Film

Eine Rose und einen Goldenen Bären für die Filmleute

»Taxi« von Jafar Panahi | Berlinale

Die Silbernen Bären der Berlinale sind breit gestreut, in zwei Kategorien sogar zweimal vergeben worden. Weiterhin haben Filme, die politische oder gesellschaftliche Missstände aufzeigen, beim Berliner Filmfestival gute Karten.

Der Silberne Bär Großer Preis der Jury ging an den chilenischen Film El Club von Pablo Larraín, in dem eine Gruppe Priester, die ihr Amt nicht ausüben dürfen, porträtiert werden. Der Silberne Bär für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, der sogenannte Alfred-Bauer-Preis, ging an den Film Ixcanul aus Guatemala, der Einblicke in das Leben einer Kleinfamilie auf einer Kaffeeplantage eröffnet.

Der Silberne Bär für die Beste Regie wurde zweimal verliehen, sowohl an die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska für ihren Film Body, als auch an den rumänischen Regisseur Radu Jude für seinen Schwarz-Weiß-Western Aferim. Auch der Silberne Bär für eine Herausragende Künstlerische Leistung wurde doppelt vergeben, sowohl an den norwegischen Kameramann Sturla Brandth Grøvlen für seine beeindruckende Leistung eines 140-minütigen Nonstop-Drehs in dem deutschen Beitrag Victoria von Sebastian Schipper als auch an die beiden Kameramänner Evgeniy Privin und Sergey Mikhalchuk für ihre Leistung in dem russischen Beitrag Under Electric Clouds.

El-Club

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Silberner Bär, Großer Preis der Jury, an Pablo Larraín für »El Club« | © Fabula

Die Silbernen Bären für die Beste Darstellerin und den Besten Darsteller gingen an Charlotte Rampling und Tom Courtenay, die in dem britischen Beitrag 45 Years ein in die Jahre gekommenes Paar spielen, das noch einmal auf die Probe gestellt wird. Der Silberne Bär für das Beste Drehbuch ging an den chilenischen Filmemacher Patrizio Guzmán und seinen wunderbaren Dokumentarfilm Der Perlmuttknopf.

Zur Internationalen Jury gehörten in diesem Jahr neben Jurypräsident Darren Aronofsky Daniel Brühl, Bong Joon-ho, Martha De Laurentiis, Claudia Llosa, Audrey Tautou und Matthew Weiner.

Der Preis für den Besten Erstlingsfilm, der von Joshua Oppenheimer, Fernando Eimbcke und Olga Kurylenko ging an den mexikanischen Film 600 Miles von Gabriel Ripstein, der in der Sektion Panorama gezeigt wurde.

7 Kommentare

  1. […] Ebenfalls hoch gehandelt wurde das chinesische Drama »So Long, My Son« von Wang Xiaoshuai. Der dreistündige Film, der das von Ein- und Rückschlägen geprägte Leben eines Ehepaars von der chinesischen Kulturrevolution bis in die kapitalistische Gegenwart begleitet, lief ganz am Ende des Wettbewerbs und begeisterte Publikum und Kritik gleichermaßen. Die beiden Hauptdarsteller Yong Mei und Wang Jingchun erhielten für ihre hervorragende Darstellung die Silbernen Bären als beste Darstellerin und bester Darsteller. Dies gelang zuletzt Charlotte Rampling (die in diesem Jahr mit dem Goldenen Ehrenbär ausgezeichnet wurde) und Tom Courtenay vor fünf Jahren mit dem Drama »45 Years«. […]

  2. […] des Betrachters, verwirrt durch überraschende Wendungen und wirft moralische Fragen auf. Während Panahi sich in seinen Filmen ganz einer realistischen Betrachtung verschreibt und Mani Haghighi eher surreale Perspektiven einnimmt, betrachtet Rasoulof seine Gesellschaft quer […]

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