Leben statt Überleben
Der israelische Schriftsteller David Grossman stellte in Berlin seinen neuen Roman »Kommt ein Pferd in eine Bar« vor und sprach über die Folgen verdrängter Wunden.
Der israelische Schriftsteller David Grossman stellte in Berlin seinen neuen Roman »Kommt ein Pferd in eine Bar« vor und sprach über die Folgen verdrängter Wunden.
Das Literaturjahr 2015 hat gezeigt, dass Berliner Autoren erfolgreicher schreiben, als die Hauptstadtclubs Fußball spielen. Ob das Literaturjahr 2016 mithalten kann, bleibt abzuwarten, aber es gibt einiges, worauf man sich freuen kann. Das Schöne daran: der besonderen Provinzialität von Berlin wird schreibend definitiv ein Ende gemacht wird.
In Romanen wie »Handbuch für den russischen Debütanten« oder »Super Sad True Love Story« hat sich Gary Shteyngart immer wieder mit seiner Lebensgeschichte auseinandergesetzt. Eine echte Aufarbeitung der eigenen Biografie findet aber erst in den seinen Erinnerungen »Kleiner Versager« statt.
Der Amerikaner Joshua Ferris ist einer der jungen Wilden der amerikanischen Literatur. In seinem Roman »Mein fremdes Leben« erzählt er von der gefährlichen Sehnsucht nach Anerkennung und Gemeinschaft.
Nathan Englander gehört zu den wichtigsten literarischen Stimmen der Gegenwart. Mit seinen in »Worüber wir reden, wenn wir über Anne Frank reden« versammelten klugen, gewitzten und unter die Haut gehenden Erzählungen reflektiert er grandios das jüdische Leben nach dem Holocaust.
Das argentinische Militär führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Pablo Poznan gerät in die Fänge des Regimes. Eine verzweifelte Suche beginnt, die greifbar den Horror des Gewaltregimes enthüllt und nebenbei eine Satire auf das jüdische Selbstbild entwirft. Nathan Englander legt mit »Das Ministerium für besondere Fälle« ein Debüt vor, das unter die Haut geht.