Schuld und Sühne in Teheran
In dem packenden iranischen Drama »Die Ballade von der weißen Kuh« spielt Regisseurin Maryam Moghadam auch die Hauptrolle. Sie verkörpert eine Frau, die sich in einer misogynen Gesellschaft nicht unterkriegen lässt.
In dem packenden iranischen Drama »Die Ballade von der weißen Kuh« spielt Regisseurin Maryam Moghadam auch die Hauptrolle. Sie verkörpert eine Frau, die sich in einer misogynen Gesellschaft nicht unterkriegen lässt.
Auf der Frankfurter Buchmesse wurde wieder über rechte Verlage diskutiert und das Argument der Meinungsfreiheit vorgetragen. Dabei geht es den neuen Faschist:innen nicht um Diskurs. Sie wollen Debatten kapern und Angst schüren. Auf welche Strategien sie dabei zurückgreifen, führt Christian Schwochow in »Je suis Karl« vor Augen. Der Film erzählt in brachialen Bildern von der faschistischen Unterwanderung unserer Gesellschaft – bis zum bitteren Ende.
Maria Speth hat ein halbes Jahr lang eine 6. Klasse in der hessischen Kleinstadt Stadtallendorf begleitet. Ihr Film ist ein großes Gesellschaftsporträt, in dessen Zentrum ein Lehrer steht, wie man ihn sich für seine Kinder nur wünschen kann. »Herr Bachmann und seine Klasse« zeigt eindrucksvoll und bewegend, wie viel besser Pädagogik auf Augenhöhe funktioniert.
Neben Radu Judes grandioser Satire auf den Zeitgeist wurden auch Maren Eggert für die beste darstellerische Leistung in einer Hauptrolle sowie Maria Speths vierstündige Dokumentation »Herr Bachmann und seine Klasse« ausgezeichnet.
Dominik Graf hat Erich Kästners Moralistenroman »Fabian« verfilmt. In seinem dreistündigen Kaleidoskop zeigt er, wie es mit der Menschlichkeit Anfang der 30er zugrunde ging.
Das iranische Kino hinterlässt erneut einen starken Eindruck bei der diesjährigen Berlinale. Sowohl in dem packenden Drama »A Ballad Of A White Cow« als auch in der surrealen Dystopie »Terminal District« standen die Filmemacher nicht nur hinter der Kamera, sondern haben tragende Rollen übernommen.
In »Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?« erzählt der georgische Regisseur Alexandre Koberidze mit großer Lust und eindrucksvollen Bildern von einer fast unmöglichen Liebe.
Mitten in der Pandemie hat der rumänische Regisseur Radu Jude eine Satire gedreht, die es in sich hat. Bei der digitalen Berlinale ist nun »Bad Luck Banging or Loony Porn« zu sehen. Darin tragen zwar alle Maske, die Gesellschaft wird dennoch auf einmalige Weise entblößt.
Alice Diop fühlt bei der digitalen Berlinale der Grande Nation auf den Zahn. Für ihr Gesellschaftsporträt »Nous« hat die Tochter senegalesischer Einwanderer Franzosen getroffen, die an der Pariser Vorstadtlinie RER B leben.
Die digitale Berlinale läuft und die ersten Beiträge mit deutscher Beteiligung waren zu sehen. In Maria Schraders Satire »Ich bin dein Mensch« trifft eine erfolgreiche Wissenschaftlerin auf den Algorithmus ihrer Träume. In Anne Zohra Berracheds Drama »Die Welt wird eine andere sein« wirkt ein Vertrauter aus ganz anderen Gründen fremd.
Wie kann man Kino in Zeiten der Pandemie machen? Bei der digitalen Berlinale zeigen zu Beginn gleich drei Filme, wie man trotz Corona starkes Kino machen kann.
Die digitale Berlinale läuft, Branche und Medien streamen im Heimkino in Etappen das diesjährige Programm. In dieser Galerie, die laufend ergänzt wird, stelle ich meine Favoriten der außergewöhnlichen Berlinale 2021 vor.
Bei den 70. Internationalen Filmfestspielen von Berlin triumphiert erneut ein iranischer Film. Mohammad Rasoulofs kafkaeskes Puzzle »There Is No Evil« gewinnt den Goldenen Bären. Damit wird das Festival einmal mehr seinem Ruf, besonders für politische Filme geeignet zu sein, gerecht. Eliza Hittmans politisches Teenager-Drama »Never Rarely Sometimes Always« erhält den Großen Preis der Jury. Der längste Film des Festivals, der achtstündige Beitrag »The Works and Days (of Tayoko Shiojiri in the Shiotani Basin)« gewinnt zudem den neuen Wettbewerb Encounters.
Die Berlinale 2020 geht ins Abschlusswochenende. Bevor am Samstagabend die Bären vergeben werden, hier eine Auswahl der besten Spielfilme und Dokumentationen der 70. Internationalen Filmfestspiele in Berlin.
Mohammad Rasoulofs »There Is No Evil« gehört zu den Höhepunkten in einem ausgeglichenen Wettbewerb. Im Film werden vier Geschichten erzählt, die alle in einem Teheraner Gefängnis, mutmaßlich dem berüchtigten Evin-Gefängnis, zusammenlaufen.