Trügerische Erinnerungen
Julian Barnes erzählt in seinem mit dem Booker Prize ausgezeichneten Roman »Vom Ende einer Geschichte« auf faszinierende Weise, was es heißt, von der eigenen Lebensgeschichte eingeholt zu werden.
Julian Barnes erzählt in seinem mit dem Booker Prize ausgezeichneten Roman »Vom Ende einer Geschichte« auf faszinierende Weise, was es heißt, von der eigenen Lebensgeschichte eingeholt zu werden.
Die Wiener Schriftstellerin Anna Weidenholzer lässt in ihrem poetischen Roman »Der Winter tut den Fischen gut« ein Leben rückwärts laufen und entblößt dabei das entwürdigende System der modernen Arbeitswelt.
Herfried Münklers voluminöses Werk »Der große Krieg. Die Welt 1914 – 1918« ist kein Geschichtsbuch, sondern eine Arbeit der politischen Analyse. Zwar erzählt der Berliner Politikwissenschaftler darin viele Geschichten und vermittelt überaus eingängig historische Fakten, jedoch nicht um ihrer selbst Willen, sondern um organisatorische und strukturelle Fragen der Machtpolitik zu verstehen, deren Relevanz bis in die Gegenwart reicht.
Im vergangenen Jahr gewann Lisa Kränzler überraschend den 3sat-Preis beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Mit ihrem Auszug »Willste abhauen« aus ihrem Roman »Nachhinein« über zwei ungleiche Mädchen überzeugte sie die Jury.
Alexander Nitzberg ist es zu verdanken, dass mit »Meister und Margarita« Michail Bulgakows wichtigster Roman, der zugleich ein Meisterwerk der russischen Avantgarde ist, wiederentdeckt werden kann.
Manu Larcenets Comic »Blast. Masse« wurde im Dezember von der Comic-Tagesspiegeljury zum besten Comic des Jahres 2012 gekürt. Mit »Blast. Die Apokalypse des Heiligen Jacky« ist im Mai der zweite Teil der Geschichte des mutmaßlichen Mörders Polza Mancini erschienen. Der vorletzte dritte Teil »Blast. Augen zu und durch« kommt im Dezember in die deutschen Buchläden.
Der amerikanische Linksintellektuellenverleger André Schiffrin ist am Sonntag in Paris gestorben. In seiner 2010 erschienenen Autobiografie blickte er auf seine »Politischen Lehrjahre« in Paris und New York zurück und machte spürbar, wie sehr sein Leben und Schaffen mit der Tradition der französischen Literatur verbunden ist.
Im Mittelpunkt von Don Winslows packenden Krimis »Zeit des Zorns« und »Kings of Cool« steht ein verschworenes Triumvirat, das, als es von den mexikanischen Drogenkartellen unter Druck gesetzt wird, eiskalt zurückschlägt.
Essayistisch reflektiert David Wagner in »Leben« sein Dasein mit einer Leber zerstörenden Autoimmunerkrankung sowie das Drumherum um die lebensrettende Organtransplantation.
Buddhismus – eine Religion des Friedens, des Ausgleichs, der Harmonie? Über kaum eine Weltanschauung wird in der Moderne mehr gesprochen und weniger gewusst. Mit Osamu Tezukas Manga-Serie Buddha wird Abhilfe geschaffen – für alt ebenso wie für jung.
Nach dem riesigen Erfolg von »In Zeiten des abnehmenden Lichts« erzählt Eugen Ruge in »Cabo de Gata« von seinem ersten Versuch, seine Familiengeschichte zu erzählen. Vor zwanzig Jahren reiste er dafür nach Andalusien und scheiterte. Ein Glück, wie wir heute wissen.
Woher kommen wir? Was prägt uns? Was hinterlassen wir? Große Fragen wie diese bilden das Leitmotiv des vielstimmigen Familienromans »Antonio« der brasilianischen Autorin Beatriz Bracher, für den sie den wichtigsten Literaturpreis ihres Landes erhalten hat.
Gehen wir aufrecht, weil wir Menschen sind oder sind wir Menschen, weil wir aufrecht gehen? Der Philosoph Kurt Bayertz präsentiert den aufrechten Gang als philosophischen Topos, das die Reflektion über den Menschen und seine Position in der Welt von der Antike bis in die Neuzeit prägt.
Die Werke deutscher Comicautoren sucht man auf der Liste der Nominierten für den wichtigsten europäischen Comicpreis in Angoulême vergeblich. Neben den Arbeiten zahlreicher Comicschaffender, die auf dem deutschen Comicmarkt bereits vertreten sind, sind aber auch spannende Neuerscheinungen für die Preise berufen, auf die sich die deutschen Comicleser freuen können.
Die Geschichte der Großen Depression in den USA ist in allererster Linie eine Geschichte des Sozialen. Denn mit ihr gerieten Millionen Menschen ins Straucheln. Im Schatten der Krise tobt ein Krieg zwischen Geheimdienst und Gewerkschaften. Der Comic »Auf dem Drahtseil« erzählt davon.