Alle Artikel in: Sachbuch

© Thomas Hummitzsch

Liebe dich selbst… und andere

Über Sex redet man nicht, Sex hat man, hieß es früher im Volksmund. Inzwischen ist zum Glück beides möglich. Die Bücher von Christopher Ryan und Cacilda Jethá, von Deepa Paul und Susann Rehlein bieten nicht nur eine gute Gesprächsgrundlage, sondern haben das Potential, die Sexualität ihrer Leser:innen nachhaltig zu verändern.

Postkoloniale Wirklichkeit

Der Journalist und Fotograf Issio Ehrich zeichnet in »Putsch. Der Aufstand gegen Europas Kolonialismus in Afrika« die jüngere (gesellschafts-)politische Entwicklung in Ländern wie Mali, Mauretanien, Senegal, Burkina Faso, Niger oder dem Tschad nach und zeigt, warum der Westen in der Region immer weniger Anhänger findet.

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Deutscher Sachbuchpreis geht an Comic

Mit Ulli Lusts »Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte« war erstmals überhaupt ein Comic für den seit fünf Jahren bestehenden Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Die Jury hat den mit 25.000 Euro dotierten Preis an Lusts essayistischen Comic vergeben, weil er »die starke Frau als Mensch« präsentiere. Ulli Lust schriebt damit ihre einmalige Erfolgsgeschichte fort, zum ersten Mal wurde mit ihrem Album ein Comic mit einem der großen deutschen Literaturpreise ausgezeichnet.

Kinder, Kriege, Kolonialismus

Für den fünften Deutschen Sachbuchpreis sind acht Titel nominiert, die aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei geht es um die im Titel genannten, aber auch um Jahrhundertmenschen, Erinnerungspolitik, Pflanzenkräfte, Technikglauben und die prähistorische Geschichte aus weiblicher Perspektive. Gesucht wird der Nachfolger von Christina Morinas Studie »Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren«.

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»Ich kann doch nicht sein, ohne zu schreiben«

Dass die Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel überhaupt in Vergessenheit geraten konnte, war für viele ein Skandal, die 2021 ihre Erzählungen gelesen haben. »Fern von hier« lautete damals der Titel des voluminösen Sammelbands. Nun kann man mit dem Band »Nah bei Dir« ihre Briefe lesen. Erst mit ihnen begreift man, unter welch beklagenswerten Umständen sie der Wirklichkeit ihre Prosa abgerungen hat.

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Herzhafte Buchstabensuppe

Ulrich Holbeins Kompendium »Jenseits im Nahbereich« versammelt Texte aus dem Leben eines Viellesers – Vom Aufsatz über Serienkiller in und außerhalb der Literatur über Erkundungen von Künstler:innengärten bis hin zur Kritik unentdeckter Wortschätze.

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Die Französische Theorie im Club Med

Der Berliner Kulturwissenschaftler Onur Erdur untersucht in »Schule des Südens«, was es heißt, in Zeiten kolonialen Unrechts zu philosophieren. Dabei legt er die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie frei. Der Politikwissenschaftler Yascha Mounk vermutet dort die Ursprünge »einer gefährlichen Idee«.

Mehr als ein gutes Buch

Im #TrilogieDezember habe ich drei- und vereinzelt auch mehrbändigen Reihen vorgestellt, die etwas Besonderes für Literaturfans darstellen. Mit dabei waren Literaturpreisträger:innen wie Toni Morrison oder Jon Fosse, Genre-Autoren wie Jeff Vandermeer oder Cixin Liu und viele deutschsprachige, preisgekrönte Autor:innen wie Anke Stelling, Ralf Rothmann oder Natascha Wodin.

Haltung oder: Eindeutig uneindeutig

Der 7. Oktober 2023 hat nichts unversucht gelassen, Hoffnung zu begraben und Mutlosigkeit in die Welt zu tragen. Marko Martin aber will sich die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht nehmen lassen. In »Und es geschieht jetzt« bemüht er sich, inmitten dieses Irrsinns seinen Überzeugungen einer zugewandten, einer emphatischen Welt gerecht zu werden

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Die Verpanzerung aufbrechen

Die globale Linke hat nur noch wenig für das einstige linke Vorzeigeprojekt Israel übrig. Der Gegenwartskritiker Jens Balzer ist sich sicher, dass sich die radikalen Teile der postkolonialen und queerfeministischen Kreise in den binären Weltbildern verrannt haben, gegen die sie einst angetreten sind.