Literaturtipps zum Jahreswechsel
Weihnachten ist Geschenke- und Lesezeit, das Jahresende gibt zudem Anlass, noch einmal zurückzuschauen auf die Lektüren, die Eindruck hinterlassen haben. Unsere Leseempfehlungen zum Jahreswechsel.
Weihnachten ist Geschenke- und Lesezeit, das Jahresende gibt zudem Anlass, noch einmal zurückzuschauen auf die Lektüren, die Eindruck hinterlassen haben. Unsere Leseempfehlungen zum Jahreswechsel.
Für mich ist es äußerst überraschend, dass Eva Menasses neuer Roman nicht auf einer der großen Buchpreislisten des Herbsts auftaucht. Die 1970 in Wien geborene Wahlberlinerin erzählt in »Dunkelblum« meisterhaft von einem NS-Verbrechen und seinen Folgen, ohne zur moralischen Aufarbeitungsliteratur zu verkommen. Weil sie sich nicht auf das Sensationelle des Moments, sondern das andauernd Alltägliche stürzt und so die Lebenslügen einer ganzen Dorfgemeinschaft aufdeckt. Ein Gespräch über Nazigewalt, überlieferte Wahrheiten und die Lasten der Gegenwart.
Saša Stanišić gewinnt im dritten Anlauf und mit seinem vierten Roman »Herkunft« den Deutschen Buchpreis. Seine Kunst ist die Fiktion, aber nichts ist erfunden. Er verbindet Zugetragenes und Gehörtes mit Erfahrenem und Empfundenem zu einem magisch-realistischen Mixtape, bei dem am Ende jeder selbst über den Ausgang entscheiden kann.