Die Madeleine der Neunten Kunst
Die kanadischen Cousinen Mariko und Jillian Tamaki wecken mit ihrem Comic »This One Summer« in Proust’scher Manier Erinnerungen an das eigene Erwachsenwerden.
Die kanadischen Cousinen Mariko und Jillian Tamaki wecken mit ihrem Comic »This One Summer« in Proust’scher Manier Erinnerungen an das eigene Erwachsenwerden.
Mehr als 75.000 digitale Comictitel von über 750 Verlagen vertreibt die Online-Plattform ComiXology. Mit ihrer »Guided View«-Technology will die weltweit wichtigste Plattform für eComics, die im vergangenen Jahr von Amazon gekauft wurde, die Leseerfahrung von Comiclesern revolutionieren. Nicht alle in der Branche sind davon begeistert.
Am Donnerstag erscheint das neue Asterix-Album »Der Papyrus des Cäsar«, in dem es um Journalismus und die Funktionalität der Medien in dem tapferen gallischen Dorf gehen wird. Während die Verlage weltweit das Geheimnis um den Inhalt des neuen Albums bis zum Schluss zu hüten versuchen, deutete sich im Gespräch mit Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad an, wie das neue Album aufgebaut sein könnte. Ein Interviewauszug
Erst ging seine Titelseite mit einem weinenden »Je suis Charlie«-Mohammed um die Welt, dann erklärte er seinen Rückzug aus der Redaktion von Charlie Hebdo. Nun erscheint »Katharsis«, Renald Luziers gezeichnetes Journal der Wochen nach dem Attentat.
Das 15. Internationale Literaturfestival in Berlin bietet nicht nur ein Staraufgebot an Autoren und Künstlern aus aller Welt, sondern auch ein Programm, das den Puls der Zeit trifft.
Der Sonntag beim Internationalen Literaturfestival in Berlin ist in bewährter Tradition der Neunten Kunst gewidmet. Der sogenannte Graphic Novel Day findet bereits zum fünften Mal statt und ist in diesem Jahr noch hochkarätiger besetzt als in den Vorjahren.
Riad Sattouf, langjähriger Zeichner von »Charlie Hebdo«, gewann wenige Wochen nach dem Attentat auf die Redaktion des französischen Satiremagazins den wichtigsten europäischen Comicpreis. Der erste Teil der Erinnerungen an seine Kindheit im Nahen Osten »L’Arabe du futur« (dt. »Der Araber von morgen«) erhielt den großen Preis von Angoulême. Vor wenigen Wochen ist der zweite Teil in Frankreich erschienen, am Wochenende ist er in Berlin zu Gast.
Jeden Sonntag lässt der Berliner Tagesspiegel vier Comiczeichner über das Besondere im Alltag nachdenken. Zwei von ihnen veröffentlichen nun eine Sammlung ihrer besten Strips.
Der prächtige und voluminöse Jubiläumsband »Twenty-Five years of contemporary cartooning, comics, and graphic novels« lässt die einmalige Erfolgsgeschichte des kanadischen Verlags »Drawn and Quarterly« informativ, vielfältig und kunstvoll nachvollziehen.
Jaime Hernandez legt mit »The Love Bunglers« eine tiefenpsychologische Studie seiner Lieblingsfigur Margarita Chascarillo vor. Dieses zeitlose Meisterwerk in Schwarz-Weiß lässt den Leser noch einmal tief in das verwinkelte »Love and Rockets«-Universum eintauchen.
In der gestrigen Nacht vom 10. zum 11. Juli wurden auf der Comic-Con in San Diego die renommierten Eisner-Awards vergeben. Einen einzigen großen Gewinner wie in den vergangenen Jahren gab es nicht. Die Serien »Saga« und »Lumberjanes« gewannen zwei Eisners, verschiedene »Little Nemo«-Titel räumten mehrere Preise ab. Einige der mit Amerikas wichtigstem Comicpreis ausgezeichneten Comics liegen auch in deutscher Übersetzung vor.
Die dystopische Flüchtlingsgeschichte »Saga« gehört zu den besten Comicserien, die man derzeit auf dem Markt finden kann. Brian K. Vaughan und Fiona Staples haben mit ihrer epischen Erzählung in den letzten zwei Jahren sechs Eisner- und sechs Harvey-Awards gewonnen. In diesem Sommer könnten drei weitere Eisners hinzukommen.
Seit 2013 erzählt der Amerikaner Ed Piskor in spektakulären Bilder- und Sprechstürmen von der Geburt und dem Wachsen der musikalischen Revolution namens Hip Hop. In Deutschland erscheint in wenigen Wochen der zweite Teil dieser Erfolgsstory, die den US-Verlag nun zur ungewöhnlichen Zusatzpublikation in Monatsheften mit bemerkenswerten Alternativtiteln greifen lässt.
Manu Larcenet beweist sich mit »Blast« endgültig als Meister der Neunten Kunst. In seiner von allen Nebengeräuschen bereinigten und dennoch überbordenden Grafik ist jedes Bild eine Hommage an die Natur und das Leben.
Der US-Amerikaner Scott McCloud präsentiert mit »Der Bildhauer« nach dreißig Jahren erstmals wieder einen fiktionalen Comic. Er erzählt darin vielschichtig eine zeitgemäße Fassung des faustischen Pakts, der unter den unzähligen Möglichkeiten des Mediums allerdings etwas verloren geht.