Alle Artikel in: Erzählungen

Truman Capote, half-length portrait, facing front, seated in a chair, resting head on his right hand, holding cigarette in his left hand / World Telegram & Sun photo by Roger Higgins via wikimedia commons

Rückblick auf einen traurigen Fürsten

Mit seinen Berichten und Reportagen aus der Parallelwelt der Gutbetuchten hat sich Truman Capote ebenso viele Freunde wie Feinde gemacht. Er verstand es wie kein anderer, den Schönen und Reichen lange genug den Honig um den Bart zu schmieren, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Und zugleich nahm er kein Blatt vor den Mund, wenn es anschließend darum ging, diese bestmöglich zu verwerten.

Das Eckige passt nicht ins Runde

Der brasilianische Schriftsteller Luiz Ruffato hat eine Anthologie mit Erzählungen zusammengestellt, mit denen die Lesenden das WM-Gastgeberland »über eine der größten Leidenschaften seiner Bevölkerung« kennenlernen sollen. Es wird ein anderes Brasilien sein, als das, was uns in den nächsten vier Wochen von den Bildschirmen vermittelt wird. Gerade deshalb sollte dieses Buch jetzt gelesen werden.

Der lange Schatten des Pol Pot

In diesem Jahr hat sich das Ende eines radikalkommunistischen Experiments zum 35. Mal gejährt. Am 7. Januar 1979 eroberten vietnamesische Truppen einen Großteil Kambodschas und entrissen das Land den Steinzeitkommunisten um Saloth Sar alias Pol Pot. Heute vor 16 Jahren starb »Bruder Nummer 1«, in dessen Namen zwischen 1975 und 1979 fast zwei Millionen Menschen umgebracht wurden. Einige Neuerscheinungen erinnern an diese dunkle Stunde der Weltgeschichte.

Foto: William Vollmann

»Und der Welt? Wer vergibt der Welt?«

Der Schriftsteller und Weltenbummler Ilija Trojanow hat mit »Wo Orpheus begraben« liegt eine Hommage an sein Herkunftsland Bulgarien geschrieben, in dem er die Mythen, die über das Schwarze Meer und den Balkan ziehen, mit den Geschichten der Bewohner dieser Region verbunden hat. Illustriert sind Trojanows Erzählungen mit quasi-dokumentarischen Fotografien von Christian Muhrbeck.

„Solschenizyn kennt und versteht das Lager nicht!“

Niemand hat so eindringlich den russischen Gulag beschrieben, wie Warlam Schalamow. Mit dem Band »Künstler der Schaufel« liegen der dritte und vierte Zyklus seiner beeindruckenden »Erzählungen aus Kolyma« vor. Der Band »Über Prosa« enthält brillante und kluge Reflektionen des eigenen Schaffens sowie Briefe an Alexander Solschenizyn oder Boris Pasternak.