Mit »Also« fängt die Suche an
Christian Kracht schickt sein Alter Ego in dem Roman »Eurotrash« auf die Reise mit seiner psychisch kranken Mutter, um die Abgründe der historischen Schuld seiner Familie und seiner Generation zu erkunden.
Christian Kracht schickt sein Alter Ego in dem Roman »Eurotrash« auf die Reise mit seiner psychisch kranken Mutter, um die Abgründe der historischen Schuld seiner Familie und seiner Generation zu erkunden.
Kitchike könnte ein ganz normaler Ort sein, ist es aber nicht. Denn die Wahrheit ist in dem Kaff ebenso wenig zu finden wie die Gerechtigkeit. Gerüchte, Erzählungen und Mythen halten die Menschen in dieser Stadt zusammen. Misswirtschaft, Neid und Streit treiben sie auseinander. Louis-Karl Picard-Siouis Roman »Stories aus Kitchike – Der große Absturz« erzählt eindrucksvoll davon.
Mit Ihrer Erzählung »Vom Aufstehen« gewann Helga Schubert im vergangenen Jahr achtzigjährig den Ingeborg-Bachmann-Preis. Nun legt sie unter gleichnamigem Titel 29 bewundernswerte Erzählungen vor, die »Ein Leben in Geschichten« vorbeiziehen lassen.
Wie tief sitzt Trauma? Wie äußert es sich? Und wie kommt man darüber hinweg? Der schottische Lyriker Robin Robertson schickt in seinem poetischen Nachkriegsroman »Wie man langsamer verliert« den Kriegsveteran Walker auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen.
Sharon Dodua Otoos Debütroman »Adas Raum« ist ein Meisterwerk des magischen Realismus, dem die in Berlin lebende Autorin einen postkolonialen und feministischen Anstrich verpasst.
Christoph Ransmayr ist einer der besten deutschsprachigen Erzähler überhaupt. In seinem neuen Roman erzählt ein Wasseringenieur von seinen Abenteuern an den großen Strömen der Welt und dem Trauma seiner Familie.
Mithu Sanyal kennt sich mit aufgeladenen Themen aus. Nun erscheint »Identitti«, ein Heimatroman aus BIPoC-Perspektive. Ein Interview über Gender, Race und aufgeladene Debatten.
Nachdem Ottessa Moshfegh Leser:innen ihres letzten Romans in ein bittersüßes Delirium gestürzt hat, spielt sie diesmal mit den Elementen eines klassischen Krimis, um der Einsamkeit einer alten Frau auf den Grund zu gehen.
Die zwanzig besten Titel aus den Publikumsverlagen stammen von arivierten und neuen Autor:innen aus dem In- und Ausland. Am meisten hat mich eine glänzende Neuübersetzung überzeugt, der beste deutschsprachige Titel ist ein Romandebüt einer Berliner Theaterautorin.
Wie in kaum einem anderen Jahr wurde 2020 gelesen, denn Literatur gibt Halt. Dazu haben auch die vielen Titel aus den unabhängigen Verlagen beigetragen, die es immer schwerer gegen die großen Publikumsverlage haben. Hier findet ihr meine zwanzig Lieblingsbücher des Jahres aus den deutschen Indie-Verlagen, die aus Kapazitätsgründen nicht alle ausführlich besprochen werden konnten.
Studenten proben in einer der zahlreichen afrikanischen Diktaturen ein Bühnenstück von Beckett, als Unruhen aufkommen. Für den Erzähler in Edem Amuweys kraftvollem Exilroman ist das nur der Anfang einer Odyssee.
Dorothee Elmigers »Aus der Zuckerfabrik« ist ein magisches Gedanken- und Erlebenslabyrinth, in dem selbst souveräne Leser:innen die Übersicht verlieren.
Die USA steht Kopf, kaum einer versteht das Land noch. Wo bleibt die Great American Novel unserer Zeit, die sie uns entschlüsselt? Den einen Roman, soviel kann schon verraten werden, gibt es nicht, dafür ist die Gegenwart zu komplex.
Die koreanischstämmige US-Autorin Steph Cha hat mit »Brandsätze« einen packenden Krimi geschrieben, der auf tatsächlichen Ereignissen beruht. Während im Hintergrund Unruhen infolge rassistischer Polizeimorde ausbrechen, tritt in dieser Erzählung eine Wahrheit in den Vordergrund, die alle Figuren in einen dunklen Abgrund stürzt.
In seinem fulminanten Roman »Homeland Elegien« geht der Dramatiker Ayad Akhtar seinem eigenen Dasein als Amerikaner mit muslimischen Wurzeln auf den Grund. Geduldig und mit Sympathie für die Menschen macht Akhtar sichtbar, wie Amerika zu dem dunklen Ort werden konnte, der er heute ist.