Mai 2020, Latakia, Syrien. Die Sonne scheint, die Wellen rauschen, Freunde sitzen beieinander. Wüsste man nicht, dass in diesem Land ein Krieg tobt, man könnte es für den Augenblick fast vergessen. Doch die Tatsache, dass ich all das in Berlin auf meinem Handy sehe, ruft die Wirklichkeit in Erinnerung. 2.500 Kilometer Luftlinie entfernt wendet sich der syrische Autor Khaled Khalifa vom Meer ab und geht in das Strandhaus seiner Freunde. Er darf deren Internetzugang nutzen, um mit mir via WhatsApp über seinen neuen Roman »Keine Messer in den Küchen dieser Stadt« und den Seelenzustand der Syrer im zehnten Jahr des Bürgerkriegs zu sprechen.