Monate: Februar 2016

Die Sache mit dem Glück

Die Berlinale sucht in diesem Jahr energisch nach dem Recht auf Glück, das in der Familie gehört vermeintlich selbstverständlich dazu. Wie die Filme am ersten wirklichen Wettbewerbstag gezeigt haben, ist das mit dem Recht auf Glück und Liebe in der Familie aber doch etwas komplizierter.

Letzte Ausfahrt Rache

Wie viel Verantwortung hat eine Gesellschaft für das Glück und Unglück des Einzelnen? Diese Frage steht nicht nur im Zentrum der diesjährigen Berlinale, sondern auch des Auftaktfilms der Sektion Panorama »Já, Olga Hepnarová« (I, Olga Hepnarova) von Petr Kazda und Tomas Weinreb.

Hommage durch knallbunte Persiflage

Was kann ein Eröffnungsfilm eines Filmfestivals Besseres leisten, als dem Medium nicht nur Hommage zu erweisen, sondern es auch nicht zu ernst zu nehmen. Ethan und Joel Coen gelingt mit ihrer mit zahlreichen Stars besetzten Hollywood-Komödie »Hail, Caesar!« genau dies, ohne dabei zu sehr in den Klamauk abzugleiten.

Kampf um Gleichberechtigung

Vor nicht einmal einhundert Jahren war der weibliche Teil der Bevölkerung in den meisten Staaten der Welt von der Mitbestimmung ausgeschlossen. Im Kino und der Neunten Kunst kann man aktuell den Kampf der Frauen um ihr Stimmrecht eindrucksvoll nachvollziehen.

Im Land der Wölfe

Emily Blunt steht in Denis Villeneuves »Sicario« Schmiere, während sich Josh Brolin und Benicio Del Toro die Gesetzlosigkeit des panamerikanischen Drogenkrieges zu Eigen machen. Erzählerisch ist Villeneuves actiongeladener Drogenthriller unspektakulär, bildsprachlich hingegen großes Kino.

Generation der verlorenen Seelen

Henri Steinmetz wagt in »Uns geht es gut« viel und scheitert zum Teil grandios. Darin führt der vielversprechendste deutsche Nachwuchsschauspieler Franz Rogowski als Mephisto eine Gang verwöhnter Gören an, die in einer künstlichen Gegenwart alles zur hedonistischen Spielerei macht.

Berlinale legt Schwerpunkt auf das Kino im Nahen Osten

Das politischste aller Filmfestivals macht sich auch in diesem Jahr auf die Suche nach der Realität im internationalen Filmgeschäft. Die Berlinale erkundet das »Recht auf Glück«, beobachtet die weltweiten Flüchtlingsströme und schaut auf das Kino im Nahen Osten. In zwei Mammutvorführungen wird das Sitzfleisch des Publikums besonders auf die Probe gestellt.

Inside Refugee oder: Abbas Khider und sein Roman zur Stunde

Auch wenn der neue Roman des Deutsch-Irakers Abbas Khider vor der Kulisse des zweiten Golfkriegs spielt, ist der lückenlose Erfahrungsbericht seines in Deutschland gestrandeten Asylsuchenden von höchster Aktualität. Wer verstehen will, was die Flüchtlingspolitik mit den Betroffenen im Inneren anrichtet, muss diese »Ohrfeige« auf das europäische Asylsystem lesen.