Alle Artikel mit dem Schlagwort: Alison Bechdel

Riad Sattouf ist Jubiläumssieger von Angoulême

Der französische Comiczeichner Riad Sattouf erhält den Großen Preis von Angoulême. In der Abstimmung unter Comic-Schaffenden setzte er sich beim Jubiläumsfestival gegen seine Landsfrau Catherine Meurisse und die US-amerikanische Zeichnerin Alison Bechdel durch. In seinem Werk betrachtet er die Welt mit kindlichem Blick und großer Leichtigkeit.

»Ich konnte mich gut in Vernon hineinversetzen«

Der französische Comiczeichner Luz alias Rénald Luzier hat die letzten Jahre damit verbracht, Virginie Despentes Erfolgsromane um den Plattennarr Vernon Subutex zu adaptieren. Kurz nach Abschluss der Arbeit am zweiten Band waren wir für ein Interview verabredet. Über eine Stunde sprachen wir über die Herausforderungen der Adaption, die Zusammenarbeit mit der französischen Starautorin und die Wiederentdeckung der Musik durch die Arbeit am Comic, dessen erster Band nun in Deutschland erscheint.

Ein selbstherrlicher Blick zurück

Was hat das Genre des »Graphic Memoir« nicht schon an kunstvollen Werken hervorgebracht? Marjane Satrapis »Persepolis«, Alison Bechdels »Fun Home«, David B.s »L’Ascenscion du Haut Mal«, David Smalls »Stitches«, Mimi Ponds »Over Easy«, Harvey Pekars »American Splendor« oder Art Spiegelmans »Mouse« sind nur einige der besten Beispiele. Nun erscheint mit »Amazing, Fantastic, Incredible. A Marvelous Memoir« ein überaus zweifelhaftes Biopic, in dem Comic-Ikone Stanley Martin Lieber alias Stan Lee auf seine Jahre bei Marvel Comics zurückblickt.

#WomenDoBD oder: Realitätsverweigerung in Angoulême

Gut drei Wochen, bevor das Internationale Comicfestival in Angoulême seine Tore öffnet, hat es seinen großen Skandal. Als die Festivalleitung zu Wochenbeginn die Nominierungsliste für den Großen Preis von Angoulême herausgab, befanden sich unter den 30 genannten Comickünstlern ausschließlich männliche Comicschaffende. Nachdem ein Drittel der Nominierten um Streichung von der Liste bat und Comickünstlerinnen Sturm liefen, will das Festival nun nachbessern. Der Schaden ist dennoch immens.

Die Karikatur lebt oder: Die Feder, das Schwert und der Tod

Nachdem bereits am Tag des schrecklichen Attentats auf die Redaktion des französischen Satiremagazins »Charlie Hebdo« zahlreiche grafische Reaktionen im Netz zu finden waren, haben auch am tag danach viele Kollegen und Freunde der ermordeten Karikaturisten und Zeichner die Ereignisse verarbeitet. Bilder des Widerstands, der Wut und der Trauer von Riad Sattouf, Lewis Trondheim, Joann Sfar, James, Penélope Bagieu, Benjamin Lacombe, Ptiluc, Stephen Collins, Marjane Satrapi, Alison Bechdel, Fábio Moon, Manuele Fior, Reinhard Kleist, Flix und Jens Harder sowie dem Zeichnerduo Ruppert & Mulot.

Erotik im Comic ­– Ein Versuch, das Ungreifbare zu greifen

Der Gegenstand des Erotischen in der Neunten Kunst unterliegt in hohem Maße der Subjektivität des Autors. Erotik liegt schließlich im Auge der Betrachtenden und ist dem nagenden Zahn der Zeit sowie den kulturgesellschaftlichen Wandlungsprozessen unterworfen. Die hier vorgestellten Comics sind im offenen Deutungsraum von Erotik, Sex und Porno zu verorten und könnten Ausgangspunkt einer Debatte sein, die überfällig ist. Auf die teils explizite Illustration des Beitrags sei an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen.

Gezeichnete Psychoanalyse oder: Ein Seelen-Strip-Tease

Nachdem die amerikanische Comiczeichnerin Alison Bechdel in »Fun Home« ihre Verbindung zu ihrem Vater verarbeitet hat, fügt sie mit »Wer ist hier die Mutter?« der einmal aufgenommenen Verarbeitung der Familiengeschichte einen zweiten Teil hinzu. An die erzählerische Leichtigkeit des Vorgängers reicht der neue Comic nicht ganz heran, dafür eröffnet die Erzählung den Zugang zu einer tieferen psychologischen Ebene.

Ich ist ein anderer

Die in den USA lebende britische Comiczeichnerin Gabrielle Bell erweist sich in ihrem Werk »Die Voyeure« als große Erzählerin, die in ihrem Werk eine Psychologie des getriebenen Menschen in der Moderne entwickelt.