Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ingeborg Bachmann

© Thomas Hummitzsch

»Ich kann doch nicht sein, ohne zu schreiben«

Dass die Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel überhaupt in Vergessenheit geraten konnte, war für viele ein Skandal, die 2021 ihre Erzählungen gelesen haben. »Fern von hier« lautete damals der Titel des voluminösen Sammelbands. Nun kann man mit dem Band »Nah bei Dir« ihre Briefe lesen. Erst mit ihnen begreift man, unter welch beklagenswerten Umständen sie der Wirklichkeit ihre Prosa abgerungen hat.

Werke des Büchner-Preisträgers Lutz Seiler | © Thomas Hummitzsch

Georg-Büchner-Preis geht an Lutz Seiler

Der in Thüringen geborene Lyriker und Prosaist Lutz Seiler erhält Anfang November den wichtigsten Literaturpreis des Landes. Niemand macht aus dem Zerrinnen von Erfahrungen und Erinnerungen so klingende Literatur wie der in Deutschland und Schweden lebende Schriftsteller, der spätestens jetzt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren gelten muss. Seine preisgekrönten Romane haben als veritable Bestseller viele Leser:innen gefunden, seine Erzählungen und Gedichte hätten wohl ebenso viele Leser:innen verdient.

Zar Amir Ebrahimi und Mehran Tamadon in »Mon pire ennemi« von Mehran Tamadon | © l’Atelier Documentaire

»Auf‘n Sack gehen«

Am Ende der 73. Berlinale sprechen alle über ein Thema: toxische Männlichkeit. Die vierte Auflage des Filmfestivals unter der künstlerischen Leitung von Carlo Chatrian überzeugte mit einem spannenden Wettbewerb, lässt aber auch eine gewisse Willkür erkennen. Von den angekündigten Schwerpunkten zum Iran und zur Ukraine war wenig zu spüren. Eine erste Bilanz.

Theodora Exertzi, Odysseas Psaras, Nikolas Tsibliaris und Aliocha Schneider in »Music« von Angela Schanelec | © faktura film / Shellac

Komplexe Geschichte

Angela Schanelec präsentiert mit »Music« im Wettbewerb der Berlinale ihre persönliche Variante des Ödipus-Mythos. Gesprochen wird dabei wenig, dafür spielt der Gesang eine wichtige Rolle. Einfacher zugänglich macht das den Film nicht.

Vicky Krieps in »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« von Margarethe von Trotta | © Wolfgang Ennenbach

Rom antwortet nicht

Übermorgen wird die große deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta 81 Jahre alt. Im Wettbewerb der 73. Berlinale ist vorher ihr Spielfilm »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« zu sehen, der die Beziehung von Max Frisch und Ingeborg Bachmann in den Blick nimmt.

Vicky Krieps in »Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste« | © Wolfgang Ennenbach

Berlinale 2023: Avantgarde statt Blockbuster

Insgesamt 18 Filme werden bei der 73. Berlinale im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren, allein fünf Filme kommen von deutschen Filmemacher:innen. Margarethe von Trotta kehrt nach Jahrzehnten zum Festival zurück. Der amerikanische Regisseur Steven Spielberg wird den diesjährigen Ehrenbären erhalten.

Filmstill aus »Like Father, Like Son« von Hirokazu Kore-Eda | © Wild Bunch

Arthouse-Kino für Zuhause

Die Streamingplattform FILMINGO ist die derzeit beste Adresse für herausragendes Autorenkino aus dem In- und Ausland. Auf ihr findet man Perlen von Hirokazu Kore-eda, Céline Sciamma oder Valeska Grisebach, aber auch Klassiker von Akira Kurosawa, Andrei Tarkowski oder Milos Forman.

Die Berliner Seite von Klagenfurt

Vom 29. Juni bis zum 3. Juli findet in diesem Jahr der Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb statt. In diesem Jahr hätte nicht nur die Namensgeberin des Literaturwettstreits ihren 90. Geburtstag gefeiert, auch der »Bewerb« hat ein Jubiläum, das Vierzigste. Zur Feier fünf Thesen zum fruchtbaren Literaturverhältnis von Berlin und Klagenfurt.