Terror in Berlin
Zwei in Frankreich lebende Deutsche debütieren mit dem herausragend recherchierten Berlin-Comic »Gleisdreieck«, einer Geschichte aus den 1980er Jahren zwischen gewaltbereitem Linksterrorismus und grüner Sonnenblumenrevolution.
Zwei in Frankreich lebende Deutsche debütieren mit dem herausragend recherchierten Berlin-Comic »Gleisdreieck«, einer Geschichte aus den 1980er Jahren zwischen gewaltbereitem Linksterrorismus und grüner Sonnenblumenrevolution.
Der brasilianische Schriftsteller Luiz Ruffato hat eine Anthologie mit Erzählungen zusammengestellt, mit denen die Lesenden das WM-Gastgeberland »über eine der größten Leidenschaften seiner Bevölkerung« kennenlernen sollen. Es wird ein anderes Brasilien sein, als das, was uns in den nächsten vier Wochen von den Bildschirmen vermittelt wird. Gerade deshalb sollte dieses Buch jetzt gelesen werden.
Der britische Illustrator Stephen Collins erzählt in seinem Comic »Der gigantische Bart, der böse war« die kafkaeske Geschichte von einer aufgeräumten Gesellschaft, die von einem ausufernden Bartwuchs ins Chaos gestürzt wird. Eine grandiose Allegorie auf die britischen Verhältnisse der Gegenwart.
Die in London lebende Autorin Nadifa Mohamed erzählt in ihrem zweiten Roman »Der Garten der verlorenen Seelen« aus der Sicht von drei Frauen vom Kampf ums Überleben kurz vor Ausbruch des somalischen Bürgerkriegs – eine ebenso berührende wie erschütternde Lektüre.
Was wissen wir noch von der Kubanischen Revolution? Und wie viele Bilder sind im kollektiven Weltgedächtnis hängen geblieben? Es sind erschreckend wenige. Der Bildband »CUBA IN REVOLUTION« macht diesem Unwissen nun ein Ende.
Am 2. Dezember 2014 jährt sich der Todestag eines libidinösen Freigeistes zum zweihundertsten Mal. Dies schlägt sich auch in den Herbstprogrammen der Buchverlage wieder. Eine kleine Vorschau auf die kommenden Lektüren zu Donatien Alphonse-François Marquis de Sade.
Abgesehen von den regelmäßigen Kurzgeschichten im Berliner Tagesspiegel war es sieben Jahre lang still um den Berliner Comiczeichner Markus Witzel alias Mawil. Nun ist sein neuer Comic »Kinderland« erschienen, eine Hommage an die Kindheit und an das Tischtennisspiel, in der sich der Berliner Zeichner auf dem Höhepunkt seines Schaffens zeigt. Ausgestattet mit zwei Kellen und einem Mikrofon traf ich mich mit ihm »an der Platte«. Ein spielerisches Gespräch über das Comiczeichnen, den perfekten Sport für alle Underdogs und die ihrem Ende entgegentaumelnde DDR.
Der Verlag rotopolpress verlegt Comics, die eines gemeinsam haben: eine revolutionäre Bildsprache. Kürzlich sind drei Werke aus dem Haus mit dem ICOM Independent Comic Preis ausgezeichnet worden, die zwischen Space-Opera, Spinnerei und Mythologie wandeln. Die Edda-Adaption »Heimdall« von Max Baitinger kriecht mit ihren immergleichen Bildern unter die Haut.
Unentwegt schreibt Dietmar Dath an den wahrscheinlichen Zukunftsszenarios der Menschheitsgeschichte. Schon sein biopolitischer Anti-Gesellschaftsentwurf »Die Abschaffung der Arten« als auch sein interstellarer Science-Fiction-Roman »Pulsarnacht« ließen seine Leser vor der Zukunft erzittern. Seine aktuelle Dystopie »Feldeváye. Roman der letzten Künste« sowie der rEvolutionscomic »Menschen wie Gras wie« schließen daran an und verheißen die »unübersichtlichste Revolution aller Zeiten«.
Der Österreicher Nicolas Mahler spricht im Interview darüber, wie es sich anfühlt, wenn einem der Wind der feuilletonistischen Hochkultur um den Kopf weht, während man noch mit den Füßen in der Comicszene steht.
Es ist zwar nicht festgelegt ist, wer wir sind, aber die Sachen, die wir miteinander aufbauen, sind es wert, geschützt zu werden, meint der Querdenker, Popliterat und FAZ-Kritiker Dietmar Dath. Im Gespräch über seinen mit Oliver Scheibler umgesetzten Science-Fiction-Comic »Menschen wie Gras wie« erklärt er, warum die Zeit der einfachen Antworten vorbei ist.
An der Universität Hildesheim findet Ende Oktober eine Tagung zum Thema »Übersetzungen und Adaptionen von Comics« unter der Leitung von Nathalie Mälzer statt. Ich sprach mit der Juniorprofessorin für Transmediale Übersetzung über die besondere Herausforderung der Übersetzung von Bild-Text-Welten und die Situation der Übersetzenden in der Branche.
Der 1979 geborene Brasilianer Daniel Galera hat mit »Flut« einen der meistdiskutierten Romane zum Brasilienschwerpunkt der Frankfurter Buchmesse 2013 geschrieben. Sein namenloser Ich-Erzähler macht sich darin auf die Suche nach der eigenen Rolle und Identität im Chaos der GeZEITen. Ein Gespräch mit dem Übersetzer des Romans Nicolai von Schweder-Schreiner.
In diesem Jahr hat sich das Ende eines radikalkommunistischen Experiments zum 35. Mal gejährt. Am 7. Januar 1979 eroberten vietnamesische Truppen einen Großteil Kambodschas und entrissen das Land den Steinzeitkommunisten um Saloth Sar alias Pol Pot. Heute vor 16 Jahren starb »Bruder Nummer 1«, in dessen Namen zwischen 1975 und 1979 fast zwei Millionen Menschen umgebracht wurden. Einige Neuerscheinungen erinnern an diese dunkle Stunde der Weltgeschichte.
Mit Navid Kermani und Jo Lendle suchen zwei versierte Schriftsteller in ihren aktuellen Romanen nach der Liebe in Zeiten des Umbruchs. Während Kermani in »Große Liebe« das Erwachen von Politik und Libido mit den mystischen Liebeserzählungen der arabischen Welt verbindet, schickt Jo Lendle einen aus der Zeit gefallenen Mystiker auf die Suche nach dem, »Was wir Liebe nennen«.