Autor: Thomas Hummitzsch

Von Umbrüchen und Umbruchszeiten

Nicht immer gelingt der Jury der Leipziger Buchmesse eine überzeugende Auswahl für den Sachbuchpreis. Mal ist es das eine oder andere Buch, das in der intellektuellen Qualität gegenüber den anderen abfällt. Mal ist es die bunte Auswahl an Allerlei, der Verzicht auf eine Botschaft durch die Auswahl der Bücher. Dabei ist der Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse eine der schönsten und besten Gelegenheiten, eine Schneise der Vernunft durch die Unvernunft der Zeiten zu schlagen. Hier können die Bücher nominiert werden, denen dies gelingt.

Unsere Lieblingsfilme auf der 68. Berlinale im Überblick

Über 400 Filme werden auf der diesjährigen Berlinale gezeigt. In unserer Berichterstattung konzentrieren wir uns auf den Wettbewerb, in dem 24 Filme gezeigt werden und 19 um die Bären konkurrieren. Aber auch in den anderen Sektionen (Panorama, Forum, Generationen etc.) werden sehenswerte Filme gezeigt. Auch wir haben nur einen kleinen Ausschnitt unter die Lupe nehmen können. Mit drei bis sechs Filmen haben wir deutlich mehr Beiträge gesehen, als wir berichtet haben. Hier finden Sie unsere Auswahl der sehenswertesten Filme der 68. Berliner Filmfestspiele.

We are so fucked: Bodypolitics auf der 68. Berlinale

Am Ende wenden sich zwei Frauen aus Osteuropa dem brisanten Thema »Bodypolitics« zu. Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie konfrontiert die Zuschauer mit einem verstörenden Forschungsprojekt, in dem alle Hüllen fallen, Małgorzata Szumowska macht einen jungen Schönling zum Ungeheuer und beobachtet vor dem Hintergrund von Polens national-religiöser Ideologie die Reaktionen.

Viel Mittelmaß, wenig Brillanz

Zur Halbzeit der 68. Berliner Filmfestspiele hat man den Eindruck, Festivaldirektor Dieter Kosslick will erneut beweisen, dass es ihm partout nicht gelingen mag, einen Wettbewerb mit ausreichend großen Filmen zu bestücken. Die Höhe- und Tiefpunkte der ersten fünf Festivaltage.

Utøya 22. Juli – Ungebremster Fall ins Bodenlose

Mit dem norwegischen Film »Utøya 22. Juli« von Erik Poppe war am Montag der bislang stärkste Beitrag im Wettbewerb zu sehen. Die junge Schauspielerin Andrea Berntzen trägt den Film über das Attentat auf das Jugendcamp der norwegischen Sozialdemokraten auf der Insel Utøya im Sommer 2011 in beeindruckender Manier auf ihren Schultern.

Geliebte und Mutter

An den ersten Tagen der Berlinale wussten zwei ungleiche Frauenpaare zu beeindrucken. In Marcelo Martinessis Drama »Las Herederas« haben sich die in die Jahre gekommenen Freundinnen Chela und Chiquita auseinandergelebt, in Laura Bispuris Sardinien-Mutter-Drama »Figlia Mia« streiten sich zwei gegensätzliche Frauen um ein beeindruckendes junges Mädchen.

Die ReBELLion von Trash-Island

Wes Andersons Animationsfilm »Isle of Dogs« eröffnet die Berlinale. Nach »Der Fantastische Mr. Fox« ist dies bereits der zweite Stop-Motion-Film des amerikanischen Ausnahmeregisseurs, in dem er einmal mehr mit viel Liebe zum Detail ein faszinierendes Universum vor den Augen der Zuschauer entstehen lässt.

»Die Melancholie des Unvollständigen ist schon wieder verschwunden«

Der junge Kommissar Ariel Spiro wird ins Berlin der 20er Jahre versetzt und mit seinem ersten Fall direkt in das existenzialistisch-schillernde Tages- und Nachtleben der Metropole geschubst. »Der weiße Affe« von Kerstin Ehmer ist mehr als nur ein historischer Berlin-Krimi. Es ist der Auftakt einer Serie mit Suchtpotential. Ein Gespräch über das historische Westberlin, die Liebe zum Detail und das Leben hinterm Tresen.