Die Ordnung ist ein Arschloch
Barbi Markovic hat mit »Minihorror« den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. In ihrem fünften Buch begibt sie sich mit einem skurrilen Pärchen in die Abgründe des Alltags und vermisst diese mit genauem Blick.
Barbi Markovic hat mit »Minihorror« den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. In ihrem fünften Buch begibt sie sich mit einem skurrilen Pärchen in die Abgründe des Alltags und vermisst diese mit genauem Blick.
Barbi Markovics »Minihorror«, Tom Holerts »ca. 1972« und Ki-Hyang Lees Übersetzung von Bora Chungs »Der Fluch des Hasen« gewinnen beim Preis der Leipziger Buchmesse. Das Gruselige, Abgründige und Dunkle, das die Jury in den nominierten Büchern fand, passt zur weltpolitischen Lage, auf die die scheidende Juryvorsitzende Insa Wilke in ihrer politischen Preisrede einging. Zur Krise auf dem Buchmarkt äußerte sich Wilke nicht, die erneute Auszeichnung von drei Büchern aus unabhängigen Verlagen spricht für sich.
Die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse unter dem Vorsitz von Insa Wilke versteht es einmal mehr zu überraschen. Unter den 15 nominierten Titeln sind auch ein Comic und ein Hörbuch. Die Frühjahrsprogramme fielen bei der Jury weitestgehend durch.
Liest Du noch oder liegst Du schon? Diese Frage kommt meistens nach einer Buchmesse auf, ganz egal, ob sie in Leipzig oder Frankfurt steigt. In ihr drückt sich die beseelte Erschöpfung ob des Büchermarathons aus, den man hinter sich hat. Mir stellt sie sich in diesem Jahr schon vor der Messe. Denn das Karussell des Literaturbetriebs ist eine Zumutung.