen und denken und fühlen«.

Berliner Literatur(t)räume

Das Literaturjahr 2015 hat gezeigt, dass Berliner Autoren erfolgreicher schreiben, als die Hauptstadtclubs Fußball spielen. Ob das Literaturjahr 2016 mithalten kann, bleibt abzuwarten, aber es gibt einiges, worauf man sich freuen kann. Das Schöne daran: der besonderen Provinzialität von Berlin wird schreibend definitiv ein Ende gemacht wird.

Pitbull (Marcel Heuperman), Rico (Julius Nitschkoff), Paul (Frederic Haselon), Dani (Merlin Rose) und Marc (Joel Basman) (v.l.) in »Als wir träumten« von Andreas Dresen | © Rommel Film / Pandora Film / Foto: Peter Hartwig

Zwischen »Das Schloss« und »Fifty Shades of Grey«

Am Donnerstag starten die 65. Internationalen Filmfestspiele in Berlin. Deutschlands größtes Filmfestival ist seit Jahren nicht nur Treffpunkt zahlreicher Stars und Sternchen, sondern auch ein Ort für den literarischen Film und die filmische Inszenierung des Autors. Von Franz Kafka über Philipp K. Dick und Clemens Meyer bis hin zu E. L. James – eine Übersicht der Spielfilme mit literarischer Vorlage.

Jahrtausendfigur oder: Das Echo des Franz Kafka

Achtzehn Jahre hat der Literaturwissenschaftler und Wissenschaftslektor Reiner Stach an seiner dreibändigen Kafka-Biografie geschrieben. Er entfaltet darin nicht nur ein Leben, zwischen dessen äußerer und innerer Biografie ein tiefer Graben verläuft, sondern porträtiert darin Kafkas Prag in der Epoche der »Nervosität«. Der unnahbare Franz Kafka wird uns bei Stach plötzlich sehr vertraut.

Die Angst vor dem Fremden

Der britische Illustrator Stephen Collins erzählt in seinem Comic »Der gigantische Bart, der böse war« die kafkaeske Geschichte von einer aufgeräumten Gesellschaft, die von einem ausufernden Bartwuchs ins Chaos gestürzt wird. Eine grandiose Allegorie auf die britischen Verhältnisse der Gegenwart.

Dreistes Ungeziefer

Der iranische Zeichner und Karikaturist Mana Neyestani erzählt in genialen Text-Bild-Kombinationen, warum er wegen einer Kinderzeichnung zum politischen Verfolgten des Mullah-Regimes wurde. »Ein iranischer Albtraum« ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Erzählung, die alle Rahmen sprengt.