Alle Artikel mit dem Schlagwort: Charles Dickens

»Der kleine heilige Martinus im großen Krieg«

Stefan Hertmans erzählt in »Der Himmel meines Großvaters« die Geschichte seines Vorfahren, der pflichtbewusst in den Reihen des belgischen Heeres gedient hat, während die Welt um ihn herum zusammenbrach. Wir sprachen mit dem belgischen Autor über das Reproduzieren von Familiengeschichte, seinen lebenslang traumatisierten Großvater und die flämische Emanzipation in den Schützengräben.

Ein selbstherrlicher Blick zurück

Was hat das Genre des »Graphic Memoir« nicht schon an kunstvollen Werken hervorgebracht? Marjane Satrapis »Persepolis«, Alison Bechdels »Fun Home«, David B.s »L’Ascenscion du Haut Mal«, David Smalls »Stitches«, Mimi Ponds »Over Easy«, Harvey Pekars »American Splendor« oder Art Spiegelmans »Mouse« sind nur einige der besten Beispiele. Nun erscheint mit »Amazing, Fantastic, Incredible. A Marvelous Memoir« ein überaus zweifelhaftes Biopic, in dem Comic-Ikone Stanley Martin Lieber alias Stan Lee auf seine Jahre bei Marvel Comics zurückblickt.

Bora Cosic | Foto: Thomas Hummitzsch

»Von normaler Prosa versuche ich mich fernzuhalten«

Bora Ćosić ist zweifellos einer der größten osteuropäischen Autoren, über dreißig Bücher hat er bislang geschrieben. Mit »Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution« hat er seinen literarischen Durchbruch gefeiert, nun ist in Deutschland erstmals sein in den siebziger Jahren geschriebenes Opus Magnum »Die Tutoren« in der famosen Übersetzung von Brigitte Döbbert erschienen. Ein Gespräch über dieses sprachgewaltige und vielstimmige Werk, das in Jugoslawien zum Kultbuch avancierte, weil dessen Autor auf jeder Seite ein Fest des Oralen feiert und es nicht wie Marcel Proust dabei belässt, das Gewesene zu verehren.

© Thomas Hummitzsch

Im Auftrag der Familie

An Don Winslow kommt man in diesem Büchersommer nicht vorbei. Gerade ist sein Roman »Das Kartell« als Fortsetzung des fulminanten Bestsellers »Tage der Toten« erschienen, parallel dazu sind die beiden ersten Bände der vierteiligen Miniserie um seinen Ermittler Neal Carey erschienen. Bis Oktober soll die Serie, mit der Winslows einzigartige Karriere als Krimiautor begann, abgeschlossen werden.

Übersetzte Klassiker und gehobene Schätze

Der Autor des »Dschungelbuchs« Rudyard Kipling wäre in diesem Herbst 150 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erscheinen gleich sechs seiner klassischen Werke in neuem Gewand. Mit Hochspannung erwartet werden die Übertragungen der Erstlinge von Harper Lee und Truman Capote sowie Neu- und Erstübersetzungen der Schlüsselwerke von Laurence Sterne, Henry David Thoreau, Henry James und Charlotte Brontë. Arno-Schmidt-Liebhaber können sich auf seine Übersetzung von Edward George Bulwer-Lyttons Porträt des viktorianischen Londons freuen.