Georges Méliès – Magier, Visionär und der größte Geschichtenerzähler des frühen Kinos. Eine DVD-Box erweist dem Pionier des Films nun seine Ehre.
Wie Zauberer sehen sie aus, die Gelehrten in Georges Méliès legendärer »Reise zum Mond«, dem ersten echten Welterfolg der Kinogeschichte. Gerade noch lachen sie über den Visionär, der zum Mond fliegen will, schon besteigen einige sein fliegendes Geschoss. Die Sekunden, in denen die Rakete im Auge des Mondgesichts einschlägt und der Mond schmerzhaft sein Gesicht verzieht, bilden eine der berühmtesten Szenen des Kinos, unter anderem zitiert im Oscar-prämierten Musicaldrama »Moulin Rouge« oder den Musikvideos von Queen und den Smashing Pumpkins. Gut fünfzehn Minuten dauert der Spaß dieser Reise, während der man durch gigantische Pilzwälder streift, seltsamen Mondbewohnern begegnet und allerlei anderen Illusionen erliegt.
George Méliès aufwendig produzierter Kurzfilm ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. Der Franzose verlängerte die Suggestion der Literatur (konkret der Romane von Jules Vernes und H.G. Wells) in die sinnlich-imaginären Bildwelten des Kinos und brachte erstmals so etwas wie Science Fiction auf die Leinwand. »Die Reise zum Mond« bildet zweifellos das Herzstück im Werk des Zauberers und Filmpioniers, dem Martin Scorcese mit »Hugo Cabret« ein Denkmal gesetzt hat.
Man findet ihn auf dieser wieder aufgelegten Ausgabe gleich in zwei Versionen – als klassische Schwarz-Weiß-Produktion und als Rekonstruktion der handkolorierten Fassung. Um die dreht sich zudem eine einstündige Dokumentation, die in die frühe Geschichte des Films führt und zeigt, vor welche Herausforderungen das arg lädierte Filmmaterial stellte.
Mit den elektrischen Klängen von Air unterlegt wird die kolorierte Fassung zum fröhlich-psychedelisch Trip in surreale Welten, die in den gut zwei Dutzend weiteren Kurzfilmen, darunter »Aschenputtel«, »Ein Mann der Köpfe« oder »Blaubart« fantastisch vertieft werden.
Die Special Edition enthält insgesamt 28 weitere Kurzfilme, die unter der Regie von Méliès entstanden sind, sowie spannendes Bonusmaterial, u.a. die bereits erwähnte Doku »Le voyage extraordinaire«. Ein Muss für Cineast:innen.
[…] Statt zuerst sein Personal zu finden, hat Le Tellier zunächst die zu beschreibenden Reaktionen auf die Doppelgänger-Konfrontation festgelegt. Auf Basis dieser Konstellation – wir erinnern uns, acht (plus eins) – bildet er sein personales Tableau. Für jede Figur steht Le Tellier ein beschränktes Seitenkontingent zur Verfügung, um zu zeigen, wie sie auf die Konfrontation mit dem Selbst reagiert. Das Personal steht wiederum repräsentativ für die Gesellschaft und bildet Paare, die sich diametral gegenüberstehen. So gibt es etwa einen weißen Auftragskiller und eine schwarze Anwältin, einen in die Jahre gekommener Architekt und seine junge Geliebte, einen schwarzen Rapper und einen weißen Schriftsteller usw. Man fühlt sich ein wenig an die Serie »Sense8« der Wachowski-Schwestern erinnert. Dazu kommt, dass manche Figuren kleine Botschaften enthalten. So schleppt Auftragskiller Blake im Namen den englischen Naturmystiker William Blake mit sich herum, Autor Viktor Miesel kann nicht nur namentlich den Erfolg für sich verbuchen, sondern auch eine kleine anagrammatische Anspielung an den französischen Filmpionier Georges Méliès. […]