Alle Artikel in: Allgemein

»Die Welt verträgt mehr Migration«

Der ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin gehört zu den renommiertesten Philosophen Deutschlands. In seinem aktuellen Buch »Über Grenzen denken« diskutiert er verschiedene Fragen der Migration unter ethischen Gesichtspunkten. Warum müssen wir über die Steuerung der Migration gerade jetzt nachdenken? Wieso ist eine großzügige Aufnahmepolitik ebenso naiv wie das Schließen der Grenzen? Wie können Ethik und Realpolitik wieder miteinander versöhnt werden. Ein Gespräch mit dem Münchener Professor für Philosophie und politische Theorie.

Die Zeit der großen Gebildeten ist vorbei

Thea Dorn hat mit ihrem Roman »Die Unglückseligen« (hier unsere Besprechung) einen fulminanten Wissenschaftsroman geschrieben, mit dem sie den Fauststoff in die Gegenwart hebt. Wir sprachen mit ihr über Grenzüberschreiter, Naturphilosophen, Blowjobs, »Breaking Bad« und die Position der Autorin im Literaturbetrieb.

»Colored« drinking fountain from mid-20th century with african-american drinking | wikimedia commons

Der Treibstoff der schwarzen Vernunft

Der US-amerikanische Journalist Ta-Nehisi Coates schrieb im vergangenen Jahr seinem Sohn einen Brief, in dem er der Frage nachgeht, wie man in einem traumverlorenen Land in einem schwarzen Körper leben soll. Die Ereignisse in Louisiana zeigen, wie aktuell sein Werk ist. Die »Kritik der schwarzen Vernunft« des Nigerianers Achille Mbembe attestiert gar dem Kapitalismus rassistische Grundzüge, während sich der Sprachwissenschaftler Robert Stockhammer in den Untiefen der »Afrikanischen Philologie« verzettelt .

Tatbeteiligungen wurden ausgeblendet

Wie gehen Familien mit der Verwicklung von Verwandten in den Nationalsozialismus um? Welche Schwerpunkte setzen die unterschiedlichen Generationen beim Blick auf die NS-Täterschaft von Familienangehörigen? Und was hat die Auseinandersetzung mit diesen Fragen mit der Gegenwart zu tun? Im Interview spricht Dr. Oliver von Wrochem, Leiter des Studienzentrums der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Herausgeber des Sammelbandes »Nationalsozialistische Täterschaften. Nachwirkungen in Gesellschaft und Familie« über diese und andere Fragen.

© Thomas Hummitzsch

Literatur, lass es krachen

Die Welt ist am Ende, es lebe die Literatur. Es ist nicht das schlechteste Zeichen, wenn die nominierten Titel für den Literaturpreis der Leipziger Buchmesse literarisch etwas wagen. Dabei entführen sie nach Norddeutschland, in den wilden Osten oder in die weite Welt, schwanken zwischen Milieustudie, postmoderner Odyssee, Weltminiatur und regionaler Geschichtsschreibung. Neben vier bemerkenswerten Titeln gibt es auch einen, den man schnell wieder vergessen wird.

Foto: Thomas Hummitzsch

Achterbahnfahrt mit Zombies

Dath-Welten sind Nerd-Welten. Da werden schon mal ganze Arten abgeschafft oder Gesellschaft hinter tausend Monden neu erfunden. Sein neuer, brandaktueller Roman ist ein rasanter Abgesang auf den Zeitgeist, in dem Metaphysik, politische Theorie und Biopolitik die Klingen kreuzen, um am Ende einen Konzertsaal in die Luft zu jagen.

Inside Refugee oder: Abbas Khider und sein Roman zur Stunde

Auch wenn der neue Roman des Deutsch-Irakers Abbas Khider vor der Kulisse des zweiten Golfkriegs spielt, ist der lückenlose Erfahrungsbericht seines in Deutschland gestrandeten Asylsuchenden von höchster Aktualität. Wer verstehen will, was die Flüchtlingspolitik mit den Betroffenen im Inneren anrichtet, muss diese »Ohrfeige« auf das europäische Asylsystem lesen.

Der Zeichner als Reporter

Mit dem Aufschwung der Neunten Kunst ist ein totgeglaubtes Subgenre wiederbelebt worden, dass den herkömmlichen Journalismus herausfordert. Gemeint ist der »Comic Journalism«, der meist in Form der visuellen Reportage daherkommt. Wenn »Zeichner als Reporter« aktiv sind, kann viel passieren, wie ein Blick auf verschiedene Arbeiten zeigt.

Witzel in der Maschine

Vor zwei Wochen wurde Frank Witzels kühner Roman »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« als bester deutschsprachiger Roman des Jahres ausgezeichnet. Seither läuft die Buchpreis-Maschine auf Hochtouren, man hört von weiteren Auflagen, Hörbuch, Taschenbuch, Auslandslizenzen und schauspielerische Inszenierungen.

Ein Leben zwischen Schmerz und Lust

Präsenz zeichnet diesen Menschen aus. Physische und intellektuelle Präsenz. Und Klarheit. Masse und Klarheit. Ein Kämpfer für die Menschrechte, weltweit. Drunter tut es ein Mann wie Wolfgang Kaleck nicht. Und Gott sei Dank tut er es für nichts Weniger. Der Versuch eines Porträts dieses Heimatlosen und Gehetzten anlässlich seines gerade erschienenen Buches »Mit Recht gegen die Macht«.