Alle Artikel mit dem Schlagwort: Antonio Scurati

© Thomas Hummitzsch

Kongenial daneben oder: Kritik der Übersetzungskritik

Wenige Adjektive sind so überstrapaziert wie das titelgebende, wenn es darum geht, eine literarische Übersetzung einzuordnen. Ist das noch Lob oder schon Ausdruck einer Unfähigkeit? Wie steht es um die Übersetzungskritik im Land der übersetzten Dichter und Denker? Anlässlich des Hieronymustags habe ich über die Übersetzungskritik nachgedacht und mit einigen Übersetzenden gesprochen.

Übersetzerin Verena von Koskull © Anja Reinbothe-Occhipinti

Es braucht einen anderen Blick

Verena von Koskull war mit ihrer Übersetzung von Gian Marco Griffis Schelmenroman »Die Eisenbahnen Mexikos« für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 nominiert. Gerade sind die Debütromane »Die Insel und die Zeit« von Claudia Lanteri und »Verehrung« von Alice Urciuolo in ihrer Übertragung erschienen, im Frühjahr erscheint der letzte der fünf Mussolini-Romane von Antonio Scurati. Von einer echten Übersetzungskritik wagt sie kaum zu sprechen, der literaturkritische Blick auf die Texte reiche dafür nicht aus. Begeistern lässt sie sich regelmäßig von der Leidenschaft ihrer Kolleg:innen, die auf geradezu masochistische Weise für ihre Berufung brennen.

Mehr als ein gutes Buch

Im #TrilogieDezember habe ich drei- und vereinzelt auch mehrbändigen Reihen vorgestellt, die etwas Besonderes für Literaturfans darstellen. Mit dabei waren Literaturpreisträger:innen wie Toni Morrison oder Jon Fosse, Genre-Autoren wie Jeff Vandermeer oder Cixin Liu und viele deutschsprachige, preisgekrönte Autor:innen wie Anke Stelling, Ralf Rothmann oder Natascha Wodin.