Alle Artikel in: Literatur

Foto: Thomas Hummitzsch

Auserlesene ukrainische Literatur

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine richtet sich auch gegen die ukrainische Kultur und Identität. Das Lesen ukrainischer Literatur wird damit zum politischen Akt, der sich gegen diese Zerstörung wendet, und weitet den Blick auf die Ukraine, ihre Menschen und ihre Geschichte. Der Versuch einer unabgeschlossenen Liste der wichtigsten ukrainischen Autor:innen und ihrer zentralen Werke.

Ein dreifaches Hoch auf die Übersetzung

Die Wortkünstler:innen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Preise der Leipziger Buchmesse. Der in Israel geborene Berliner Tomer Gardi erhält für »Eine Runde Sache« den Preis für den besten Roman. Die Lyrikerin Uljana Wolf wurde für das beste Sachbuch ausgezeichnet, die beste Übersetzung hat Anne Weber aus dem Französischen vorgelegt. In allen drei Büchern spielt die Übersetzungskunst eine zentrale Rolle.

Fatma Aydemir im Gespäch: Der Wahrheit näher kommen

Ein Mann will nach Jahrzehnten nach Istanbul zurückkehren, doch noch bevor die Wohnung eingerichtet ist, stirbt Hüseyin an einem Herzinfarkt. Seine Frau Eminem und seine Kinder Ümit, Sevda, Peri und Hakan müssen an den Bosporus, um den Vater zu beerdigen. Der Weg in die türkische Metropole ist auch einer in die eigene Vergangenheit. Fatma Aydemirs zweiter Roman »Dschinns« ist eine Hommage an die Generation ihres Großvaters und erzählt von Enttäuschungen, Brüchen und Verletzungen. Ein Gespräch über autobiografische Motive, vielfältige Lebensentwürfe und das Politische im Literarischen.

Leipzig überrascht

Wie in jedem Frühjahr hat die Jury zum Preis der Leipziger Buchmesse 15 Titel in das Schaufenster gestellt, die um den begehrten Preis konkurrieren. Dabei setzt die Jury mehrere Ausrufezeichen und macht einen großzügigen Bogen um die Konzernverlage, die den Messeausfall provoziert haben. Der Preis wird trotz Ausfall der Messe im März vergeben.

Prosa von Edouard Louis | Foto: Thomas Hummitzsch

Literatur »für uns« ganz unten

Der französische Shootingstar Édouard Louis schrieb erst über die Flucht aus den Verhältnissen von Gewalt und Armut. Inzwischen erkennt er die tiefergehenden Folgen dieser Erfahrung bei seinen Eltern. Mit seinen schmalen Elternbänden nähert er sich nicht nur seinen Eltern an, sondern legt die Verachtung der Armen und Chancenlosen in seinem Land schonungslos offen.

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Die Verdammten dieser Erde

Die in Kamerun geborene und in den USA lebende Schriftstellerin Imbolo Mbue lässt in ihrem zweiten Roman ein Dorf in Kamerun von seinem Kampf gegen Ausbeutung und Verrat berichten. »Wie schön wir waren« erzählt von den täglichen Verbrechen, die Konzerne in den Entwicklungsländern im Namen des Kapitalismus begehen.

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Last Exit Klimaterror

Kim Stanley Robinsons neuer Roman entfaltet eine plausibel-optimistische Vision der Welt bis 2050. »Das Ministerium für die Zukunft« zeigt aber auch, wohin der Weg führt. Wenn wir nicht handeln, wird sich der Klimaaktivismus radikalisieren. Der schwedische Aktivist Andreas Malm meint, dass das vielleicht sogar notwendig ist.

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Die Irrwege der Liebe

Das Manuskript von Ulrich Woelks »Für ein Leben« wurde 2019 mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. Nun liegt der Roman vor, der von den Versprechungen und Gefahren der großen Freiheit erzählt. Die Handlung erstreckt sich über Jahrzehnte.