Norwegens Joan Didion
Die Essayistin Ida Lødemel Tvedt ist noch nicht einmal 35 Jahre alt, aber schon jetzt eine der aufregendsten Stimmen des Landes. Ihrer Auseinandersetzung mit den Kulturen der Gegenwart folgt man mit Neugier und Begeisterung.
Die Essayistin Ida Lødemel Tvedt ist noch nicht einmal 35 Jahre alt, aber schon jetzt eine der aufregendsten Stimmen des Landes. Ihrer Auseinandersetzung mit den Kulturen der Gegenwart folgt man mit Neugier und Begeisterung.
Mit »Die Vögel« hat Tarjej Vesaas 1957 den »besten norwegischen Roman, der je geschrieben wurde« (Karl Ove Knausgård) verfasst. Dessen Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel ist eine ergreifende Sensation und nur folgerichtig für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Hinrich Schmidt-Henkel lebt als etablierter Übersetzer in einer komfortablen Situation. Das heißt aber nicht, dass er nicht die Sorgen der Kolleg:innen kennt. Hier spricht er über die Freiheit der Übersetzer:innen und die strukturelle Schieflage, in der sie arbeiten.
Hinrich Schmidt-Henkel ist einer der renommiertesten Übersetzer Deutschlands. Er übersetzt aus dem Französischen und Norwegischen. Anlässlich des Buchmesse-Gastlandes Norwegen sprach ich mit ihm über die norwegische Sprache und die Herangehensweise seiner norwegischen Autoren.
Für den Gastland-Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse hat Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit gemeinsam mit Knausgård-Entdecker Geir Gulliksen einen lesenswerten Band mit zwölf literarischen Stimmen aus ihrem »Heimatland« zusammengestellt, der tief in die norwegische Seele blicken lässt.
Urlaubszeit ist Lesezeit – das gilt auch für jene, die den deutschen Lesenden einen Großteil der Literatur überhaupt erst zugänglich machen. Trotz Abgabestress haben einige Übersetzerinnen und Übersetzer uns geschrieben, was sie in diesem Sommer lesen. Einige sehr gelungene Übersetzungen über die unten genannten Bücher hinaus legen wir ausdrücklich zur sommerlichen Lektüre ans Herz. Sie finden Sie in unserem Titelbild.
»Die Kunst besteht doch gerade darin, dass man nicht schreibt, was man zu sagen hat, sondern etwas völlig Unvorhergesehenes«, schrieb der polnische Dandy Witold Gombrowicz in seinem »Tagebuch«. Nun sind mit »Kronos« seine intimen Aufzeichnungen erschienen.
Harry Rowohlt war Übersetzer, Autor, Kolumnist, Kommunist und der Penner in der Lindenstraße. Schlechte Autoren verdarben ihm den Spaß, von guten Autoren konnte er hingegen nicht genug bekommen. Vielen ließ er die Ehre zuteil werden, ihre Werke selbst einzulesen. Mit Harry Rowohlt verliert die deutsche Literatur- und Übersetzerszene ihren sympathischsten und streitbarsten Knurrhahn. Ulrich Blumenbach, Isabel Bogdan, Ulrich Pröfrock, Martina Tichy, Hinrich Schmidt-Henkel, Maria Hummitzsch, Sylke Hachmeister, Marvin Kleinemeier und Thomas Hummitzsch erinnern sich an »ihren« Harry Rowohlt .